Selbstladeflinte Typhoon F12

Ich hatte kürzlich die Gelegenheit, eine halbautomatische Flinte vom Typ F12 des türkischen Herstellers Typhoon zu schießen –  hier sind meine Eindrücke dazu:

Der erste optische Gesamteindruck ist – verglichen mit meiner Benelli M4 – imposant! Die F12 ist eine halbautomatische Flinte im Kaliber 12 und optisch dem AR-15 nachempfunden. In Verbindung mit dem großen Kompensator und einem großen Magazin ergibt sich damit ein sehr martialisches Äußeres. Wie beim AR auch, finden sich am Gehäuse die Sicherung (beidseitige Bedienung), der Betätiger für den Magazinauswurf an der rechten Gehäuseseite und der Verschlussfanghebel an der linken Gehäusesseite, letzterer wie mit einer Art „Bad Lever“ von Magpul auch von der rechten Seite aus bedienbar gemacht.

 

 

Features

Davon gibt es viele…

Verglichen mit meiner Benelli M4 schaue ich hier neidisch auf eine längenverstellbare Schaftkappe und eine höhenverstellbare Schaftbacke. Der Schaft meiner Benelli passt in der Länge zwar wunderbar, aber eine höhenverstellbare Schaftbacke hätte ich auch gerne! Ich habe es leider verpasst, das Spiel in der Schaftkappe der F12 zu prüfen. Für mich ist es immer ein Zeichen von Qualität, wenn davon möglichst wenig vorhanden ist. Am Ende der „Buffertube“ befindet sich am Gehäuse des „Uppers“ übrigens noch eine Schnalle zur Befestigung eines Gewehrriemens.

Die Waffe besitzt eine für Flinten recht lange Picatinny-Schiene auf der Oberseite des Uppers und eine kürzere „Quad“-Schiene im vorderen Bereich des Handschutzes. Hier gibe es auch ein wenig Punktabzug: Die Abstände der Quad-Picatinny-Schiene sind (aktuell) leider nicht ganz nach Standard gefertigt. Ich kann nur hoffen, dass der Hersteller da künftig nochmal nachbessert. Andererseits: Das am Vorderschaft zu befestigende Zubehör ist meist nicht so groß und ausladend, dass es gleich zwei Prallbolzen besitzt und folglich auch gleich zwei Picatinnynuten in Anspruch nimmt. Falls doch, heißt es feilen…

 

 

Sehr clever gelöst fand ich die Rückstoßdämpfung, diese technische Lösung habe ich so zum ersten Mal gesehen: Da der beim AR zu findende „klassische“ Recoil-Buffer – bestehend aus Feder und Masse – an diesem Gewehr konstruktionsbedingt in der Buffertube fehlt, wurde er kurzerhand in den Bereich des Vorderschafts integriert. Die wirkungsweise wird auf der Homepage des Händlers nochmals anhand eines Videos bei 2:24 sehr deutlich (der Link befindet sich weiter unten, klickt danach einfach auf „Typhoon Defence Industries“). Den Bereich des Vorderschafts kann man freilegen, indem man den Kompensator oder die Schalldämpferattrappe vom Lauf demontiert und anschließend mittels zweiteiligem Werkzeug (im Lieferumfang enthalten) die Kontermutter am Lauf entfernt. Der Vorderschaft kann dann leicht abgenommen werden und gibt den Blick auf den Lauf und zwei Hülsen frei, die zusammen mit der Feder den Rückstoß kompensieren. Die rechte Hülse besitzt zwei Markierungen, eine für schwächere und eine für stärker geladene Munition. Je nach verwendeter Munition wird diese Hülse also um 180° gedreht wieder aufgefädelt. Die linke Hülse verdeckt die darunter liegenden Gaskanalbohrungen, sie muss immer in gezeigter Position montiert werden.

 

 

Die Waffe im Schuss:

Kurz und knapp: Sehr angenehm! Die Rückstoßdämpfung durch das Feder-Masse-System im Vorderschaft leistet ganze Arbeit und ist wesentlich angenehmer, als es bei der Benelli M4 der Fall ist. Ich könnte noch nicht mal sagen, ob der Kompensator unter diesen Bedingungen überhaupt noch notwendig ist. Aber er leistet natürlich auch noch seinen Beitrag zur Rückstoßminderung und außerdem rundet er das Gesamtbild der Flinte natürlich optisch passend ab. Er muss einfach dabei sein…

Ich finde die Waffe alles in allem sehr interessant und würde sie gerne noch ausgiebiger hinsichtlich ihrer Treffgenauigkeit erproben.

 

Händler, Preis und Zubehör:

Gekauft wurde die Waffe zu einem Preis von ca. 1200 Euro bei Paco Guns im Norden der Republik. Dieser Händler bietet die Waffe in zwei unterschiedlichen Bundles an, vom zweiten und umfangreicheren Bundle handelt dieser Beitrag. Darin enthalten sind:

  • Halbautomatische Flinte F12 „Edition Maxi Black“ mit langem Handschutz
  • Kimme und Korn (vom Besitzer demontiert)
  • 2er-Magazin für Jäger
  • 5er-Magazin (auf den Bildern zu sehen)
  • 10er-Magazin
  • Zweiteiliges Werkzeug zur Demontage des Vorderschafts
  • Schalldämpferattrappe
  • Kompensator
  • Verschlussfanghebel für Bedienung m. rechter Hand
  • Vorderschaftgriff mit integriertem Zweibein
  • 6 Stück Wechselchokes
  • Magazintrichter
  • Gewehrriemen
  • Koffer
  • Öl

 

 

Weiteres Zubehör:

Zusätzlich zum Kompensator aus dem Bundle wurden der an der Waffe zu sehende Kompensator (ca. 150 Euro), sowie ein skellettierter Abzug – beide ebenfalls aus dem Hause Typhoon – montiert. Als optische Zielhilfe dient aktuell ein Reddot der Marke Hawke. Ich habe nur wenige Schuss damit gemacht, empfand den Rotpunkt aber als sehr scharf abgebildet. Kein Vergleich mit dem zerfransten Etwas, das ich noch von meinem EOTech 512 kenne! Laut Besitzer gab es mit dem Hawke Reddot nach ca. 400 Schuss Belastung bisher keinerlei Probleme.

 

Typhoon F12_09

 

 

Hera Arms The 15th, Teil 2

Nachdem ich mein AR-15 von Hera Arms nun schon ca. 10 Monate besitze, möchte ich mit diesem Artikel einfach mal ein kurzes Update geben. Schließlich besteht an Teil 1 des Artikels zum Review immer noch reges Interesse.

Hera Arms The 15th 2.1

Mittlerweile wurden aus dem Halbautomaten 1522 Schuss abgefeuert und ich habe mir beim letzten Training vorgenommen, die Präzision der Waffe mal zu überprüfen. Klar, dass sowas immer auch von der Tagesform und kontinuierlichem Training abhängt – aber seht selbst.

Das nachfolgende Schussbild von 10 Schüssen entstand wie zuvor auch im sitzenden Anschlag auf 100m mit Zweibein, Sandsack am Hinterschaft, sowie dem vergleichsweise günstigen ZF 3-12×44 Compact von UTG. Diesmal war allerdings der Matchabzug Hiperfire 24C eingebaut. Bei der Munition handelt es sich immer noch um die gleichen Ladedaten wie in Teil 1 mit 55gr.-Geschossen.

Schussbild Hera Arms 100m 2.1

Bei der Scheibe handelt es sich übrigens wieder um eine BDS-Kurzwaffenscheibe, mit einem Durchmesser der Mouche von 25mm und einem Durchmesser der „10“ von 50mm. Betrachtet man die 7 Einschüsse im linken Bereich, liegen diese sehr eng zusammen, an der 5er-Gruppe links unten gibt es schon mal gar nichts zu meckern. Tja, und dann gibt es da noch die drei Einschüsse auf der rechten Seite… Die gehen ganz klar auf mein Konto, scheinbar habe ich es nicht geschafft, zehn Mal immer wieder gleich durch das ZF zu schauen. Zeit zum Schießen hatte ich ja eigentlich genug. Jedenfalls gibt es aufgrund des Schussbildes für mich keinen Grund zur Besorgnis und so bin ich zur 300m-Bahn gegangen.

 

Hier habe ich zur Munition mit 68gr.-Geschossen (abermals die alten Ladedaten wie im ersten Artikel) gewechselt und folgendes Ergebnis im liegenden Anschlag auf einer Distanz von 300m geschossen:

Schussbild Hera Arms 300m 2.2

Die Mouche besitzt bei dieser elektronischen Anlage einen Durchmesser von 50mm und die „10“ einen von 100mm. Das Schussbild finde ich sogar besser, als im ersten Teil des Artikels.

 

Über eine Schwachstelle am Gewehr möchte ich noch berichten: Zum Reinigen entferne ich nur den hinteren Pin, klappe das Gewehr etwas zusammen und lasse es dann auf Zweibein und Hinterschaft stehen. Der Staubschutzdeckel klappt beim Herausnehmen des Verschlusses allerdings etwas mehr als 180° nach unten, was dazu führt, dass beim Schließen von Upper und Lower der Staubschutzdeckel im Weg ist. Ist man also unvorsichtig, fliegt der Deckel kurzerhand weg, weil dessen Kunststoffpin abschert. So bei mir geschehen. Den Pin gibt es leider nur in Kombination mit einem neuen Deckel. Wenn ich mich recht erinnere, sind dafür 15 Euro fällig – ärgerlich. Ich habe mir mit einem neuen Pin aus Edelstahl ausgeholfen, zur Installation muss aber der Handguard abgenommen werden. Mit den drei Klemmschrauben und den beiden Madenschrauben kein wirklich großer Akt. Probleme gab es aber beim Einschieben des Edelstahlpins, weil Stahl ja wesentlich unflexibler als Kunststoff ist. Im Falle eines Schadens rate ich also eher zum Kauf des Originalteils, das spart zumindest mal Nerven. Vorsorglich könnte man außen am Gewehr oder dem Staubschutzdeckel auch einen Abstandshalter (Filz, Kunststofflinse für Schranktüren etc.) anbringen.

Hera Arms The 15th Pin

Nachfolgend noch einige aktuelle Bilder der Waffe, jetzt auch mit Hiperfire 24C und Magpul BAD Lever.

HERA Arms the 15th, Kaliber .223 Rem.

Dies ist zwar nicht meine erste Waffe, aber zumindest die erste, über die ich berichten möchte. Nach dem Kauf einer Pistole 1911 und eines Repetierers wurde es Zeit für einen Halbautomaten, aber solch ein (relativ) teures Präzisionsgewehr wie die Savage 10 BA (den Bericht dazu könnt Ihr hier lesen) sollte es nicht noch einmal werden. Auch wollte ich nicht schon wieder ausschließlich im Liegen schießen, sondern das Treffen insbesondere im stehenden und knienden Anschlag trainieren. Im Hinblick auf den Munitionsbedarf und die damit verbundenen Kosten fiel die Wahl dann auf das Kaliber .223 Rem und nicht abermals auf .308.

Lange Zeit war ich auf das Modell 516 von Sig Sauer versteift, das in diversen Tests durchweg gut bewertet worden ist und sich durchaus in dem preislichen Rahmen befand, den ich mir gesetzt habe. Dann habe ich aber festgestellt, dass ich für annähernd dasselbe Geld eine Waffe bekomme, die ich auch noch selbst konfigurieren kann und somit fiel die Wahl auf Hera Arms. Ganz nebenbei habe ich damit auch vom Piston-System zum Stoner-System gewechselt – zu den beiden Systemen gibt es ja auch genügend Argumente, die dafür und dagegen sprechen. Das für mich ausschlaggebende Argument war die Präzision. Mehr davon sagt man nämlich dem Stoner-System aufgrund von weniger bewegten Massen im Inneren der Waffe nach und ich habe mich davon beeinflussen lassen – glücklicherweise nicht zu meinem Nachteil. Hier muss ich ehrlichweise sagen, dass ich keine direkte Vergleichsmöglichkeit mit dem Piston-System habe, das sicherlich auch eine gute Präzision liefert. Somit kann ich aktuell nur die Präzision meiner Waffe mit Stoner-System beurteilen – und die ist für meine Begriffe richtig gut (siehe unten). Eines kann ich nach ca. 600 Schuss mit der Hera definitiv auch sagen: Der Reinigungsaufwand ist beim Stoner-System für mich absolut im erträglichen Bereich. Nebenbei bemerkt macht es mir sowieso Spass, die Waffe(n) zu reinigen – Neulinge halt …

Bei der Auswahl der Läufe habe ich mich mit Rücksicht auf die weiteste Distanz von 300m in meinem Verein dann für das Upper LS100 entschieden. Ich hatte die Hoffnung, in Sachen Lauf einen „Allrounder“ für die Distanzen 50m, 100m und 300m zu kaufen. Beim LS100 handelt sich dabei um einen 18“-Matchlauf komplett in schwarz (innen hartverchromt) ohne Mündungsfeuerdämpfer oder gar ein Gewinde dafür. Der Lauf wiegt ordentlich was und beim stehenden Schießen bekommt man dafür schnell die Quittung. Nach Jahren des Kraftsports habe ich zumindest einen kleinen Vorteil, aber ich muss sagen, es ist wirklich anstrengend. Selber schuld, ein Kollege hat mich schließlich vorher gewarnt …

Tja, soviel zum Thema „Hoffnung auf Allrounder“ …

HERA Arms the 15th FDE EOTech

Als Lower habe ich die Variante LS040 gewählt, dabei habe ich mich von jemandem beraten lassen, der schon einige Schäfte ausprobiert hat. Er ist im Vergleich mit anderen Magpul-Schäften eher im unteren Preissegment anzusiedeln aber ich würde ihn jederzeit wieder kaufen. Er ist sehr passgenau gefertigt, das muss man ihm lassen. Löst man die Arretierung, gleitet die Schulterstütze fast ohne zu wackeln auf der Buffertube hin und her. Betätigt man die Arretierung, macht der Schaft genau das, was er soll: Nämlich gar nichts mehr! Es klappert rein gar nichts und man spürt keinerlei Spiel, weder in Längs- noch in eine Drehrichtung. Auch die Verbindung von Upper zu Lower kann man mit wenigen Worten beschreiben: Spielfrei – und das ab Werk!

Den Verschluss habe ich in einer verchromten Variante geordert, er lässt sich mühelos mit einem Tuch abwischen und es bleiben keine Rückstände auf ihm zurück.

Farblich sollte es mal etwas anderes als schwarz sein, daher habe ich „Flat Dark Earth“ (FDE) als Waffenfarbe gewählt, das Zubehör von Magpul trifft diesen Farbton von HERA übrigens sehr gut. Insgesamt setzt sich mein AR-15 aus folgenden Komponenten zusammen:

  • Upper LS100 HERA Arms in FDE (18“ Matchlauf im Kaliber .223 Rem., Farbe des Laufes: schwarz)
  • 15“ Quadrail (Typ IRS) HERA Arms in FDE
  • Lower LS040 HERA Arms (Magpul CTR-Schaft mit Commercial Tube) in FDE
  • Magpul Handgriff MIAD in FDE
  • Magpul Frontgriff AFG II in FDE
  • Magpul Rail Cover XTM in FDE (2 Packungen)
  • Magpul und HERA-Magazine verschiedener Kapazität in FDE
  • JP-Federnsatz (wieder ausgebaut)
  • Tuning-Abzug Hiperfire 24C
  • GG&G Harris Bipod-Adapter
  • VLTOR BMC Mod3 (Large) Ladehebel
  • Zweibein als Harris-Klon 1A2-BRM vom großen Online-Versandhändler, lackiert in RAL 7006
  • EOTech 512 Reflexvisier mit A65-Absehen, lackiert in RAL 7006, optional
  • UTG Zielfernrohr SWAT 3-12×44 mit Mil-Dot-Absehen, lackiert in RAL 7006, optional
  • Magpul BAD Lever (auf den Bildern ist er noch nicht montiert)
  • Hydraulischer Rückstossdämpfer von Crosshair
  • Zielfernrohr Tac Vector Optics 3-18×50, lackiert in RAL 7006, optional

 

Weiteres Eigenbau-Zubehör ist:

UTG Hülsenfangsack 7

Kamerahalterung Picatinny 9

AR-15 Hera Arms Dreibein-Stativ 01

 

HERA Arms the 15th FDE UTG ZF 1

Mein Fazit zu den Komponenten:

Das Upper LS100 ist auf 100m sehr präzise, eignet sich wegen dem Gewicht des Matchlaufes aber nicht wirklich für stehendes oder kniendes Schießen. Hier muss definitiv ein Gewehrriemen her, um das auszugleichen. Auf 300m Distanz (dann natürlich mit Zweibein) wird nach meinen sportlichen Maßstäben noch eine gute Präzision mit 68gr.-Geschossen erreicht, weitere Laborierungen habe ich bisher nicht ausprobiert. Wer in der Oberliga mitschießen will, sollte sich aber lieber die längsten verfügbaren Läufe von 24“ kaufen. Das LS100 besitzt keinen Forward-Assist mehr, aber seien wir mal ehrlich – wer hat den jemals benutzen müssen? An entsprechender Stelle ist aber nach wie vor der kleine Höcker zum Abweisen der Hülsen vorhanden. Komischerweise hatte ich nicht nur am, sondern auch hinter dem Höcker Einschläge zu verzeichnen. Ich nehme an, dass einige Hülsen mit dem Boden auf den Höcker aufschlugen und durch die Drehbewegung dann nochmal darum herumgewirbelt wurden, bis sie schließlich mit dem Hülsenmund nochmal ans Gewehr geprallt sind. Hier hab ich mit ein wenig selbstklebendem Filz für Abhilfe gesorgt (siehe Bilder weiter unten).

Die 15“ Quadrail bietet mehr als genügend Platz für Zubehör aller Art und für meinen Geschmack würde ein kürzerer Handschutz an dem 18“-Lauf nicht schön aussehen. Hier steht eine schöne Optik dem zusätzlichen Gewicht gegenüber. Serienmäßig befinden sich an den Rails auf 3 und 9 Uhr QD-Ösen für entsprechende Riemen.

Zum Lower LS040 habe ich bereits weiter oben etwas über den Schaft geschrieben. Ladehebel, Magazinauslöser, Verschlussfanghebel und Sicherungshebel kommen ab Werk in keinem extravaganten Design und werden künftig auch nur ausgetauscht, wenn es der Bedienkomfort wirklich erfordert (siehe VLTOR BMC Mod3). Der bereits erwähnte Magpul CTR-Schaft ist Bestandteil des LS040 und besitzt vier Rastpunkte für die Arretierung, womit er sich 3x um je 20mm verlängern lässt – wem das nicht reicht, der findet mit Sicherheit noch eine höhere Endplatte als Zubehör. Auch am CTR-Schaft befindet sich wieder eine QD-Öse. Ein Staufach sucht man an diesem Schaft allerdings vergebens, ebenso gibt es keine verstellbare Wangenauflage.

HERA Arms the 15th FDE UTG ZF 2

Der Handgriff MIAD1 besitzt eine rauhe Oberfläche und eine ergonomische Erhöhung für den Fingerzwischenraum, die das Abrutschen bei feuchten Händen verhindern soll. Außerdem befindet sich unter der Griffkappe ein kleines Fläschchen aus Kunststoff, das man mit Öl, Reinigungsmittel etc. füllen kann.

Magpuls Frontgriff AFG II war für mich die optisch schönere Alternative zum rechtwinklig abgehenden RVG. Der AFG II liegt ergonomisch gut in der Hand und man hat hier die Möglichkeit, die Erhöhung für den Fingerzwischenraum optional zu montieren/demontieren. Im Lieferumfang enthalten ist nämlich noch ein weiterer Kunststoff-Clip in einer glatten Variante. Durch den Winkel des Griffs kann man die Waffe nach wie vor gut in die Schulter drücken.

HERA Arms the 15th FDE UTG ZF 3

Die Railcover von Magpul sorgen dafür, dass das Gewehr an den bisweilen scharfkantigen Nutfräsungen der Picatinny-Schiene etwas komfortabler gehalten werden kann. Beim Auspacken der Cover habe ich mich an meine Zeit des Modellbaus erinnert: Die Cover sind aus hartem Kunststoff, mir wären welche aus Gummi lieber gewesen (es lagen auch zwei Stück der Waffe bei, die waren zwar aus Gummi, jedoch schwarz und haben wirklich nur die Nuten abgedeckt; sog. „Rail Ladder“. Die Quadrail bekommt erst durch die Magpul-Cover eine rundlichere Form). Kleiner Tipp noch für die Montage / Demontage: Die Cover verankern sehr gut, die Anleitung empfiehlt Klebstoff für die Befestigung aber der ist nicht notwendig. Die Demontage erfolgt leicht durch gegenläufiges Drücken mit zwei Geschoßspitzen, Hebelbewegungen sorgen für bleibende Macken im Kunststoff.

Da die Magazine aus Kunststoff sind, sind sie natürlich leicht zu handhaben. Es wird zwar eine ganze Zeit dauern, aber durch den weicheren Werkstoff werden sich irgendwann die Magazinlippen abnutzen, sodass es wahrscheinlich irgendwann zu Störungen kommen wird. Das wird durch den Vorteil des geringen Preises und des geringen Gewichts aber wieder ausgeglichen, da legt man sich einfach noch ein paar Ersatzmagazine auf Lager. Sehr gut durchdacht ist bei beiden Herstellern (Hera Arms und Magpul), dass sich am Ende des Magazins ein Clip befindet, mit dem sich der Magazinboden entnehmen lassen kann. Dadurch lässt sich das Magazin dann sehr leicht demontieren und reinigen, aber auch eine Kapazitätsbegrenzung lässt sich bei Bedarf sehr einfach realisieren: Einfach im Baumarkt eine Winkelleiste 10x10x1mm aus Kunststoff besorgen, auf die gewünschte Länge abschneiden und von unten in die Ecke des Magazins einlegen. Dann den Magazinboden wieder drauf und den Sicherungsclip einstecken. Die Feder kann jetzt nur noch bis zur Oberkante des Winkelprofils eingedrückt werden, mit der Länge des Profils kann dann die Kapazität des Magazins bestimmt werden und von außen betrachtet bleibt es ein „großes“ Magazin.

HERA Arms the 15th FDE UTG ZF 4

Den JP-Federnsatz habe ich mir vom Händler bereits einbauen lassen, ohne dass ich vorher das Abzugsgewicht der Waffe überhaupt erprobt habe. Jetzt liegt es bei ca. 1600g. Der Abzug kriecht auf den letzten 1-2 Millimetern zwar ein bischen, aber das stört mich nicht weiter. Geld für hochwertigere komplette Abzugssysteme wollte ich einfach nicht ausgeben. Mittlerweile habe ich den originalen Abzug gegen einen Hiperfire 24c ausgetauscht, mehr dazu (inklusive Montageanleitung) könnt Ihr hier nachlesen.

Von Bipod-Adaptern gibt es eine ganze Menge Varianten und ich hab nicht viele ausprobiert. Meiner Erfahrung nach ist es wirklich sinnvoll, wenn der Adapter schon abgeschrägte Auflagen hat, um z.B. ein Harris-Zweibein aufzunehmen. Durch die größere Auflagefläche im Vergleich zu einer scharfen Kante verzeiht das System es eher, wenn man mal ruppig absetzt oder die Hand etwas eindreht. Wovon ich ganz klar abraten muss sind Rändelschrauben oder Rändelmuttern zum Fixieren des Adapters ohne Werkzeug. Ich bin wirklich keine schwache Person, aber ich konnte machen was ich wollte, der Vorgänger von Blackhawk hat sich beim Schießen immer wieder gelöst. Mit dem jetzigen Adapter von GG&G bin ich vollauf zufrieden, er besitzt neben einer Inbusschraube noch einen innen liegenden massiven Klemmblock (wie beim EOTech) von ca. 25-30mm Breite und bisher sind keine Probleme mehr aufgetreten. Man bezahlt für den Adapter von GG&G zwar etwas mehr, aber das Geld ist gut investiert!

HERA Arms the 15th FDE UTG ZF 5

Der Ladehebel ist bei mir notwendig geworden, weil ich ein ZF nachgerüstet habe, dass ich wegen des Augenabstands weit nach hinten setzen musste. Durchladen ging mit dem Originalhebel nach wie vor, es war aber etwas hakelig. Den VLTOR BMC habe ich in der größten Größe gekauft und man braucht keine Angst zu haben, dass man jetzt ´nen Riesen-Hebel vom AR abstehen hat – es sind gerade mal 22mm bis zum Lower-Gehäuse und der Komfort ist klasse. Wegen des höheren Drehmoments auf den Hebel öle ich die Gleitflächen von nun an etwas. Keine Ahnung, ob man das nicht ohnehin tun sollte …

Über den VLTOR BMC habe ich noch einen kleinen Bericht geschrieben, den Ihr hier nachlesen könnt.

Das „Harris-Zweibein“ ist gar keines und hat beim großen Online-Versandhändler gerade mal 23 Euro inkl. Versand gekostet. Ich hab´s mit meinem originalen Harris verglichen und komme auf ca. 95 % identische Teile. Wie man sieht, habe ich versucht, es in FDE zu lackieren – RAL 7006 kommt meiner Meinung nach am ehesten an den Farbton FDE heran.

HERA Arms the 15th FDE Verschluss

Zum EOTech brauche ich nicht viel zu sagen, dazu kann man schon genug in anderen Foren lesen oder bei Youtube Videos schauen. Ich habe das Modell 512 mit A65-Absehen – Punkt und Kreis habe ich mir zwar scharfkantiger in der Abbildung vorgestellt, laut Kollegen ist das aber absolut normal. Auf eine Distanz von 100m liegend habe ich trotzdem gute Ergebnisse schießen können: Mit Zweibein und Ohrensack 2x Mouche, 5×10 und 3×9 – nach einer Eingewöhnungsphase versteht sich.

Das Zielfernrohr SWAT 3-12×44 von UTG habe ich mir gekauft, weil ich noch eine Alternative zum EOTech haben wollte, mit der man potentiell einfach besser trifft. Viel kosten sollte es nicht und nachdem ich genügend positive Feedbacks zu diesem Glas gelesen habe, wurde es dann gekauft. Ich mach´s kurz: Für das wenige Geld ist das Glas eine gute Alternative. In diesem Artikel gehe ich näher auf das ZF ein.

Zwei wichtige Fragen sind natürlich noch offen: Was „kann“ das AR und was kostet es?

Das unten zu sehende Schussbild entstand auf 100m sitzend mit Zweibein, ZF von UTG und Sandsack. Es handelt sich um eine BDS Kurzwaffenscheibe, die Mouche besitzt einen Durchmesser von 25mm, die „10“ einen von 50mm.

Schussbild HERA Arms the 15th

Ladedaten zu obigem Schussbild, 100m:

Achtung, es wird keine Garantie für die Richtigkeit der Ladedaten übernommen !

Wiederlader handeln auf eigenes Risiko !

  • Hülse: Lapua Match, Kailber .223 Rem
  • Zündhütchen: Federal Ammunition FA 205
  • Pulver: LOVEX S060 (ist ein einbasiges Pulver)
  • Menge: 23,5 gr.
  • Geschoss: Hornady #2267, 55gr.
  • OAL: 56,6mm
  • Crimp: Taper-Crimp, ca. 1mm ab Hülsenmund

Das unten zu sehende Schussbild entstand auf 300m liegend mit Zweibein, ZF von UTG und Sandsack. Es handelt sich um eine elektronische Anlage, die Mouche besitzt einen Durchmesser von 50mm, die „10“ einen von 100mm.

Schussbild HERA Arms the 15th_2

Schussbild HERA Arms the 15th_3

Ladedaten zu obigem Schussbild, 300m:

Achtung, es wird keine Garantie für die Richtigkeit der Ladedaten übernommen !

Wiederlader handeln auf eigenes Risiko !

  • Hülse: Lapua Match, Kailber .223 Rem
  • Zündhütchen: Federal Ammunition FA 205
  • Pulver: LOVEX S060 (ist ein einbasiges Pulver)
  • Menge: 20,8 gr.
  • Geschoss: Hornady BTHP #2278, 68gr.
  • OAL: 56,6mm
  • Crimp: Taper-Crimp, ca. 1mm ab Hülsenmund

Gekauft habe ich das Gewehr bei www.spartac.de für 1900 Euro inklusive Versand und Transportkoffer. Darin enthalten waren zum Zeitpunkt des Kaufs alle oben aufgelisteten Komponenten vom Upper LS100 bis einschließlich JP-Federnsatz. Aktuelle Preise sind bitte anzufragen.

 

Nachtrag Juli 2016:

Kurzzeitige Montage eines ZFs 4-28×50 von IOR-Optik mit 40mm Tubus und Leuchtabsehen. Einfach krass…

Hera Arms & IOR 4-28x50 11

Hera Arms & IOR 4-28x50 12

Hera Arms & IOR 4-28x50 1

 

Nachtrag Oktober 2016:

Tac Vector Optics 3-18x50 01

 

Im Oktober 2016 habe ich mein AR in der oben zu sehenden Konfiguration mit neuem ZF von Tac Vector Optics mit auf den Truppenübungsplatz genommen. Dabei habe ich eine Drop-Chart (sie kann im Bereich Downloads heruntergeladen werden) für Klickwerte bis einschließlich 700m Entfernung ermittelt. Bei einer Entfernung von 800m war dann leider der Verstellbereich des ZFs am Ende angelangt, die einschlagenden Geschosse konnten zwar noch beobachtet werden, eine zuverlässige und vor allem wiederholgenaue Ermittlung des Klickwertes war aber leider nicht mehr möglich.

 

Nachtrag August 2020:

Im Sommer 2020 habe ich es für nötig befunden, einen Laufwechsel vornehmen zu lassen. Die Streukreise sind seitdem – mit leichter Anpassung der Laborierung -noch enger geworden. Das AR sieht mit neuem Lauf und mit neuem Zielfernrohr S-TAC 4-20×50 von Sightron mittlerweile so aus und den Bericht zum Laufwechsel könnt Ihr unter diesem Link nachlesen.

Hera Arms The 15th_01.1

Hier geht´s zum zweiten Teil des Reviews zum AR – noch mit altem Lauf.

Und hier geht es zum Bericht des neuen Uppers SRB 16,75″.