Nachdem in Teil 3 der Schwedenmauser zum zweiten Mal mit Epoxydharz gebettet wurde, zeigt sich auf dem Schießstand, dass das System nach Entfernung des barrel blocks immer noch schief im Schaft sitzt. Scheinbar kam es zu einer Verspannung des Laufes, die vorher nicht festgestellt wurde und auch nicht korrigierbar ist, ohne wieder neu zu betten. Zwar wurde schon im letzten Teil vom letzten Rettungsversuch geschrieben, hier folgt dennoch der Allerletzte.
Also wurde unverrichteter Dinge wieder abgefahren vom Schießstand und direkt an der Fräsmaschine das Harz wieder ausgefräst.
Für Bettung Nummer 3 wird ein neuer Ansatz gewählt:
- Das barrel block Unterteil wird nicht nah am System, sondern so weit vorne im Vorderschaft wie möglich eingesetzt und der Lauf entsprechend dort eingelegt.
- Es wird nicht mehr vollflächig gebettet sondern nur noch an den Systemschrauben.
Das dafür mit mehr Epoxydharz als bisher. - Vordere und hintere Systemschraube werden in 2 Schritten mit 24h Abstand gebettet. Beginnend mit der vorderen Schraube, wird der Lauf mit barrel block und hinterer Systemschraube (eingesetzt und handwarm angezogen) ausgerichtet. Im zweiten Schritt wird dann der hintere Abschnitt gebettet, während barrel block eingesetzt ist und die vordere Systemschraube ordentlich angezogen ist.
Das Bild zeigt Schwedenmauser im Schaft bei der Bettung der vorderen Systemschraube. Der barrel block sitzt am vorderen Ende des Schafts, die hintere Systemschraube ist eingeschraubt.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Zumindest im relevanten Bereich. Der Rest des Schaftes ist durch wiederholtes Betten und Ausfräsen ziemlich verschandelt.
Schlussendlich folgt die Bettung der hinteren Systemschraube, hier noch im nassen Zustand kurz nach dem Einsetzen.
Die Bettung härtet aus, wird gesäubert und dann das System eingesetzt. Passt saugend und gut rein, so weit so gut. Beim Anziehen der Systemschrauben zeigt sich aber wieder das alte Problem: der Verschluss geht nicht ohne Kraftaufwand (bzw. mit wesentlich mehr Kraftaufwand im Vergleich zu außerhalb des Schaftes) zu. Damit ist auf den ersten Blick erst mal nichts gewonnen und die Motivation entsprechend niedrig.
Für das Probeschießen wird noch ein bisschen getüftelt und folgender Ansatz gewählt: die durch den Griff / Abzugsbügel überdeckte, hintere Systemschraube wird mit gut 7 Nm angezogen, die Vordere mit 3 Nm. Der Kraftaufwand für das Schließen des Systems hält sich dadurch in akzeptablen Grenzen. Bei Bedarf kann die zugängliche, vordere Schraube noch angezogen / gelockert werden. Der barrel block wird nicht eingesetzt.
Die Ergebnisse auf dem Schießstand zeigen eine klare Verbesserung zu vorher, allerdings sind die Gruppen immer noch zu groß. Da auch ich Lovex S065 in der 6,5×55 verwende, über diese Kombination wurde im Blog ja schon ausführlich berichtet, wird kurzerhand die neue Laborierung des Kollegen mit Vihtavuori Pulver ausprobiert. Es zeigt sich auch dadurch keine solche Verbesserung, die zufriedenstellt.