Laufinspektion, Teil 2

Fortsetzend zum ersten Teil der Laufinspektion habe ich für diesen Beitrag noch drei weitere Läufe von Innen abgelichtet. Im Gegensatz zum ersten Beitrag habe ich für die nachfolgenden Läufe allerdings die genaue Schussbelastung parat, sodass man zum sichtbaren Grad der Abnutzung wenigstens auch mal eine Vorstellung davon hat, was der Lauf bisher alles ertragen musste. Alle Bilder sind im Abstand von ca. 2-3cm entstanden.

Hera Arms AR-15, 16,75“ SRB-Upper, Belastung 1243 Schuss (.223 Rem.)

Das Upper besitze ich bereits seit einigen Jahren, schieße es aber relativ selten. Es zeigt sich im Bereich direkt hinter dem Patronenlager wieder ein wenig „Krokodilhaut“, allerdings kann der Abnutzungsgrad nicht wirklich hoch sein bei dieser Schussbelastung. Ich habe bei dieser Serie mal versucht, einem bestimmten Zugprofil durch den kompletten Lauf zu folgen. Eher unerklärlich sind für mich die dunklen Streifen in den Zügen, die ca. ab dem letzten Viertel der Lauflänge deutlicher sichtbar sind. Wer dazu mehr weiss, kann sehr gerne einen Kommentar hinterlassen.

Hera Arms AR-15, 16,75“ SPB200, Belastung 408 Schuss (.223 Rem.)

Bei diesem Gewehr, das vorher das von Hera Arms vorkonfigurierte Upper „US100“ mit 18“-Lauf hatte, habe ich nach 3870 Schuss beschlossen, den Lauf auszutauschen zu lassen. Ersetzt wurde er durch das Laufprofil „SPB200“, die restlichen Teile des Uppers wurden beibehalten. Dies hier ist aufgrund der kaum vorhandenen Schussbelastung die langweiligste Bilderserie überhaupt: Noch nicht mal Ansätze von Krokodilhaut sind nach dem Patronenlager zu sehen.

Savage Arms 10 BA, Belastung: 3119 Schuss (.308 Win.)

Ich war seit jeher von diesem Gewehr begeistert und bin es noch! Die Präzision ist auch nach dieser Schussbelastung noch ohne erkennbare Abweichung zum Neuzustand der Waffe!!! Ich habe mich bereits öfter darüber ausgelassen, dass Savage mit seiner Stealth-Reihe – und damit meine ich insbesondere die frühen Modelle – aufgrund der abgespeckten Features aus meiner Sicht leider am falschen Ende gespart hat. Tja, die Konkurrenz durch das Ruger Precision Rifle war einfach zu groß, es musste reagiert werden, um am Markt bestehen zu können. Aber mittlerweile gibt es ja Nachfolger der ersten Stealth-Serie mit denen wieder etwas mehr Zubehör „out of the box“ am Gewehr dran ist. Wenn Savage die Qualität seiner Lauffertigung beibehalten hat, kann man mit einem einem solchen Gewehr meiner Meinung nach kaum etwas falsch machen. Die Bilder vom Laufinneren lassen mich locker bleiben: Ein kleines bischen Krokodilhaut am Anfang, danach aber durchweg scharfe Züge ohne sichtbare Materialschäden. Auch hier im vorderen Bereich zur Laufmündung hin etwas dunklere Spuren in den Zügen. Egal, das Schussbild ist entscheidend. Auffälligstes Merkmal hier sind die zahlreichen Querrillen: Ich kann es nur vermuten, aber da sie sich komplett durch den ganzen Lauf ziehen, handelt es sich dabei möglicherweise um Hinweise auf den Fertigungsprozess eines gehämmerten Laufs. Ich kann mir vorstellen, dass der Abstand zwischen den Querrillen genau dem Vorschub des Innendorns entspricht, der wohl mitwandern muss, wenn von außen gehämmert wird. Wer dazu mehr Infos hat, kann Sie gerne als Kommentar hinterlassen.

Taktischer Schaft für Schwedenmauser, Teil 5

M63 LRS_41

 

Vor einigen Tagen habe ich endlich die fertig eloxierten Teile meines selbstkonstruierten Schafts zurück erhalten und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Die Oberfläche ist ein absolut gleichmäßiges samtig-mattes schwarz ohne jegliche Macken, Farbnuancen, Schattierungen oder Abdrücke – einfach perfekt!

 

 

 

Die Schaftbacke ist höhenverstellbar und Schaftkappe mitsamt Hinterschaft  lassen sich durch die Klemmnaben in Länge, Höhe und Neigung sehr individuell einstellen. Die aktuellen Dimensionen habe ich von meiner Savage 10 BA übernommen und nach diesem Vorbild eingestellt, da ich mich an dessen Handhabung bereits gewöhnt habe.

 

 

 

Auf die um 30 MOA vorgeneigte Picatinny-Schiene habe ich bereits das neue Tac Vector Optics Taurus 5-30×56 FFP mit beleuchtetem Absehen montiert. Ich erhoffe mir von dem Glas eine Reichweitensteigerung gegenüber dem Everest 3-18×50 vom gleichen Hersteller. Wer sich für die Produkte von Tac Vector Optics interessiert, erreicht mit diesem Link die Homepage des Importeurs.

 

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Ab Mitte Juni 2017 rechne ich mit dem Eintreffen des Systems, das wegen einer Nacharbeit am Kammerstengel aktuell beim Beschussamt ist. Anschließend erfolgt dann die Endmontage und eine ca. 4-wöchige Laborierungsphase. Die bisherige Erprobung von Ladungen verlief zwar erfolgreich, aber ich will die Patrone diesmal auf maximale Reichweite trimmen. Sofern nichts dazwischen kommt, ist dann Mitte Juli wieder der Besuch eines Truppenübungsplatzes angesagt. Dort wird sich dann zeigen, ob das Projekt die Mühe wert war…

Zum Vergleich nochmal ein Bild des neuen Schafts mit der Savage 10 BA. Der Schaft selbst ist schon fast so lang, wie die gesamte Savage.

 

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Hier geht es zum sechsten und letzten Teil der Serie…

 

Taktischer Schaft für Schwedenmauser, Teil 3

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Der provisorischen Systembettung aus Kunststoff habe ich ziemlich entgegen gefiebert, umso erstaunter war ich, als ich dann das komplett fertige Bauteil aus Alu erhalten habe. Für den Maschinenbediener war es letztendlich keine große Sache mehr, den Arbeitsablauf des kompletten Teils in die Maschine zu programmieren. Ein Kunststoffteil mit nur den absolut notwendigsten Geometrien wäre für ihn schlichtweg unnütze Mehrarbeit gewesen – schön, wenn er sich seiner Sache sicher ist! Auch für mich.

 

Was bis kurz vor meiner zweiwöchigen Dienstreise leider nicht mehr angefertigt werden konnte, waren die neuen Systemschrauben und kleinere Teile zur Betätigung des Magazins. Dessen Mechanismus zur Arretierung und Lösung hätte ich gerne noch mit getestet, leider muss das nochmal etwas verschoben werden. Was die Systemschrauben angeht, so konnte ich später mithilfe der alten Schrauben und einigen Muttern M8, die ich als Distanzmaterial benutzt habe, Systemhülse und Aluteil provisorisch verschrauben.

Als ich die Systemhülse des M-63 erstmals in das Aluteil legen wollte, hat diese aber leider nicht reingepasst!

Nach einiger Zeit hat sich heraus gestellt, dass der Grund dafür banal war: Das Gehäuse des Matchabzuges hatte ich mit 10mm Breite vermessen, ein Schacht mit 11mm Breite sollte nun auch die letzte CNC-Maschine dieser Erde hinbekommen. So war es auch, aber mir sind leider die beiden kleinen Madenschrauben zu beiden Seiten des Abzugsgehäuses durch die Lappen gegangen, die den Triggerstop gekontert haben: Gesamtbreite 11,4mm! Das Abschleifen der Madenschrauben auf Sandpapier war schnell erledigt und schließlich ging die Systemhülse des M-63 in die Bettung rein.

 

Der Kammerstengel lag im geschlossenen Zustand knapp oberhalb der neuen Bettung, beim Öffnen des Verschlusses gab es nirgendwo Kollision und das spitze Schraubenende unterhalb des Verschlussfangs auf der linken Seite saß auch perfekt in der Seitenwand – wunderbar!

M63 LRS_20

 

Anschließend wurde es spannend, denn ich habe ein volles Magazin in den neuen Schacht eingeführt. Da ich mein eisernes Prinzip, im eigenen Haus keine Waffe zu laden, bereits zuvor schon einmal gebrochen habe, fiel es mir diesmal auch gar nicht mehr schwer. Ja, ich weiss, das nächste Mal gehe ich dafür zum Nachbarn rüber, der freut sich bestimmt…

Das Magazin ging saugend in den Schacht rein, ganz ohne weitere Anbauteile hat es schon Halt gefunden.

 

Das Magazin stammt von einer Tikka T3 im Kaliber .30-06 und ist lang genug, das Kaliber 6,5×55 Schwede aufzunehmen. Leider gehen nur 5 Schuss rein und noch bedauernswerter ist, dass die Blattfeder innerhalb des Magazins die Patronenmulde nicht auf der kompletten Länge unterstützt. So können z.B. die ersten drei Patronen nach unten verkanten, wenn man die obere am Projektil in das Magazin herunter drückt. Das kommt im normalen Betrieb natürlich nicht vor, ist aber schon auffällig. Hier hätte ich mir gewünscht, dass die Magazinfeder etwas stärker ausgefallen wäre.

Die Patronen werden hingegen leider nicht immer zuverlässig zugeführt. Es passiert manchmal, dass die jeweils zweite im Magazin befindliche Patrone beim Nachladevorgang leicht mit nach vorne gezogen wird und mit der Spitze unterhalb der Laderampe des M-63 endet. Das Resultat ist eine klassische Ladehemmung beim zweiten Schuss. Beim Studium der Ladedaten ist die Patrone meiner favorisierten Laborierung aber später 80mm lang und geht damit noch gerade so in das Magazin rein. Klar, dass sich dann später keine Patrone mehr mit seiner Spitze im Magazin nach vorne bewegen kann, wenn die oberste Patrone geladen wird und beim Repetieren gegen die zweite im Magazin befindliche reibt.

Zurück von der Dienstreise warteten auch schon einige neue Teile auf mich:

Der Mechanismus zum Arretieren und Lösen des Magazins wurde montiert und zudem erhielt ich einige Aufnahmeteile für die neue Picatinny-Schiene. Letztere wurde nachgearbeitet und zentriert sich über eine Passung in Längsrichtung in allen drei Halterungen. Alle Halterungen sind wiederum in die entsprechenden seitlichen Ausschnitte im Basisschaft eingepasst. Die beim Schuss entstehenden Kräfte dürfen eben nicht unterschätzt werden, ein einfaches Zusammenschrauben  kann es hier nicht sein, es liegen also alle Flächen an allen Seiten aneinander an. So wollte ich sicher stellen, dass sich im Betrieb kein Setzverhalten ergibt, das dazu führt, dass das ZF nochmal nachjustiert werden muss. Da beim Büchsenmacher bereits das Umbiegen des Kammerstengels beauftragt wurde, habe ich kurzerhand das ZF meiner Savage 10 BA inklusive ERA-TAC-Montage auf das neue System montiert. Damit lässt sich dann besser beurteilen, ob der Kammerstengel nun kollisionsfrei zu bedienen ist.

 

In Sachen Hinterschaft sind ebenfalls einige Teile fertig geworden. Zu sehen ist hier die höhen- und neigungsverstellbare Endplatte mit Klemmstange, Bagriderkufe und PRS-Schaftkappe von Magpul.

 

Zuletzt noch der Zweibein-Adapter inkl. Riemenbügelöse und Zweibein für die Montage an die Unterseite des Vorderschafts:

 

Es bleibt nach wie vor spannend. Sobald alles passgenau zusammengeschraubt werden kann, ist erstmal ein Probeschießen angesagt. Verläuft das zufrieden stellend, dann wird wieder alles demontiert und die Teile können zum Eloxieren und Brünieren. Lange wird es bestimmt nicht mehr dauern…

 

Hier geht es zum vierten Teil der Serie…

Christensen Arms CR-10

Christensen Arms CR-10 01

 

Vor einiger Zeit hatte ich die Gelegenheit, ein AR-10 (Kaliber .308 Win.) von Christensen Arms schießen zu dürfen. Laut Besitzer ist es in Deutschland recht selten zu finden, weil die Herstellerfirma kaum Exemplare hierher ausliefert. Ich hab´ die Gelegenheit daher gleich genutzt und noch einige Bilder gemacht. Dazu habe ich noch einen Artikel aus dem DWJ erhalten, der jeweils AR-10 und AR-15 aus dem Hause Christensen Arms beschreibt (dort CR-10 und CR-15 genannt). Ich wollte mich daher in diesem Beitrag kurz halten und hier das entsprechende PDF zur Verfügung stellen, DWJ hat mir aber leider keine Freigabe zur Veröffentlichung deren Artikel erteilt und daran halte ich mich lieber. Wer sich für den DWJ-Artikel interessiert, findet ihn in der Ausgabe 05/2015.

 

Zu einigen wenigen Punkten will ich aber doch noch etwas schreiben: Das AR-10 ist dank seiner Karbonteile bemerkenswert leicht, der Rückstoss ist aber vergleichsweise härter als z.B. bei meiner Savage 10 BA. Das rührt wohl daher, dass dem System weniger Masse als Dämpfung zur Verfügung steht, der Mündungsfeuerdämpfer (übrigens aus Titan) kann das nicht komplett kompensieren. Dass die Karbonteile eine Gewichtsersparnis bringen, liegt auf der Hand. Der Lauf ist hingegen – laut Aussage des Besitzers – nur mit Karbon ummantelt, weil dieser dadurch eine gute Wärmeabfuhr erfahren soll. Das AR kommt ab Werk schon mit einem Matchabzug, an dem es absolut nichts auszusetzen gibt: Er ist leichtgängig ohne Kratzen und Haken bis zum Druckpunkt und bricht sauber nach Überwinden des Abzugsgewichts. Letzteres ist mir leider nicht bekannt, ich schätze es aber im Bereich um die 1600 g. ein. Jedenfalls gibt es keinerlei Notwendigkeit, hieran noch etwas zu ändern.

Sehr erwähnenswert ist noch die auf den Bildern zu sehende  Zieloptik, es handelt sich dabei um ein Vortex Razor HD Gen. II 1-6×24. Mir persönlich sind solche schwächer vergrößernden Optiken einfach zu wenig, aber neben dem wirklich guten Bild hat mich besonders die Tatsache beeindruckt, dass das Aluminiumgehäuse am Objektiv sehr dünn ausgefallen ist. Schaut man hier durch das ZF, dann ist die Möglichkeit, das Gefechtsfeld weiter zu beobachten nahezu hervorragend!!! Ich hatte tatsächlich den Eindruck, durch eine Art Monokel zu blicken – die Aluminiumfassung der Austrittslinse wurde fast nicht wahrgenommen, so dünn ist sie. Am Glas selbst gibt es dazu noch einen (optional montierbaren) Klemmring mit einer abstehenden Nocke, die eine bequeme Verstellung der Vergrößerung mit nur einem Finger ermöglicht.

Nach der ersten Gelegenheit, das CR-10 auf 50m zu schießen, ergab sich für mich einige Wochen später eine weitere, es auch auf Distanzen von 100m und 300m zu schießen. Hierfür hat der Besitzer das Vortex Razor HD Gen. II 1-6×24 gegen ein Vortex Razor HD Gen. II 4,5-27×56 getauscht, man gönnt sich ja sonst nichts…

Für diese Distanzen war das für mein Empfinden eine gute Entscheidung. Die Güte der Zieloptik war und ist einfach sehr gut und das Absehen war angenehm, weil nur wenig vom Sichtfeld verdeckt wurde und nicht zu viel Informationsflut darin enthalten war. Zum Einschießen des ZFs wurden vorsorglich nochmal alle Schrauben angezogen, hierbei ist mir dann aber aufgefallen, dass man das bei einer Picatinny-Rail aus Karbon schon mit Bedacht tun muss!

Gekauft wurde das CR-10 bei Arms 24 zu einem Preis von 4000 Euro (ohne Zubehör).

 

 

Neue Ladedaten .308 Win. (200gr. HPBT)

Savage 10 BA 8

Rechtzeitig vor meinem nächsten Longrange-Shooting-Event habe ich es noch zum Händler meines Vertrauens geschafft und einige Komponenten für eine 200gr.-Laborierung im Kaliber .308 Win. gekauft, deren Entstehung ich kurz vorstellen möchte. Da es demnächst auf dem Truppenübungsplatz gilt, mit meiner Savage 10 BA endlich die 1000m-Marke zu knacken, wollte ich ein schwereres Geschoss als bisher verwenden, um die Empfindlichkeit gegenüber Seitenwind zu verringern. Dem Wind entsprechend – wie bisher – einfach weiter vorhalten geht natürlich auch, allerdings bedingt Seitenwind auch eine Höhenstreuung der Geschosse und ich hoffe so einfach schneller meine Klickwerte für die Drop-Chart ermitteln zu können.

Ausgesucht habe ich mir für die neue Patrone das Sierra-Matchgeschoss #2230, 200gr.  HPBT. Das von mir bevorzugte Pulver ist ja bekanntlich Lovex S060, die Ladedaten vom Hersteller (Explosia) wurden also erst mal zu Rate gezogen. Anschließend bin ich von der Ladeempfehlung etwas abgewichen und habe mit Hilfe eines Schützenkollegen und seiner Software „Quickload“ verschiedene Ladungen berechnet, diese sind:

Achtung, es wird keine Garantie für die Richtigkeit der Ladedaten übernommen!

Wiederlader handeln auf eigenes Risiko!

1.

  • Hülse: Hornady Match, Kailber .308 Win
  • Zündhütchen: Federal Ammunition FA 210
  • Pulver: LOVEX S060
  • Menge: 36,0 gr.
  • Geschoss: Sierra Matchking  HPBT #2230, 200gr.
  • OAL: 70,0mm
  • Crimp: keiner
  • V0: 708 m/s (berechnet)
  • Pmax: 3400 bar (berechnet)
  • Ladevolumen ca. 90%

 

2.

  • Hülse: Hornady Match, Kailber .308 Win
  • Zündhütchen: Federal Ammunition FA 210
  • Pulver: LOVEX S060
  • Menge: 36,5 gr.
  • Geschoss: Sierra Matchking  HPBT #2230, 200gr.
  • OAL: 70,0mm
  • Crimp: keiner
  • V0: 716 m/s (berechnet)
  • Pmax: 3534 bar (berechnet)

3.

  • Hülse: Hornady Match, Kailber .308 Win
  • Zündhütchen: Federal Ammunition FA 210
  • Pulver: LOVEX S060
  • Menge: 37,0 gr.
  • Geschoss: Sierra Matchking  HPBT #2230, 200gr.
  • OAL: 70,0mm
  • Crimp: keiner
  • V0: 724 m/s (berechnet)
  • Pmax: 3669 bar (berechnet)

Ich empfehle, eine Pulvermenge von 38,5 gr. (V0 748 m/s, Pmax 4105 bar) nicht zu überschreiten.

Zum Vergleich meine Standardlaborierung:

  • Hülse: Lapua Match, Kailber .308 Win
  • Zündhütchen: Federal Ammunition FA 210
  • Pulver: LOVEX S060
  • Menge: 39,3 gr.
  • Geschoss: Sierra Matchking  HPBT #2200, 168gr.
  • OAL: 71,7mm
  • Crimp: keiner
  • V0: 772 m/s (berechnet)
  • Pmax: 3219 bar (berechnet)

 

Die Schiessbahn war in diesem Fall eine Indoor-Halle, geschossen wurden jeweils 5er-Gruppen sitzend aufgelegt auf eine Entfernung von 100m mit Zweibein und Sandsack am Hinterschaft. Hilfreich beim Auswerten war dabei eine Durchmesser-Schablone aus Studienzeiten, ein Messschieber tut es aber auch, diesen sollte eigentlich jeder Wiederlader haben.

.308 Win. 200gr. BTHP 10

Erwähnenswert wäre noch, dass die Schussgruppen unabhängig von der Laborierung mit der Zeit enger geworden sind, ich bin wohl etwas zur Ruhe gekommen. Glücklicherweise habe ich mit zunehmender Pulvermenge zunächst immer nur auf das linke Schusspflaster angehalten. Im zweiten Durchgang war dann jeweils das rechte dran und man kann bei jeder einzelnen Pulvermenge eine Verbesserung erkennen – ansonsten wäre die 36,0-Grain-Laborierung wohl gleich wegen der anfänglichen Aufregung rausgefallen. Da ich noch keine Klickwerte für 100m und 200gr.-Geschosse hatte, liegen die ersten Schussgruppen auch noch unterhalb des Pflasters.

36,0 Grain

Streukreis 36mm (19mm) und 18mm

 

36,5 Grain

Streukreis 27mm und 17mm

 

37,0 Grain

Streukreis 22mm und 19mm

 

Meine Wahl fiel schließlich auf die Laborierung mit 37,0 Grain Pulver. Im Vergleich zur Laborierung mit 36,5 Grain (und dem engsten Streukreis) hat sie zwar einen etwas größeren Streukreis, diesem Umstand messe ich jetzt aber nicht allzu viel Bedeutung bei. Ausschlag gebend für die Wahl war ein gleich guter Streukreis bei höherer Mündungsgeschwindigkeit. Künftig wird diese Laborierung dann auch wieder in eine Hülse von Lapua geladen. In einem anderen Beitrag hatte ich bereits erwähnt, dass meine 168gr.-Standardlaborierung bei 1200m wieder die Schallgrenze erreicht. Da das 200gr.-Geschoss die Mündung im Vergleich schon mit weniger Geschwindigkeit verlässt, wird sich noch zeigen, ob die verringerte Seitenwindempfindlichkeit der einzige Vorteil ist und dass Geschoss möglicherweise nur noch schlapp auf 1000m ankommt (oder vielleicht gar nicht). Ich werde noch berichten, wie sich die Patrone auf lange Distanzen bewährt hat.

 

Nachtrag:

Mittlerweile bin ich vom Truppenübungsplatz zurück und kann sagen, dass die 168-Grain-Laborierung gerade so für Distanzen bis 1000m ausreicht. Sicherlich würde das Geschoss noch weiter fliegen, aber ab dieser Distanz ist der sog. „Bullet-Trace“ leider nur noch schlecht zu erkennen. Das bedeutet aber im Umkehrschluss auch, dass das Geschoss bei dieser Entfernung scheinbar in den Unterschallbereich kommt. Die theoretisch berechneten Werte sagen das zwar erst für eine Distanz von 1200m voraus aber ok, sie sind halt eben doch nur berechnet.

Nur auf den ersten Blick ist es überraschend, dass die 200-Grain-Laborierung aber bis zu einer Entfernung von 740m mithalten kann und zuverlässige Klickwerte für´s ZF liefert. Bei Betrachtung der obigen Ladedaten sieht man aber, dass die 168-Grain-Laborierung nicht gerade stark geladen ist und dadurch ihre Grenze für wiederholgenaue Entfernungen selbst setzt. Rückblickend betrachtet bot der Einsatz der schweren Geschosse keinen merklichen Vorteil, was die Empfindlichkeit gegen Seitenwind angeht. Ich werde sie aus diesem Grund für das Long-Range-Schießen verwerfen.

Wer sich für die aktuelle Drop-Chart interessiert, findet sie im Bereich Downloads.