Tumblergranulat reinigen

Wiederlader haben aktuell eine schwere Zeit, denn die Preise für Komponenten sind bereits ordentlich gestiegen. Wobei man eigentlich schon froh sein kann, wenn die benötigten Komponenten überhaupt noch verfügbar sind. In Anbetracht der aktuellen Munitionspreise lohnt sich das Wiederladen aber immer noch, denn auch im Bereich der Fabrikpatronen sind die Preise erheblich gestiegen.

So, hier geht´s aber um Tumblergranulat mit ziemlich überschaubaren Kosten von 27-35€ für eine Packung von etwas mehr als 4kg und es kommt vor, dass so eine Menge bei mir bis zu anderhalb Jahren hält. Granulat reinigen kann man also machen, muss man aber nicht. Gehen tut´s auf jeden Fall und davon berichte ich in diesem Beitrag.

Der Preis war jetzt also nicht gerade ausschlaggebend für diesen Versuch, sondern eher die Aussage meines Händlers, dass dieses Granulat (Maisgranulat von Lyman) wegen gewisser Zusätze künftig nicht mehr in die EU importiert wird. Da es momentan sowieso vergriffen ist, werde ich also erst noch feststellen, ob an der Aussage was dran war. Als Vorsichtsmassnahme habe ich mir beim gleichen Besuch dann auch etwas Nussschalengranulat mitgenommen, damit scheint es keine Probleme zu geben. Ich muss gestehen, einen Vergleich zwischen beiden Granulaten habe ich bisher noch nicht gemacht. Wer darüber etwas berichten kann, möge gerne die Kommentarfunktion nutzen.

Bei der Onlinesuche habe ich schließlich entdeckt, dass es diverse Granulate aber auch in beschichteten Varianten gibt. Hab´ ich bisher nicht gewusst und aus diesem Grund auch noch nicht ausprobiert – auch hierzu würde ich mich über ein paar Kommentare freuen, wenn damit bereits Erfahrungen gemacht wurden.

Ich komme endlich zur Sache:

Zuerst mal habe ich eine handvoll verdrecktes Granulat ins mit Seifenwasser gefüllte Waschbecken gegeben. Ein Teil der Körner ist abgesunken und der andere Teil schwamm oben auf. Wenn sich wenigstens der Dreck ordentlich gelöst hätte, wäre das kein kompletter Reinfall gewesen, aber so kann man mit dem Granulat nicht wirklich wirtschaftlich umgehen, das Einsammeln hätte Ewigkeiten gedauert.

Für den nächsten Versuch habe ich ein Wäschenetz aus Nylon verwendet (bekommt man in den bekannten Drogerieketten), das lief schon wesentlich besser: Ca. 2kg Granulat habe ich eingefüllt, darauf dann noch einige Hübe aus dem Seifenspender und dann ab ins lauwarme Wasser im Waschbecken.

Dieses „Granulatkissen“ lässt sich sehr einfach handhaben, denn es geht nichts an Granulat verloren und durch die Bewegung innerhalb der Masse löst sich der Dreck auch sehr gut. Diese Spülprozedur habe ich dann für die erwähnte Menge insgesamt vier bis fünf Mal durchgeführt.

Während das erste Abwasser noch braun ist, wechselt die Farbe mit den weiteren Spülvorgängen zu einem dunklen grün. Beim Ablassen des Wassers findet man mit der Zeit auch immer weniger Dreckpartikel am Abfluss…

… so dass man davon ausgehen kann, dass man mit der Zeit eher die grüne Färbung des Maisgranulats komplett auswaschen wird, wenn man kein Ende findet. Ich habe also nach höchstens 5x Auswaschen keinen Mehrnutzen entdecken können und folglich aufgehört.

Zur Trocknung des Granulats habe ich einen großen Plastikbeutel mit ordentlich Materialstärke verwendet, den ich auf dem Boden vor dem Dachfenster ausgebreitet habe.

Das Granulat habe ich dünn darauf verteilt und bei geöffnetem Fenster 2x am Tag durchmischt. Das Ergebnis wird schneller erreicht, wenn die Sonne mithilft, aber eine Trocknung im Bereich Garten/Balkon/Terrasse habe ich mich wegen Wind nicht getraut.

Auf dem oberen Bild ist das Granulat noch nass, ca. 24h später ist es bei schönem Wetter am offenen Fenster dann bereits getrocknet (Bild unten).

Wie auf dem nächsten Bild zu sehen, ist das gewaschene und getrocknete Granulat (links) nicht sehr viel heller, als das noch unbenutze Granulat (rechts). Für mich ein Zeichen, dass ich es mit dem Auswaschen nicht übertrieben habe.

Zum Vergleich auch nochmal mit bereits verschmutzem Granulat.

Das gereinigte Granulat wurde dann auch gleich wieder eingesetzt: Zu der kompletten Menge von knapp über 4kg kamen ca. 350 Hülsen 9mm hinzu, die nach 2 Stunden wieder sehr gut aussahen. Nicht neuwertig, aber doch sehr gut!