Es ist ein gutes Gefühl, wenn man mit der Leistung seines Gewehres vollends zufrieden ist! Dann hat man nämlich Zeit für Spielereien und die nächste möchte ich hier kurz vorstellen:
Mein Monopod für den Schwedenmauser.
Möglichst einfach sollte es in der Herstellung sein, deshalb habe ich mehr oder weniger auch nur einen simplen Gewindezapfen konstruiert, auf einen Klappmechanismus habe ich komplett verzichtet. Die Auflagefläche ist am „Fuss“ natürlich etwas größer ausgefallen und das Gewehr steht nun sicher auf drei Beinen. Ich wollte keine zu kleine Gewindestange verwenden und habe mich für eine mit Durchmesser 12mm entschieden. Da ich das Gewehr auch für Wettkämpfe verwenden möchte, sollte die Höhenverstellung fein ausfallen, ich habe deshalb ein (Fein-)Gewinde M12x1,25 gewählt. Eine Gewindestange M12 konnte ich ohne Weiteres leider nicht mehr in der ursprünglichen Bagrider-Kufe unterbringen, weshalb ich eine neue mit größerer Breite konstruiert habe. Der Größenunterschied fällt kaum auf, auf dem folgenden Bild ist die Kufe montiert.
Da ich im oberen Bereich des Gewindeendes auf eine Klemmung oder Konterung verzichten wollte, habe ich ein feines Gewinde mit geringer Steigung gewählt, wodurch dann eine gewisse Selbsthemmung erreicht wird, sodass sich das Monopod während des Schießens nicht mehr selbst verstellen kann. Ob das bei einem „normalen“ Gewinde M12 nun der Fall gewesen wäre, bezweifle ich mittlerweile, aber den Vorteil der feineren Höhenverstellung habe ich nun zumindest.
Da ich noch keine konkrete Vorstellung davon hatte, wie viel Gewindelänge eigentlich nötig ist, um sein Gewehr auch auf Distanzen bis ca. 1200m schießen zu können, habe ich zunächst 140mm gewählt. Das hat sich später als zu lang heraus gestellt, sodass ich davon gleich mal wieder 15mm abgeschnitten habe. Da meine kleinste Schießentfernung 100m ist, reicht es auch, wenn der Gewindebolzen bei dieser Entfernung gerade noch so aus der Bagrider-Kufe heraus schaut – zu diesem Zweck wird das Gewinde nochmals um 10mm gekürzt werden. Um den Schusswinkel zu erhöhen, dreht man das Gewinde ohnehin wieder hinein. Für einen möglichst großen Verstellbereich hin zu weiten Distanzen ist es deshalb vorteilhaft, oberhalb der Bagreider-Kufe einen ausreichenden Freiraum zu haben. Das ist bei mir konstruktiv durch die Schaftstrebe leider begrenzt. Für alle Fälle befinden sich aber nochmals 50mm „Reservegewinde“ im langen Auflagefuss des Monopods.
Beim Schießen habe ich dann zwei gravierende Dinge festgestellt:
Der Einschießtisch in unserem Verein besitzt eine filzartige Oberfläche, die sich bei Verwendung eines Monopods als richtig flexibel heraus stellt. Geht man in den Anschlag, lastet natürlich etwas Gewicht auf der Schaftbacke, das überträgt sich nun auf die relativ kleine Auflagefläche des Monopds und verursacht einen größeren Druck auf die Unterlage. Diese gibt nach und infolge dessen darf sehr oft nachjustiert werden. Kein Problem, geht ja sehr schnell, muss aber gemacht werden…
Viel wesentlicher ist der Umstand, dass der Hinterschaft gar nicht mehr so geführt ist, als wenn man einen Sandsack verwendet. Dass ein Sandsack gegenüber einem Monopod durch die Auflage und seitliche Stabilisierung der „Ohren“ präzisere Ergebnisse liefert, war mir vorher schon bekannt. Nur jetzt hab ich es erstmals auch selbst erfahren. Dadurch, dass man die Ohren des Sandsacks gut beidseitig greifen kann, wird der Schaft erheblich besser geführt, was natürlich Ausschlag gebend für ein präzises Trefferbild ist.
Das Monopod ist nach einer Zeit des Trainings also sicherlich gut beherrschbar, ich bleibe aber aktuell noch beim Sandsack. An den bin ich schließlich auch gewöhnt…