Rettet den Schweden! Teil 6: Lokalisierung des Problems

Nach dem tollen Schussbild mit einem Sightron ZF, statt des normalerweise auf dem Schweden zum Einsatz kommenden TacVector, dokumentiert in Teil 5 der Serie, ist das ZF mit Sicherheit ein großer Teil des vorhandenen Streukreis-Problems.

Das ZF bekommt allerdings eine letzte Chance, die Montage wird nochmals stärker angezogen und die Muttern der Ringe mit einer 3D-gedruckten Verdrehsicherung arretiert.

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Das Ergebnis ist dennoch ernüchternd. von einer anfänglichen „kann man auf den Schützen schieben!“-Gruppe entwickelt es sich zu den bekannten Streukreisen aus den vorherigen Teilen fort. (Gruppe 3 ist nicht fotografisch dokumentiert, sie lag außerhalb des Spiegels)

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Gruppe 1
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Gruppe 2
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Gruppe 4, mit Markierung der Schüsse 1 bis 5

Zwischenzeitlich wurde ein Magnetospeed Sporter angeschafft, um die v0 der Geschosse mit den Ergebnissen der Quickload Rechnung vergleichen und die v0 an sich auswerten zu können. Hier zeigt sich ein weiteres potentielles Problem. Die v0 der einzelnen 5er Gruppen als auch die der gesamten Stichprobe von n=20 Schuss ist nicht zufriedenstellend.

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Um den Schwedenmauser endlich auf die mit dem geliehenen Sightron ZF erreichte Präzision zu bringen werden in den nächsten Beiträgen mehrere Faktoren getestet und bewertet. Der Schlachtplan beinhaltet:

  1. Austausch ZF inkl. Montage gegen ein anderes TacVector Modell
  2. Austausch der genutzten mechanischen Waage gegen eine elektronische Waage
  3. Austausch der Lee collet Hülsenhalskalibriermatrize gegen eine Redding Vollkalibriermatrize mit Bushing

Taktischer Schaft für Schwedenmauser, Teil 5

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Vor einigen Tagen habe ich endlich die fertig eloxierten Teile meines selbstkonstruierten Schafts zurück erhalten und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Die Oberfläche ist ein absolut gleichmäßiges samtig-mattes schwarz ohne jegliche Macken, Farbnuancen, Schattierungen oder Abdrücke – einfach perfekt!

 

 

 

Die Schaftbacke ist höhenverstellbar und Schaftkappe mitsamt Hinterschaft  lassen sich durch die Klemmnaben in Länge, Höhe und Neigung sehr individuell einstellen. Die aktuellen Dimensionen habe ich von meiner Savage 10 BA übernommen und nach diesem Vorbild eingestellt, da ich mich an dessen Handhabung bereits gewöhnt habe.

 

 

 

Auf die um 30 MOA vorgeneigte Picatinny-Schiene habe ich bereits das neue Tac Vector Optics Taurus 5-30×56 FFP mit beleuchtetem Absehen montiert. Ich erhoffe mir von dem Glas eine Reichweitensteigerung gegenüber dem Everest 3-18×50 vom gleichen Hersteller. Wer sich für die Produkte von Tac Vector Optics interessiert, erreicht mit diesem Link die Homepage des Importeurs.

 

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Ab Mitte Juni 2017 rechne ich mit dem Eintreffen des Systems, das wegen einer Nacharbeit am Kammerstengel aktuell beim Beschussamt ist. Anschließend erfolgt dann die Endmontage und eine ca. 4-wöchige Laborierungsphase. Die bisherige Erprobung von Ladungen verlief zwar erfolgreich, aber ich will die Patrone diesmal auf maximale Reichweite trimmen. Sofern nichts dazwischen kommt, ist dann Mitte Juli wieder der Besuch eines Truppenübungsplatzes angesagt. Dort wird sich dann zeigen, ob das Projekt die Mühe wert war…

Zum Vergleich nochmal ein Bild des neuen Schafts mit der Savage 10 BA. Der Schaft selbst ist schon fast so lang, wie die gesamte Savage.

 

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Hier geht es zum sechsten und letzten Teil der Serie…

 

Paintjob Zielfernrohr

Tac Vector Optics Paintjob 01

Da die meisten Zielfernrohre in der Farbe schwarz hergestellt werden, ist es bei außergewöhnlichen Waffenfarben manchmal stimmig, wenn das ZF dann zum Erscheinungsbild des Gewehrs passt. Aus diesem Grund beschreibe ich hier meine Arbeitsschritte zum Lackieren des bereits vorgestellten Zielfernrohrs Tac Vector Optics 3-18×50. Wie zuvor erwähnt, findet sich das Glas eher im unteren Preissegment wieder, bei hochpreisigen Zieloptiken habe dann auch ich so viel Ehrfurcht, dass eine Lackierung besser unterlassen wird. Es würde den Wiederverkaufswert zudem natürlich verringern, insbesondere, wenn etwas schiefgeht.

Alternativ wäre es aber auch möglich, eine Zieloptik zunächst mit Gewebeband (erhältlich z.B. bei ASMC) abzukleben und erst dann zu Lackieren. Das ist nicht gerade weniger Aufwand, denn man muss das gesamte Objekt bekleben, nicht nur an den Stellen, an denen man nicht lackieren möchte. Aber vielleicht gibt einem diese „zweite Haut“ ja die Sicherheit, sich auch mal am Lackieren einer Optik zu versuchen. Ich jedenfalls habe die Erfahrung gemacht, dass der von mir benutzte Wasser-basierende Lack problemlos wieder mit Spiritus abgewaschen werden kann. Andere, aggressivere Flüssigkeiten würde ich nicht nehmen, weil ich Angst hätte, dass sie die Oberflächen der Linsen angreifen könnten.

Für das Abkleben des ZFs sollten ca. 2 Stunden Arbeit eingeplant werden, als Arbeitswerkzeuge empfehle ich folgende Materialien:

  • Elektrisches Isolierband (es saugt sich nicht mit Farbe voll und ist gut lösbar)
  • Panzerband (für´s Grobe)
  • Neue und unbenutzte Klinge vom Teppichmesser
  • De-Make-up-Pads und / oder Patches
  • Wattestäbchen und Spiritus (zum Reinigen, falls etwas schief geht)
  • Halterung oder Aufhängung jedweder Art für das ZF
  • Gummihandschuh(e)

 

Zuerst sollte man sich überlegen, auf welche Skalen oder Markierungen man am Glas ggf. verzichten kann und auf welche nicht. Möglicherweise sind bestimmte Teile ja auch demontierbar, in diesem Fall waren es die drei Verstelltürme. Da sie sowieso am meisten beansprucht werden, würde hier die Farbe am ehesten leiden, zudem finde ich einige schwarze Akzente an der Zieloptik angebracht – aus diesen Gründen bleiben sie unlackiert. Vor der Demontage sollte man – wenn nötig – gewisse Türme in eine Rastposition bringen, damit sie später wieder korrekt montiert werden können. Das war in meinem Fall nur für den Parallaxeturm notwendig, die beiden anderen Türme kann man sowieso nullen und die darunter liegende Graduierung sollte ohnehin nicht lackiert werden. Überlackierte Punktmarkierungen werden nach dem Paintjob einfach mit einem feinen wasserbeständigen Filzschreiber wieder „nachgezeichnet“.

Mit dem Okular geht es los, zwischen der Dioptrienverstellung und dem Okulartubus wollte ich keine Farbe haben und am Verstellring der Dioptrien hätte wegen des Gummis auch sowieso keine Farbe gehalten. Mit einem Streifen Isolierband, welcher der Länge nach nochmal halbiert wurde, kann man dann ringförmig abkleben (wer mehrere Rollen Isolierband zuhause hat, sollte sich jetzt schon mal  eine zur Seite legen, mit der später dann das Objektiv versiegelt wird).

Der Streifen Isolierband muss dabei nicht sauber halbiert werden. Die gerade Kante wird in Richtung Gummiring geklebt und ergibt einen sauberen Abschluss, die geschnittene Kante ragt einfach unter den Okulartubus. In den Spalt wird nie einer genauer hinein schauen und außerdem wird die schmale stirnseitige Kante des Okulartubus´ mitlackiert – die sieht man hingegen sofort.

Auf das Okularglas habe ich dann Reinigungspatches gelegt und mit Panzerband gut zugeklebt. Die Patches verhindern, dass Klebstoff vom Panzerband am Glas haftet, Farbe sollte hier auch nicht mehr durchdringen können.

Weiter geht es mit den Verstelltürmen: Nach der Demontage kamen darunter die gefetteten Lagerungen zum Vorschein. Hier habe ich am Sockel dann vorsichtig mit Wattestäbchen und Spiritus das Fett entfernt, damit dort das Isolierband einigermaßen haften kann (die Graduierungen sollten nicht mit lackiert werden, damit man noch zuverlässig Nullpunkt und Klickverstellung ablesen kann). Das war wegen mangelnder Haftung zuerst ein bischen problematisch, hat letztendlich dann aber doch noch geklappt.

Vom Objektiv habe ich erst mal den Gewindering abgeschraubt und ihn am Gewinde mit Panzerband abgeklebt. Das breite Band habe ich dann fächerförmig eingeschnitten, damit ich es auf eine stabile Unterlage kleben kann.

 

Tac Vector Optics Paintjob 12
?

Für den nächste Schritt habe ich mir die größte Rolle Isolierband, Panzerband und ein 45er Reinigungspatch zurecht gelegt, es kam dann aber doch etwas anders: Der Durchmesser des Objektivs war etwas größer als die Rolle Isolierband und mangels Malerkrepp, das ich darum wickeln wollte (zur Vergrößerung des Durchmessers, die Rolle Isolierband war zu klein), ist es dann doch selbstklebendes Filzband geworden. Das 45er-Patch noch auf die Rolle zu kleben, war mir auch zu kompliziert, so ist es ein De-Make-up-Pad geworden. Dank des dicken Filzrands konnte der Objektivstopfen nun sehr gut abdichten und halten.

Nach dem Einschießen des Glases habe ich es nicht mehr von der Leupold-Montage herunter genommen. Normalerweise arbeite ich etwas genauer, aber ich war mir sicher, die Kombination für meine Waffe nun gefunden zu haben und so erlaube ich mir diese kleine Schummelei, beides gemeinsam zu lackieren. Da man die Muttern und damit auch die Klemmschiene nicht abnehmen kann, habe ich mit Abstandshaltern aus Papier und etwas Panzerband für Abstand und Abdeckung gesorgt. Die Muttern sollen in diesem Fall schwarz bleiben, dies setzt einen schönen Akzent und die Farbe würde beim Anziehen sowieso abgehen.

Die nächsten Bilder zeigen meine improvisierte Lackierkabine und viel wichtiger noch meine Haltevorrichtung für das ZF. Hierzu habe ich folgende Lackierstrategie gewählt: Am Okulartubus erfolgt die Klemmung zum Lackieren, deshalb wir dieser erst im zweiten Schritt lackiert. Für die Klemmung habe ich ihn vollflächig mit Isolierband beklebt, da sich dieses leicht ablösen lässt, ohne Spuren zu hinterlassen. Anschließend ist noch eine Schicht Stoff darum gekommen und damit der Spass auch sicher hält, wurde das alles noch mit einer Lage Panzerband gesichert. Jetzt erst habe ich mich getraut, das ZF vorsichtig in den Schraubstock zu spannen.

Die Lackierung

Beim Lackieren gibt es für mich nur eine goldene Regel: Geduld – und zwar bei jedem Arbeitsschritt! Das fängt schon beim ausreichend langen Schütteln der Spraydose an. Es ist ferner darauf zu achten, dass nicht zu viel Farbe auf einmal aufgetragen wird und dass mehrere Schichten Farbe die Chance erhalten, auch anzutrocknen. Schließlich sollte das lackierte ZF ca. eine Woche in Ruhe trocknen, bevor es wieder zum Einsatz kommt.

 

Nacharbeit:

Die Abklebungen wurden bereits nach drei Tagen entfernt und es hat sich herausgestellt, dass hier und da doch ein wenig Farbe durchgedrungen ist.  Das ZF habe ich daraufhin weitere vier Tage trocknen lassen, bevor ich weitergearbeitet habe. Die überflüssige Farbe wird auf komplizierten aber trotzdem leicht zugänglichen Geometrien wie der Kontermutter einfach mit Spiritus und einem Wattepad abgewaschen. Auf Geometrien wie dem Verstellturm kann auch mit Wattestäbchen gearbeitet werden, hier ist dann aber darauf zu achten, dass selbiges nicht zu sehr in Spiritus getränkt ist, es könnte sonst auf den ZF-Tubus herunterfließen und viel Arbeit zu Nichte machen. Auf einfachen, jedoch schwer zugänglichen Geometrien, wie der Verstellung für die Vergrößerung, habe ich die Farbe einfach vorsichtig mit einer scharfen Klinge abgekratzt. Der Einsatz eines Wattepads oder –stäbchens war mir hier wegen der benachbarten lackierten Flächen zu gefährlich.

 

Und hier ist das Ergebnis:

Das ZF habe ich nach exakt einer Woche wieder auf das Gewehr montiert, beim Hantieren habe ich aber schon gemerkt, dass besser noch eine Woche zum Trocknen vergehen sollte.

Tac Vector Optics Paintjob 23

 

 

Zielfernrohr Tac Vector Optics 3-18×50

Tac Vector Optics 3-18x50 01

In diesem Beitrag wird wiederum ein Zielfernrohr getestet – nur diesmal ist es zur Abwechslung wieder mein eigenes. Bisher war ich mit dem Zielfernrohr 3-12×44 SWAT von UTG recht zufrieden. Dass es im Kaliber .223 Rem. schussfest ist, sollte nach ca. 2000 Schuss mittlerweile auch bewiesen sein. Da ich mir von Hera Arms aber ein neues Upper in 16,75“ Länge bestellt habe, muss nun zwangsläufig auch eine neue Optik her. Die zukünftige  Strategie war also schnell gefunden: Das neue Upper wird leicht und soll es mit (altem) ZF auch bleiben, hiermit soll fortan vorwiegend im Knien und Stehen geschossen werden. Das alte Upper hingegen wird nur noch zum liegenden Schießen verwendet, hierfür sollte ein neues Glas beschafft werden, das jetzt auch etwas größer ausfallen durfte: Das Tac Vector Optics 3-18×50 mit ¼-MOA-Klickverstellung und 30mm-Mittelrohr zu einem Preis von 170 Euro inkl. Versand ist es schließlich geworden.

Schon wieder so´n günstiges Glas wie das von UTG?

Ja!

Mal ein Gedanke nebenbei: Ich beobachte viele Schützen, die neben Ihren recht teuren Waffen bisweilen Zieloptiken kaufen, die der eigentlichen Waffe preislich kaum nachstehen. Wer das Geld übrig hat, kann sich glücklich schätzen. Ob ich es übrig habe, lasse ich an dieser Stelle offen, es würde ohnehin nichts zur Sache beitragen. Aber eines ist für mich sicher: Ich will es einfach nicht ausgeben! Zu einer guten Präzision trägt der Schütze natürlich viel selbst bei, vorausgesetzt, dass seine Waffe leistungsfähig ist und damit eine solide Basis darstellt. Dazu gehört meiner Meinung nach aber vor allem ein hervorragender Lauf und die Tatsache, dass das Zielfernrohr absolut fest auf der Waffe montiert ist. Ob dieses Zielfernrohr nun erst- oder zweitklassig ist, das spielt meiner Ansicht nach keine Rolle. Beurteilt man das ZF nach seinem Preis, würde es eher schlecht wegkommen. Und wenn wir ehrlich sind, tun wir das doch irgendwie auf den ersten Blick, oder? Ist ja auch nicht verwunderlich, wenn wir in einschlägigen Fachzeitschriften stets von den tollsten hochpreisigen Gläsern renommierter Hersteller lesen. Eines wie das, über das ich hier schreibe, würde man in solchen Zeitschriften doch höchstens auf den letzten Inseratsseiten finden. Einen kompletten Artikel wird es der Redaktion wohl eher nicht wert sein.

Und warum kauft der Kerl überhaupt ein solch günstiges Glas? Na, weil ich von meiner Meinung überzeugt bin und weil es mir 170 Euro wert waren, es schließlich auszuprobieren.

Zum ZF habe ich außerdem noch eine Blockmontage von Leupold ergattern können, ironischerweise lag deren damaliger Kaufpreis sogar noch über dem des ZFs von Tac Vector Optics – Tim hat sie mir aber noch für einen guten Preis überlassen …

Erste Eindrücke

Ja, ich war skeptisch beim Auspacken und bin es eine ganze Weile auch geblieben. Äußerlich betrachtet hat das Glas mit seiner Mono-Tube einen robusten Eindruck gemacht, es gab keine mechanischen Bearbeitungsspuren, das Finish der Oberfläche mit Eloxal war tadellos. Die außen aufgedruckten Artikelmerkmale und –bezeichnungen waren hingegen nicht immer sauber aufgedruckt, bei einem Glas höherer Qualität wäre das wahrscheinlich nicht passiert. Beim ersten Durchsehen war ich erfreut über das klare Bild und das sehr fein gehaltene Absehen.

Zubehör

Direkt am Objektiv befindet sich ein schmaler abschraubbarer Ring, an seiner Stelle kann der mitgelieferte Killflash installiert werden. Es sind zwei Flip-Caps mit dabei und zwei Montageringe mit Torx-Werkzeug sowie ein Reinigungstuch liegen ebenfalls bei. Irgendwie ein Rundum-Sorglos-Paket, wie beim Zielfernrohr von UTG.

Montage

Vor dem Einsatz steht natürlich die Montage an, hier entstehen unter Umständen erst mal weitere Kosten: Dass die Montageringe gleich mitgeliefert werden ist klasse, jedoch ist das Glas damit nicht montierbar, wenn die Waffe eine durchgehende und gerade Picatinny-Schiene wie bei meinem AR besitzt. Richtig ärgerlich, wenn man mit seinem neuen Spielzeug gleich loslegen will, denn das Objektiv berührt die Oberseite der Schiene. Hier helfen nur noch Montagen mit einer Höhe von 21-22mm weiter (die beiliegenden haben eine von ca. 15mm). Besitzer eines Repetiergewehrs mit einer teilweisen Picatinny-Schiene, die z.B. auf der Laufhülse montiert ist, sind hingegen besser dran. Durch eine vorhandene Höhendifferenz zwischen Schiene und Laufhülse gibt es hier wieder genügend Platz für das Objektiv. Die Befestigung der Montageringe an der Picatinny-Schiene erfolgt übrigens über Sechskantmuttern – für mich immer ein Garant dafür, dass man das Glas auch wirklich fixiert bekommt, von Rändelmuttern kann ich nur abraten.

Im Einsatz

Die Verstellmöglichkeiten für die Dioptrien am Okular und die Vergrößerung am Tubus waren beide relativ schwergängig. Beide Einstellmöglichkeiten werden dann aber doch eher selten benutzt. Die Höhen- und Seitenverstelltürme auf 12- und 3-Uhr können genullt werden und deren Klickverstellung passt zur Graduierung, die sich auf dem Zylindermantel befindet. D.h., auch nach großer Verstellung rasten die Türme auf einem Teilstrich ein und nicht etwa daneben. Am Rastpunkt besitzen die Höhen- und Seitenverstelltürme allerdings eine gewisse Flexibilität, so kann man sie am Rastpunkt einen wirklich winzigen Bereich in beide Richtungen drehen, bevor sie am nächsten Punkten einrasten.

Der Parallaxeturm auf der 9-Uhr-Position ist hingegen leichtgängig und besitzt Einstellungen für die Distanzen 10, 15, 25, 30, 50, 100 und 300 Yards, sowie unendlich. Das Absehen ist fein gehalten, befindet sich in der zweiten Bildebene (wird also nicht mit vergrößert/verkleinert) und wirkt glücklicherweise nicht Überladen an Informationsflut. Auf 100m konnte ich die Einschüsse im Kaliber .223 Rem. bei 18-facher Vergrößerung noch wirklich sehr gut erkennen, allgemein hat das Glas ein sehr gutes Bild erzeugt. Man darf auch etwas erwarten, wenn der Hersteller/Importeur mit Schott-Gläsern aus Deutschland und einer Lichttransmission von 90% wirbt.

Die nachfolgenden Schussbilder (alle hinten aufgelegt mit Zweibein) zeigen, dass ein Glas auch günstig sein darf:

Das erste Schussbild zeigt 10 Schuss durch mich auf 100m, das zweite ca. 20-25 Schuss durch einen erfahrenen Schützenkollegen auf 100m. Es wurde bei Übergabe nichts am ZF verstellt, die Treffpunktverlagerung ist dem Schützen zuzuschreiben. Das dritte Schussbild (wiederum 10 Schuss) entstand in einer Halle auf einer Distanz von 50m. Hier ist deutlich zu erkennen, dass das Projektil im Bereich von 50-100m noch am Steigen ist.

Vergleich beider Absehen des Tac Vector Optics 3-18×50 (links) und des kürzlich vorgestellten IOR 4-28×50 (rechts). Eine gewisse Ähnlichkeit ist schon da.

Fazit und Vergleich mit dem ZF von UTG

Der Lieferumgang ist groß und im Vergleich zum UTG mit Killflash und Reinigungstuch sogar leicht umfangreicher. Der Umstand mit den Montageringen ist blöd, nach diesem Review weiss man aber zumindest, worauf man achten sollte. Der Verstellbereich der Vergrößerung ist mit 18-fach natürlich größer als mit 12-fach beim UTG, ein direkter Vergleich wäre hier unfair. Auch beim ZF von UTG findet man die erwähnte Flexibilität rund um den Rastpunkt der Klickverstellung, aber beim UTG passt nach einer gewissen Umdrehung die Graduierung leider nicht mehr zum Rastpunkt.

Alles in allem ist das Bild beim Tac Vector Optics zudem aber bedeutend besser: Das Objektiv ist größer und kann dadurch natürlich mehr Licht sammeln, das Mittelrohr ist in beiden Fällen mit 30mm Durchmesser gleich, die Verwendung der Schott-Gläser in Verbindung mit dem filigranen Absehen und der besseren Lichttransmission macht das Tac Vector Optics aber zum klaren Favoriten: Kaufempfehlung!!! Und zwar noch deutlich vor dem UTG!

Kommen wir abschließend noch zu den Nachteilen des ZFs: Hier vermisse ich Klemmringe für die Höhen- und Seitenverstelltürme, jenes von UTG hat welche. Die Flip-Caps haben außerdem einen dermaßen hohen Öffnungswiderstand, dass man sie bei Gebrauch von Okular und Objektiv abziehen würde – sie sind schlichtweg unbrauchbar! Die Verstellung der Vergrößerung ist wegen der Schwergängigkeit etwas umständlich, bestünde die Gefahr einer versehentlichen Verstellung,  könnte man das im Zweifelsfall aber auch wieder positiv auslegen. Auf jeden Fall punktet hier das ZF von UTG mit einer Art Nocke am Verstellring, die die Handhabung vereinfacht – beim Tac Vector Optics sucht man diese vergebens. Zuletzt sei noch bemängelt, dass der Verstellbereich der Dioptrien ruhig auf dem Okular hätte aufgedruckt sein können, ich kenne den Verstellbereich aktuell immer noch nicht. Der günstige Preis muss sich meiner Meinung nach schließlich auch irgendwo wiederfinden, dass tut es möglicherweise bei der Qualitätskontrolle. Bei meinem ersten Glas war leider das Absehen relativ zu den Türmen um einige Grad geneigt montiert. Die Reklamation beim Verkäufer verlief hingegen überraschend einfach: Nach Erhalt meiner Mail wurde sofort (!!!) ein weiteres Glas verschickt, das zwei Tage später inklusive Retourenschein für das erste ZF auch bei mir eintraf – vorbildlicher Kundenservice!

Erhältlich sind die Produkte von Tac Vetcor Optics hierzulande über folgenden Importeur: https://www.profis.shop

Nachtrag Okt. 2018:

Ich habe mir endlich mal neue Schutzkappen von Butler Creek für das ZF gekauft, folgende Artikel passen:

Objektiv: Art. # 30400, Durchmesser 57,2mm

Okular: Art. # M20190, Durchmesser 43,9mm

Nachtrag Okt. 2019:

Sehr schade, aber mir ist das Everest im Juni 2019 auf einem Longrange-Event ohne weiteres Zutun von mir selbst leider kaputt gegangen. Diesmal war es die Parallaxe, die es nicht mehr erlaubt hat, das Sichtfeld scharf zu stellen, bzw. die eine Schärfe-/Unschärfeverstellung im Schuss verursacht hat – nach insgesamt ca. 2000 Schuss im Kaliber .223 Rem. Der Service des Importeurs ist immer noch vorbildlich, ich habe umgehend ein neues ZF erhalten, auf das ich natürlich wiederum 5 Jahre Garantie erhalten habe (zumindest gehe ich davon aus). Aber nachdem ich mittlerweile die vierte Umtauschaktion hinter mir habe (verschiedene Modelle von Tac Vector Optics, hauptsächlich Paragon und Everest) und von zwei Umtauschaktionen von Marvin weiss, kehre ich dieser Marke nun endgültig den Rücken. Die Leistung des ZFs mitsamt seinem Zubehör ist für den Preis wirklich gut, aber die Haltbarkeit lässt zu wünschen übrig und die macht bezüglich Qualität eben auch etwas aus. Meine eingangs vertretene Meinung, dass man auch mit preiswerten Gläsern schießen kann, sei hiermit also revidiert – Asche auf mein Haupt…

Mittlerweile habe ich mir bei Heinz Henke für das 18-Zoll -AR-15 ein neues Sightron S-TAC 4-20×50 mit MOA-2-absehen gekauft.

Neben dem Typ „S-III 8-32×56 Long Range Target“, die ich bereits auf meinem Schweden und meiner Savage 10 BA montiert habe, bleibe ich der Marke auch weiterhin treu, denn sie garantiert wirklich gute Qualität zu annehmbaren Preisen.

Nachtrag Dez. 2020:

Im Dezember 2020 ist nun sogar mein viertes Sightron für mein neues Projekt AG42B dazu gekommen: abermals ein SIII 8-32×56, diesmal aber das Modell Tactical mit MOA-2-Absehen. Eine Verbesserung ist mir gleich aufgefallen: Die „Nullung“ des Turms geschieht jetzt nicht mehr anhand von drei kleinen Madenschrauben ringsum am Verstellturm, sondern durch eine einizige zentrale, zur Turmachse koaxiale Senkschraube. Alukappen gibt es bei diesem Modell für die beiden Türme dann nicht mehr.

HERA Arms the 15th, Kaliber .223 Rem.

Dies ist zwar nicht meine erste Waffe, aber zumindest die erste, über die ich berichten möchte. Nach dem Kauf einer Pistole 1911 und eines Repetierers wurde es Zeit für einen Halbautomaten, aber solch ein (relativ) teures Präzisionsgewehr wie die Savage 10 BA (den Bericht dazu könnt Ihr hier lesen) sollte es nicht noch einmal werden. Auch wollte ich nicht schon wieder ausschließlich im Liegen schießen, sondern das Treffen insbesondere im stehenden und knienden Anschlag trainieren. Im Hinblick auf den Munitionsbedarf und die damit verbundenen Kosten fiel die Wahl dann auf das Kaliber .223 Rem und nicht abermals auf .308.

Lange Zeit war ich auf das Modell 516 von Sig Sauer versteift, das in diversen Tests durchweg gut bewertet worden ist und sich durchaus in dem preislichen Rahmen befand, den ich mir gesetzt habe. Dann habe ich aber festgestellt, dass ich für annähernd dasselbe Geld eine Waffe bekomme, die ich auch noch selbst konfigurieren kann und somit fiel die Wahl auf Hera Arms. Ganz nebenbei habe ich damit auch vom Piston-System zum Stoner-System gewechselt – zu den beiden Systemen gibt es ja auch genügend Argumente, die dafür und dagegen sprechen. Das für mich ausschlaggebende Argument war die Präzision. Mehr davon sagt man nämlich dem Stoner-System aufgrund von weniger bewegten Massen im Inneren der Waffe nach und ich habe mich davon beeinflussen lassen – glücklicherweise nicht zu meinem Nachteil. Hier muss ich ehrlichweise sagen, dass ich keine direkte Vergleichsmöglichkeit mit dem Piston-System habe, das sicherlich auch eine gute Präzision liefert. Somit kann ich aktuell nur die Präzision meiner Waffe mit Stoner-System beurteilen – und die ist für meine Begriffe richtig gut (siehe unten). Eines kann ich nach ca. 600 Schuss mit der Hera definitiv auch sagen: Der Reinigungsaufwand ist beim Stoner-System für mich absolut im erträglichen Bereich. Nebenbei bemerkt macht es mir sowieso Spass, die Waffe(n) zu reinigen – Neulinge halt …

Bei der Auswahl der Läufe habe ich mich mit Rücksicht auf die weiteste Distanz von 300m in meinem Verein dann für das Upper LS100 entschieden. Ich hatte die Hoffnung, in Sachen Lauf einen „Allrounder“ für die Distanzen 50m, 100m und 300m zu kaufen. Beim LS100 handelt sich dabei um einen 18“-Matchlauf komplett in schwarz (innen hartverchromt) ohne Mündungsfeuerdämpfer oder gar ein Gewinde dafür. Der Lauf wiegt ordentlich was und beim stehenden Schießen bekommt man dafür schnell die Quittung. Nach Jahren des Kraftsports habe ich zumindest einen kleinen Vorteil, aber ich muss sagen, es ist wirklich anstrengend. Selber schuld, ein Kollege hat mich schließlich vorher gewarnt …

Tja, soviel zum Thema „Hoffnung auf Allrounder“ …

HERA Arms the 15th FDE EOTech

Als Lower habe ich die Variante LS040 gewählt, dabei habe ich mich von jemandem beraten lassen, der schon einige Schäfte ausprobiert hat. Er ist im Vergleich mit anderen Magpul-Schäften eher im unteren Preissegment anzusiedeln aber ich würde ihn jederzeit wieder kaufen. Er ist sehr passgenau gefertigt, das muss man ihm lassen. Löst man die Arretierung, gleitet die Schulterstütze fast ohne zu wackeln auf der Buffertube hin und her. Betätigt man die Arretierung, macht der Schaft genau das, was er soll: Nämlich gar nichts mehr! Es klappert rein gar nichts und man spürt keinerlei Spiel, weder in Längs- noch in eine Drehrichtung. Auch die Verbindung von Upper zu Lower kann man mit wenigen Worten beschreiben: Spielfrei – und das ab Werk!

Den Verschluss habe ich in einer verchromten Variante geordert, er lässt sich mühelos mit einem Tuch abwischen und es bleiben keine Rückstände auf ihm zurück.

Farblich sollte es mal etwas anderes als schwarz sein, daher habe ich „Flat Dark Earth“ (FDE) als Waffenfarbe gewählt, das Zubehör von Magpul trifft diesen Farbton von HERA übrigens sehr gut. Insgesamt setzt sich mein AR-15 aus folgenden Komponenten zusammen:

  • Upper LS100 HERA Arms in FDE (18“ Matchlauf im Kaliber .223 Rem., Farbe des Laufes: schwarz)
  • 15“ Quadrail (Typ IRS) HERA Arms in FDE
  • Lower LS040 HERA Arms (Magpul CTR-Schaft mit Commercial Tube) in FDE
  • Magpul Handgriff MIAD in FDE
  • Magpul Frontgriff AFG II in FDE
  • Magpul Rail Cover XTM in FDE (2 Packungen)
  • Magpul und HERA-Magazine verschiedener Kapazität in FDE
  • JP-Federnsatz (wieder ausgebaut)
  • Tuning-Abzug Hiperfire 24C
  • GG&G Harris Bipod-Adapter
  • VLTOR BMC Mod3 (Large) Ladehebel
  • Zweibein als Harris-Klon 1A2-BRM vom großen Online-Versandhändler, lackiert in RAL 7006
  • EOTech 512 Reflexvisier mit A65-Absehen, lackiert in RAL 7006, optional
  • UTG Zielfernrohr SWAT 3-12×44 mit Mil-Dot-Absehen, lackiert in RAL 7006, optional
  • Magpul BAD Lever (auf den Bildern ist er noch nicht montiert)
  • Hydraulischer Rückstossdämpfer von Crosshair
  • Zielfernrohr Tac Vector Optics 3-18×50, lackiert in RAL 7006, optional

 

Weiteres Eigenbau-Zubehör ist:

UTG Hülsenfangsack 7

Kamerahalterung Picatinny 9

AR-15 Hera Arms Dreibein-Stativ 01

 

HERA Arms the 15th FDE UTG ZF 1

Mein Fazit zu den Komponenten:

Das Upper LS100 ist auf 100m sehr präzise, eignet sich wegen dem Gewicht des Matchlaufes aber nicht wirklich für stehendes oder kniendes Schießen. Hier muss definitiv ein Gewehrriemen her, um das auszugleichen. Auf 300m Distanz (dann natürlich mit Zweibein) wird nach meinen sportlichen Maßstäben noch eine gute Präzision mit 68gr.-Geschossen erreicht, weitere Laborierungen habe ich bisher nicht ausprobiert. Wer in der Oberliga mitschießen will, sollte sich aber lieber die längsten verfügbaren Läufe von 24“ kaufen. Das LS100 besitzt keinen Forward-Assist mehr, aber seien wir mal ehrlich – wer hat den jemals benutzen müssen? An entsprechender Stelle ist aber nach wie vor der kleine Höcker zum Abweisen der Hülsen vorhanden. Komischerweise hatte ich nicht nur am, sondern auch hinter dem Höcker Einschläge zu verzeichnen. Ich nehme an, dass einige Hülsen mit dem Boden auf den Höcker aufschlugen und durch die Drehbewegung dann nochmal darum herumgewirbelt wurden, bis sie schließlich mit dem Hülsenmund nochmal ans Gewehr geprallt sind. Hier hab ich mit ein wenig selbstklebendem Filz für Abhilfe gesorgt (siehe Bilder weiter unten).

Die 15“ Quadrail bietet mehr als genügend Platz für Zubehör aller Art und für meinen Geschmack würde ein kürzerer Handschutz an dem 18“-Lauf nicht schön aussehen. Hier steht eine schöne Optik dem zusätzlichen Gewicht gegenüber. Serienmäßig befinden sich an den Rails auf 3 und 9 Uhr QD-Ösen für entsprechende Riemen.

Zum Lower LS040 habe ich bereits weiter oben etwas über den Schaft geschrieben. Ladehebel, Magazinauslöser, Verschlussfanghebel und Sicherungshebel kommen ab Werk in keinem extravaganten Design und werden künftig auch nur ausgetauscht, wenn es der Bedienkomfort wirklich erfordert (siehe VLTOR BMC Mod3). Der bereits erwähnte Magpul CTR-Schaft ist Bestandteil des LS040 und besitzt vier Rastpunkte für die Arretierung, womit er sich 3x um je 20mm verlängern lässt – wem das nicht reicht, der findet mit Sicherheit noch eine höhere Endplatte als Zubehör. Auch am CTR-Schaft befindet sich wieder eine QD-Öse. Ein Staufach sucht man an diesem Schaft allerdings vergebens, ebenso gibt es keine verstellbare Wangenauflage.

HERA Arms the 15th FDE UTG ZF 2

Der Handgriff MIAD1 besitzt eine rauhe Oberfläche und eine ergonomische Erhöhung für den Fingerzwischenraum, die das Abrutschen bei feuchten Händen verhindern soll. Außerdem befindet sich unter der Griffkappe ein kleines Fläschchen aus Kunststoff, das man mit Öl, Reinigungsmittel etc. füllen kann.

Magpuls Frontgriff AFG II war für mich die optisch schönere Alternative zum rechtwinklig abgehenden RVG. Der AFG II liegt ergonomisch gut in der Hand und man hat hier die Möglichkeit, die Erhöhung für den Fingerzwischenraum optional zu montieren/demontieren. Im Lieferumfang enthalten ist nämlich noch ein weiterer Kunststoff-Clip in einer glatten Variante. Durch den Winkel des Griffs kann man die Waffe nach wie vor gut in die Schulter drücken.

HERA Arms the 15th FDE UTG ZF 3

Die Railcover von Magpul sorgen dafür, dass das Gewehr an den bisweilen scharfkantigen Nutfräsungen der Picatinny-Schiene etwas komfortabler gehalten werden kann. Beim Auspacken der Cover habe ich mich an meine Zeit des Modellbaus erinnert: Die Cover sind aus hartem Kunststoff, mir wären welche aus Gummi lieber gewesen (es lagen auch zwei Stück der Waffe bei, die waren zwar aus Gummi, jedoch schwarz und haben wirklich nur die Nuten abgedeckt; sog. „Rail Ladder“. Die Quadrail bekommt erst durch die Magpul-Cover eine rundlichere Form). Kleiner Tipp noch für die Montage / Demontage: Die Cover verankern sehr gut, die Anleitung empfiehlt Klebstoff für die Befestigung aber der ist nicht notwendig. Die Demontage erfolgt leicht durch gegenläufiges Drücken mit zwei Geschoßspitzen, Hebelbewegungen sorgen für bleibende Macken im Kunststoff.

Da die Magazine aus Kunststoff sind, sind sie natürlich leicht zu handhaben. Es wird zwar eine ganze Zeit dauern, aber durch den weicheren Werkstoff werden sich irgendwann die Magazinlippen abnutzen, sodass es wahrscheinlich irgendwann zu Störungen kommen wird. Das wird durch den Vorteil des geringen Preises und des geringen Gewichts aber wieder ausgeglichen, da legt man sich einfach noch ein paar Ersatzmagazine auf Lager. Sehr gut durchdacht ist bei beiden Herstellern (Hera Arms und Magpul), dass sich am Ende des Magazins ein Clip befindet, mit dem sich der Magazinboden entnehmen lassen kann. Dadurch lässt sich das Magazin dann sehr leicht demontieren und reinigen, aber auch eine Kapazitätsbegrenzung lässt sich bei Bedarf sehr einfach realisieren: Einfach im Baumarkt eine Winkelleiste 10x10x1mm aus Kunststoff besorgen, auf die gewünschte Länge abschneiden und von unten in die Ecke des Magazins einlegen. Dann den Magazinboden wieder drauf und den Sicherungsclip einstecken. Die Feder kann jetzt nur noch bis zur Oberkante des Winkelprofils eingedrückt werden, mit der Länge des Profils kann dann die Kapazität des Magazins bestimmt werden und von außen betrachtet bleibt es ein „großes“ Magazin.

HERA Arms the 15th FDE UTG ZF 4

Den JP-Federnsatz habe ich mir vom Händler bereits einbauen lassen, ohne dass ich vorher das Abzugsgewicht der Waffe überhaupt erprobt habe. Jetzt liegt es bei ca. 1600g. Der Abzug kriecht auf den letzten 1-2 Millimetern zwar ein bischen, aber das stört mich nicht weiter. Geld für hochwertigere komplette Abzugssysteme wollte ich einfach nicht ausgeben. Mittlerweile habe ich den originalen Abzug gegen einen Hiperfire 24c ausgetauscht, mehr dazu (inklusive Montageanleitung) könnt Ihr hier nachlesen.

Von Bipod-Adaptern gibt es eine ganze Menge Varianten und ich hab nicht viele ausprobiert. Meiner Erfahrung nach ist es wirklich sinnvoll, wenn der Adapter schon abgeschrägte Auflagen hat, um z.B. ein Harris-Zweibein aufzunehmen. Durch die größere Auflagefläche im Vergleich zu einer scharfen Kante verzeiht das System es eher, wenn man mal ruppig absetzt oder die Hand etwas eindreht. Wovon ich ganz klar abraten muss sind Rändelschrauben oder Rändelmuttern zum Fixieren des Adapters ohne Werkzeug. Ich bin wirklich keine schwache Person, aber ich konnte machen was ich wollte, der Vorgänger von Blackhawk hat sich beim Schießen immer wieder gelöst. Mit dem jetzigen Adapter von GG&G bin ich vollauf zufrieden, er besitzt neben einer Inbusschraube noch einen innen liegenden massiven Klemmblock (wie beim EOTech) von ca. 25-30mm Breite und bisher sind keine Probleme mehr aufgetreten. Man bezahlt für den Adapter von GG&G zwar etwas mehr, aber das Geld ist gut investiert!

HERA Arms the 15th FDE UTG ZF 5

Der Ladehebel ist bei mir notwendig geworden, weil ich ein ZF nachgerüstet habe, dass ich wegen des Augenabstands weit nach hinten setzen musste. Durchladen ging mit dem Originalhebel nach wie vor, es war aber etwas hakelig. Den VLTOR BMC habe ich in der größten Größe gekauft und man braucht keine Angst zu haben, dass man jetzt ´nen Riesen-Hebel vom AR abstehen hat – es sind gerade mal 22mm bis zum Lower-Gehäuse und der Komfort ist klasse. Wegen des höheren Drehmoments auf den Hebel öle ich die Gleitflächen von nun an etwas. Keine Ahnung, ob man das nicht ohnehin tun sollte …

Über den VLTOR BMC habe ich noch einen kleinen Bericht geschrieben, den Ihr hier nachlesen könnt.

Das „Harris-Zweibein“ ist gar keines und hat beim großen Online-Versandhändler gerade mal 23 Euro inkl. Versand gekostet. Ich hab´s mit meinem originalen Harris verglichen und komme auf ca. 95 % identische Teile. Wie man sieht, habe ich versucht, es in FDE zu lackieren – RAL 7006 kommt meiner Meinung nach am ehesten an den Farbton FDE heran.

HERA Arms the 15th FDE Verschluss

Zum EOTech brauche ich nicht viel zu sagen, dazu kann man schon genug in anderen Foren lesen oder bei Youtube Videos schauen. Ich habe das Modell 512 mit A65-Absehen – Punkt und Kreis habe ich mir zwar scharfkantiger in der Abbildung vorgestellt, laut Kollegen ist das aber absolut normal. Auf eine Distanz von 100m liegend habe ich trotzdem gute Ergebnisse schießen können: Mit Zweibein und Ohrensack 2x Mouche, 5×10 und 3×9 – nach einer Eingewöhnungsphase versteht sich.

Das Zielfernrohr SWAT 3-12×44 von UTG habe ich mir gekauft, weil ich noch eine Alternative zum EOTech haben wollte, mit der man potentiell einfach besser trifft. Viel kosten sollte es nicht und nachdem ich genügend positive Feedbacks zu diesem Glas gelesen habe, wurde es dann gekauft. Ich mach´s kurz: Für das wenige Geld ist das Glas eine gute Alternative. In diesem Artikel gehe ich näher auf das ZF ein.

Zwei wichtige Fragen sind natürlich noch offen: Was „kann“ das AR und was kostet es?

Das unten zu sehende Schussbild entstand auf 100m sitzend mit Zweibein, ZF von UTG und Sandsack. Es handelt sich um eine BDS Kurzwaffenscheibe, die Mouche besitzt einen Durchmesser von 25mm, die „10“ einen von 50mm.

Schussbild HERA Arms the 15th

Ladedaten zu obigem Schussbild, 100m:

Achtung, es wird keine Garantie für die Richtigkeit der Ladedaten übernommen !

Wiederlader handeln auf eigenes Risiko !

  • Hülse: Lapua Match, Kailber .223 Rem
  • Zündhütchen: Federal Ammunition FA 205
  • Pulver: LOVEX S060 (ist ein einbasiges Pulver)
  • Menge: 23,5 gr.
  • Geschoss: Hornady #2267, 55gr.
  • OAL: 56,6mm
  • Crimp: Taper-Crimp, ca. 1mm ab Hülsenmund

Das unten zu sehende Schussbild entstand auf 300m liegend mit Zweibein, ZF von UTG und Sandsack. Es handelt sich um eine elektronische Anlage, die Mouche besitzt einen Durchmesser von 50mm, die „10“ einen von 100mm.

Schussbild HERA Arms the 15th_2

Schussbild HERA Arms the 15th_3

Ladedaten zu obigem Schussbild, 300m:

Achtung, es wird keine Garantie für die Richtigkeit der Ladedaten übernommen !

Wiederlader handeln auf eigenes Risiko !

  • Hülse: Lapua Match, Kailber .223 Rem
  • Zündhütchen: Federal Ammunition FA 205
  • Pulver: LOVEX S060 (ist ein einbasiges Pulver)
  • Menge: 20,8 gr.
  • Geschoss: Hornady BTHP #2278, 68gr.
  • OAL: 56,6mm
  • Crimp: Taper-Crimp, ca. 1mm ab Hülsenmund

Gekauft habe ich das Gewehr bei www.spartac.de für 1900 Euro inklusive Versand und Transportkoffer. Darin enthalten waren zum Zeitpunkt des Kaufs alle oben aufgelisteten Komponenten vom Upper LS100 bis einschließlich JP-Federnsatz. Aktuelle Preise sind bitte anzufragen.

 

Nachtrag Juli 2016:

Kurzzeitige Montage eines ZFs 4-28×50 von IOR-Optik mit 40mm Tubus und Leuchtabsehen. Einfach krass…

Hera Arms & IOR 4-28x50 11

Hera Arms & IOR 4-28x50 12

Hera Arms & IOR 4-28x50 1

 

Nachtrag Oktober 2016:

Tac Vector Optics 3-18x50 01

 

Im Oktober 2016 habe ich mein AR in der oben zu sehenden Konfiguration mit neuem ZF von Tac Vector Optics mit auf den Truppenübungsplatz genommen. Dabei habe ich eine Drop-Chart (sie kann im Bereich Downloads heruntergeladen werden) für Klickwerte bis einschließlich 700m Entfernung ermittelt. Bei einer Entfernung von 800m war dann leider der Verstellbereich des ZFs am Ende angelangt, die einschlagenden Geschosse konnten zwar noch beobachtet werden, eine zuverlässige und vor allem wiederholgenaue Ermittlung des Klickwertes war aber leider nicht mehr möglich.

 

Nachtrag August 2020:

Im Sommer 2020 habe ich es für nötig befunden, einen Laufwechsel vornehmen zu lassen. Die Streukreise sind seitdem – mit leichter Anpassung der Laborierung -noch enger geworden. Das AR sieht mit neuem Lauf und mit neuem Zielfernrohr S-TAC 4-20×50 von Sightron mittlerweile so aus und den Bericht zum Laufwechsel könnt Ihr unter diesem Link nachlesen.

Hera Arms The 15th_01.1

Hier geht´s zum zweiten Teil des Reviews zum AR – noch mit altem Lauf.

Und hier geht es zum Bericht des neuen Uppers SRB 16,75″.