Für den Fall, dass auf dem Schießstand die Pflicht besteht, seinen Halbautomaten mit einem Hülsenfänger auszurüsten, habe ich nachfolgend beschriebene Variante zur Montage auf einer 3-Uhr Picatinny-Schiene entwickelt. Für den Umbau werden ein UTG Hülsenfangsack, ein Stück Edelstahl 25x6x35, ein 45° Picatinny-Adapter, etwas dicker Schweißdraht (oder etwas Vergleichbares) und vier Zylinderkopfschrauben mit Innensechskant ISO 4762 M3x10 – A2 benötigt. An Werkzeugen benötigt man eine Schere, einen Seitenschneider, Nadel und Faden, einen Gewindeschneidsatz M3 und am besten jemanden, der Fräsen und Schweißen kann.
Los geht´s mit dem UTG-Hülsenfangsack, den gibt´s beim großen Online-Versandhändler für ca. 13 € inklusive Versand. Für den 45° Picatinny-Adapter wird man dort auch fündig, die Preise sind allerdings stark unterschiedlich und haben verschiedene Lieferzeiten.
Am Fangsack wird zunächst der Klettriemen abgeschnitten. Den zweiten Rahmen aus Schweißdraht muss man nicht unbedingt anfertigen, er hält den Hülsenfangsack während des Schießens aber auch im Inneren aufrecht, sodass die Hülsen sehr gut abgeführt werden können. Der Schweißdraht, den ich verwendet habe, hat einen Drahtdurchmesser von 3mm. Der fertige Rahmen sollte die Außenabmessungen von 130×55 mm nicht überschreiten (129×52 mm sind es bei mir, um genau zu sein). Denkt an etwas Reservematerial, damit Ihr einige Probestücke biegen könnt. Ich habe den Draht in einen Schraubstock gespannt und mit einem Überwurfrohr umgebogen. Ein Winkel ist zur Überprüfung hilfreich.
Mit dem Seitenschneider werden nun beide Streben nahe des ersten Biegeradius´ abgeschnitten.
Jetzt muss die Adapterplatte laut nachfolgender Zeichnung angefertigt werden.
Ist die Adapterplatte fertig, sollten mit Ihrer Hilfe am 45°-Picatinny-Adapter die vier Kernlöcher für die Gewinde M3 angerissen und gebohrt werden. Anschließend werden die erwähnten Gewinde M3 in den Adapter hinein geschnitten. Von der Anfertigung der Gewindeborhungen habe ich jetzt keine Bilder mehr gemacht. Wichtig ist, dass die Adapterplatte mit der Fase 1×45° nach oben in den Picatinny-Adapter eingelegt wird, das nächste Bild gibt Aufschluss über die korrekte Position.
Die am Hülsenfangsack stehen gebliebenen Streben werden nun in die Nut 6x3mm der Adapterplatte eingelegt und bündig mit den Außenkanten verschweißt.
Mit Hilfe einer Plastiktüte und Klebeband kann man nun den Fangsack etwas verpacken, um das Ende mit der Metallplatte zu lackieren. Nach der Montage an den Picatinny-Adapter mittels Schrauben M3 kann man dann abermals lackieren, falls der Anblick der blanken Schraubenköpfe stören sollte.
Zuletzt wird der Rahmen aus Schweißdraht in den Hülsenfänger eingelegt und nahe dem Übergang vom gewebten zum maschenartigen Nylon mit Nadel und Faden eingenäht.
Konzipiert wurde die Modifikation des Hülsenfangsacks für ein AR-15 der Firma HERA Arms, er passt aber auch auf andere Fabrikate mit Tri- oder Quadrail.
Wer mehr über das obige AR-15 erfahren möchte, gelangt hier zum entsprechenden Artikel.
Wer sich eher für das obige Zielfernrohr interessiert, kann hier mehr darüber erfahren.
2 Kommentare zu „Eigenbau Hülsenfangsack für Picatinny-Schiene“