Mein letzter Beitrag ist schon recht lange her und das liegt auch daran, dass ich mir in den letzten Monaten nicht viel Neues zugelegt habe. Aber ich habe durch ein Event mal wieder ein paar Tage lang mit einem Gewehr mit Rotpunktvisier trainiert und bin wieder auf den Geschmack gekommen…
Gleich losgestürmt bin ich jetzt ehrlich gesagt auch nicht, aber ich habe mich mal wieder auf den Seiten von Vegaoptics umgeschaut, die ich als recht umfangreich im Sortiment in Erinnerung hatte. Beim Kauf meines Meosight 3 von Meopta hatte ich ja bereits das Holosun 510 erwähnt (lang ist´s her) und als ich durch Zufall dann vom Rabattcode (-9%) zum Firmengeburtstag von Holosun erfahren habe, habe ich Nägel mit Köpfen gemacht. Das Reflexvisier konnte ich mit dem Rabattcode natürlich nur direkt auf der Herstellerseite von Holosun kaufen und wer genauso kurzentschlossen ist wie ich, kann bei Erscheinen dieses Beitrags vielleicht sogar noch deren 20% Rabattaktion auf Lagerware im Rahmen der Black Friday-Week nutzen.
Wie dem Beitragsnamen zu entnehmen ist, ist es das Holosun HE510C-GR geworden, wobei das „E“ für Elite und „GR“ für ein grünes Absehen stehen. Außerdem war es in der Farbe FDE erhältlich, die vom Farbton her erstaunlich gut auf mein AR-15 Upper „SRB“ von Hera Arms passt, das ich bei dieser Gelegenheit mal wieder aus seinem Dornröschenschlaf geholt habe.
Unboxing
Der Versand war wirklich schnell und hat nur ca. 3 Tage gedauert. Das Reflexvisier kam in Schaumstoff gebettet in einer robusten Kunststoffbox an, letztere wurde natürlich nochmals stoßsicher in einem Paket versandt.
Das Visier ist sehr gut verarbeitet und passt farblich hervorragend zum Rest meines Gewehrs. Es besitzt ein paar Solarzellen auf der Oberseite des Gehäuses, die mich dort auch nicht weiter stören, da ich auf die automatische Helligkeitsregulierung verzichten werde. Bei mir ist Batteriebetrieb angesagt!
Neben dem Visier liegen als Zubehör noch die Bedienungsanleitung, ein Reinigungstuch, ein Ersatz-Batteriefach inkl. zwei Stück Batterien Typ CR2032, ein Torx-Schlüssel, sowie ein Werkzeug für die Klickverstellung bei. Bemerkenswert ist, dass überhaupt ein komplettes Ersatzfach für die Batterie im Lieferumfang vorhanden ist. Es ist mit zwei Torxschrauben am Reflexvisier befestigt und macht jetzt nicht den Eindruck, dass es ein Verschleißteil wäre oder leicht verloren gehen könnte. Positiv überrascht bin ich zudem über die umlaufende Dichtung am Batteriefach – das ist mir so auch noch von keinem anderen Hersteller bekannt. Erwähnenswert wäre noch das Aluminiumcover über dem Reflexglas, das links und rechts mit je zwei weiteren Torx-Schrauben befestigt ist und sich bei Bedarf demontieren lässt.
Montage
Selbst hierzu kann man ein paar Worte verlieren: Klar, der QD-Hebel kann in seiner Klemmfestigkeit wie alle anderen seiner Art justiert werden und dann heißt es nur noch ab auf die Picatinny-Schiene damit (der Ordnung halber sei hier nur nochmals erwähnt, dass man Optiken wegen des Rückschlags stets nach vorne auf Anschlag in der Picatinny-Nut schiebt, bevor man sie letztendlich klemmt). Aber richtig clever ist die zusätzliche Sicherung des Hebels gelöst, die ich hier kurz erwähnen möchte: Eine federnd gelagerte Kralle greift in die Aussparung des QD-Hebels, sobald dieser zur Klemmung an das Gehäuse geklappt wird, ein versehentliches Lösen durch Hantieren mit oder durch am Körper getragene Ausrüstung ist damit kaum mehr möglich.
Bedienung
Die Taste „Plus/+“ schaltet das Reflexvisier ein und zwar in dem Modus, in dem man es zuletzt verwendet hat. Gemeint ist damit der Solarbetrieb oder der Batteriebetrieb.
Weiteres Drücken der Taste „Plus/+“ erhöht natürlich die Leuchtintensität.
Durch Drücken der Taste „Minus/-“ verringert man logischerweise die Leuchtintensität.
Drücken und Halten der Taste „Plus/+“ für drei Sekunden, schaltet zwischen den Modi „Solar“ und „Batterie“ hin und her. Mir ist es übrigens im nicht völlig dunklen Zimmer auch nicht gelungen, das Reflexvisier im Modus „Solar“ auf der letzten Helligkeitsstufe tatsächlich auszuschalten. Eine Zimmerleuchte hat noch gebrannt und die Solarzellen machen bis Zuletzt wohl genau das, was sie sollen, nämlich Strom erzeugen.
Durch Drücken und Halten der Taste „Minus/-“ für drei Sekunden, schaltet man zwischen den verschiedenen Absehen durch: Punkt (2MOA), Kreis (65 MOA) oder Punkt-Kreis. Durch gleichzeitiges Drücken der Tasten „Plus/+“ und „Minus/-“ lässt sich das Reflexvisier schließlich komplett ausschalten. Es schaltet sich nach 5 Minuten des Nichtgebrauchs ebenfalls aus, befindet sich dann aber in einem Ruhemodus. Beim Aufheben oder leichten Hantieren der Waffe wird es dann wieder schlagartig reaktiviert. Dieser Ruhemodus hält meines Wissens bis zum vollständigen Leerstand der Batterie an, wenn man es wirklich darauf anlegt.
Im Schuss
Die Justage ist zunächst auf 50m indoor erfolgt und lief problemlos.
Auf der 100m-Bahn – ich schoss aus der Halle und das Ziel war outdoor – war es für mich angenehmer, die Helligkeit des Absehens um eine Stufe zu erhöhen. Sehr gerne hätte ich das Reflexvisier unter sommerlichen Bedingungen hinsichtlich der Sichtbarkeit des Absehens unter ordentlicher Sonneneinstrahlung getestet, um zu beurteilen, ob ich ein grünes Absehen letztendlich tatsächlich besser sehen kann, als ein rotes. Das Ergebnis erfahre ich dann wohl im nächsten Sommer.
Das untenstehende Schussbild ist jedenfalls jenes der 100m Bahn und dessen Streukreis ist laut anderen Schützen auch nicht ungewöhnlich für ein Reflexvisier auf diese Entfernung. Von der 50m-Bahn kommend, habe ich keine Korrekturen an der Visiereinstellung vorgenommen.
Zurück auf der 50m-Bahn habe ich dann wiederum nachfolgenden Streukreis geschossen.
Hier noch ein paar Eckdaten zum Holosun HE510C-GR, die ich einem anderen Beitrag von mir entnommen und aktualisiert habe:
Punkt 2 MOA oder Kreis 65 MOA oder Punkt-Kreis, Variante „GR“=grünes Absehen
Vor einigen Wochen habe ich mir ein neues Rotpunktvisier gekauft, dass ich aufgrund der noch vorherrschenden Beschränkungen durch die Pandemie leider nicht gleich auf einer Schusswaffe testen konnte. Das habe ich mittlerweile aber nachgeholt und ich bin mit dem Ergebnis bisher sehr zufrieden: Das Meopta Meosight 3 ist es geworden.
Da ich vor dem Kauf bereits die Daten einiger anderer Rotpunktvisiere studiert habe und auch einige selbst ausprobieren konnte, möchte ich zu diesem Thema meine Erfahrungen mitteilen und natürlich auch meine Kaufentscheidung begründen. Vielleicht hat der eine oder andere unter Euch ja die gleichen Ansprüche und kann mit den nachfolgenden Infos noch etwas anfangen. Ich reiße die verschiedenen Rotpunktvisiere dabei nur an, detaillierte Informationen finden sich in den aufgeführten Links.
Wesentlichen Einfluss auf meine Kaufentscheidung hatte meine Rot-Grün-Sehschwäche. Sie bedingt, dass – für eben diese zwei Farben – das Farbsehvermögen gemindert ist. In extrem ausgeprägten Fällen ist es sogar möglich, dass man diese Farben kaum noch wahrnehmen kann, das ist bei mir aber glücklicherweise längst nicht der Fall. Es hat sich aber gezeigt, dass ich bei besonders kleinen Punkten (z.B. 2 MOA) oder relativ lichtschwachen Punkten in Verbindung mit Sonneneinstrahlung am Ziel den Punkt oft gar nicht mehr erkennen kann. Die meisten anderen Schützen werden das nicht wirklich nachvollziehen können und orientieren sich höchstwahrscheinlich eher an anderen technischen Daten der Rotpunktvisiere.
Meine Anforderungen an das Rotpunktvisier waren schließlich folgende:
Montage soll auf Picatinny-Schiene möglich sein, eine notwendige Adapterplatte wäre akzeptabel, eine Schlittenmontage mit entsprechendem Adapter ist nicht erwünscht.
Spätere Montage auf dem AR-15 „SRB“ von Hera Arms ist nicht ausgeschlossen, der Rotpunkt darf deshalb nicht zu groß sein, weil er z.B. auf 100m zu viel vom Ziel verdecken würde.
Manuelle Regulierung der Helligkeit ist aufgrund Rot-Grün-Sehschwäche notwendig.
Der Preis sollte unterhalb von 300 Euro sein.
Der Rotpunkt soll einen scharfen Rand haben. Jaaaa, wer wünscht sich das nicht? Das liegt aber an den eigenen Augen und nicht am Produkt. Astigmatismus nennt sich das Phänomen und bedingt, dass man den Rotpunkt nicht als kreisrund wahrnehmen kann, sondern Ausfransungen sieht.
EOTECH 512
Das Eotech 512 habe ich mal selbst besessen, es war mein erstes Reflexvisier. Ursprünglich für das erste AR-15 gekauft, ist es nachher recht schnell auf meiner Benelli M4 gelandet und wurde danach letztendlich verkauft. Für den Verkauf gab es zwei Gründe: Erstens waren für die entsprechenden Wettkämpfe der SL-Flinte nur offene Visierungen erlaubt und zweitens war der innenliegende Punkt ausgefranst. Dass das an mir liegt, habe ich erst später geschnallt…
Das Eotech war nicht schlecht, allerdings vergleichsweise groß. Die Bedienung war einfach und man konnte die Helligkeit des Absehens bis hin zu einer ordentlichen Leuchtkraft regulieren.
Das Eotech 512 habe ich damals bei Vegaoptics gekauft, der aktuelle Preis liegt immer noch bei über 500 Euro.
Aber kommen wir zu den Rotpunktvisieren, die bei mir wirklich in die nähere Auswahl gekommen sind:
Burris Fastfire III
Da war zuerst das Burris Fastfire III, das ich damals auf der IWA gesehen habe, die ich mit Marvin gemeinsam besucht habe. Er war damals ebenfalls auf der Suche nach einem Rotpunktvisier und wir haben uns gemeinsam verschiedene Hersteller und Modelle angeschaut – für Ihn ist es schließlich dieses geworden. Da er es immer noch besitzt, konnte ich es schließlich eine Zeit lang testen. Obwohl ich es damals auf der IWA durchaus gut fand, hat es nun meine Anforderungen nicht mehr erfüllt.
Für mich waren die wenigen Helligkeitsstufen maßgebend, es schließlich nicht zu kaufen.
Docter/Noblex Sight C
Ich weiß nicht, was Docter/Noblex anders macht, als andere Hersteller, aber ich habe noch nie einen derart scharfen Rand an einem Rotpunktvisier gesehen – und das mit meinen Augen, die Punkte ansonsten immer ausgefranst sehen!!! Das gilt sowohl für dieses Modell, als auch die nachfolgend beschriebene Variante „III“. Bliebe noch zu erwähnen, dass es das „Sight C“ und das „Sight III“ jeweils mit verschieden großen Punkten gibt. Das entscheidet man allerdings beim Kauf, umschalten ist leider nicht…
Eckdaten Noblex Sight C:
Punkt 7 MOA oder 3,5 MOA, rot (mit 7 MOA getestet)
Das „Sight C“ ist im Vergleich zum „Sight III“ die weniger robuste Variante und sollte niemals auf Pistolenschlitten montiert werden, da dessen Beschleunigungskräfte zum Ausfall des Visiers führen würden. Mich hat beim „Sight C“ die automatische Regulierung der Helligkeit gestört. Für das Schießen in einer Halle war das noch in Ordnung, aber sobald sich die Zielscheibe im Freien befand und ggf. noch von der Sonne angestrahlt wurde, konnte ich den Punkt leider nicht mehr erkennen.
Docter/Noblex Sight III
Diese Variante habe ich mit einem Punkt von 3,5 MOA ausprobiert. Er erschien im Vergleich zum 7-MOA-Punkt heller, war aber durch nur drei vorhandene Helligkeitsstufen leider auch ungenügend für mich. Manuell kann man hier die Helligkeit durch einen in der Schutzkappe integrierten Magneten verändern. Dazu muss die Schutzkappe (mit der Seite des Magneten) kurz an dem Gehäuse entlang gezogen werden.
Hier die Eckdaten vom Noblex Sight III:
Punkt 7 MOA oder 3,5 MOA, rot (mit 3,5 MOA getestet)
Bei diesem Rotpunktvisier waren mir die drei manuell einstellbaren Helligkeitsstufen einfach zu wenig. Auch auf der höchsten Stufe war das Schießen im Freien für mich nicht mehr möglich. Die manuelle Verstellung durch den Magneten hat mich auch nicht überzeugt, ich bin da einfach „oldschool“ und brauche Druckknöpfe!
Holosun HS510C/HS510C-GR/HS510-GR Elite
Bei diesen Visieren habe ich mich etwas länger damit beschäftigt, deren Unterschiede anhand der Produktbeschreibungen zu verstehen. Holosun bietet natürlich eine Vielzahl mehr an Rotpunktvisieren, allerdings habe ich mir mit diesen Modellen gleich eine niedrige Baugröße ausgesucht, das war mir wichtig. Diese Visiere finde ich immer noch sehr interessant, weil es bei den Modellen „GR“ ein grün beleuchtetes Absehen gibt, das ich trotz des kleinen 2MOA-Punktes vielleicht doch besser sehen kann, als jene in rot. Zudem gibt es Varianten in der Gehäusefarbe FDE, das wäre dann wieder stimmig mit meinem AR.
Eckdaten Holosun HS510C:
Punkt 2 MOA oder Kreis 65 MOA oder Punkt-Kreis, rot oder Variante „GR“=grün
Fenster 32x24mm
Verstellung: 0,5 MOA Klickverstellung
Höhenverstellung 100 MOA
Seitenverstellung 100MOA
Helligkeit manuell: 12 Stufen
Helligkeit automatisch: nein
Picatinny-Montage enthalten: ja, integriert mit QD-Hebel
Neben den o.g. Modellen von Holosun ist das Vortex Viper ein Rotpunktvisier, das ebenfalls in die engere Auswahl gekommen ist. Ein wesentliches Merkmal kann man einfach nicht außer Acht lassen: Vortex gibt auf dieses Produkt eine lebenslange Garantie! Erfahren habe ich das vom Geschäftsführer der Fa. Ritter Optik, bei der ich schließlich mein Meopta Meosight 3 gekauft habe. Das wird in Anbetracht der Beschleunigungskräfte auf Pistolenschlitten schon sehr interessant, denn wer hat nicht schon von Visieren gehört, die dort montiert wurden und nicht lange funktioniert haben?
Dies ist nun mein erstes Produkt von Meopta und der erste Eindruck ist wirklich gut. An der Verarbeitung gibt es nichts auszusetzen und die Sache mit der Haltbarkeit wird sich noch zeigen. Ich erwarte jetzt ehrlich gesagt auch keine bösen Überraschungen, weil das Visier ja nicht auf einem Schlitten montiert wird. Das wäre für jedes Rotpunktvisier der absolute Härtetest! Im Vergleich mit den anderen Rotpunktvisieren möchte ich noch kurz meine Entscheidung begründen, wobei ich schon jetzt sagen kann, dass der Preis von Meopta fast unschlagbar ist:
Burris Fastfire 3: Hat leider nur drei Helligkeitsstufen und fällt dazu noch teurer aus, ist aber immer noch im gesetzten preislichen Rahmen.
Noblex Sight C: Hat einer der schärfsten Punkte, aber leider keine manuellen Helligkeitsstufen. Fällt ebenfalls teurer aus, ist aber auch immer noch im gesetzten preislichen Rahmen. Die 7 MOA-Variante ist für das Gewehr auf >100m ungeeignet.
Noblex Sight III: Hat einer der schärfsten Punkte, aber leider nur drei manuelle Helligkeitsstufen. Fällt ebenfalls teurer aus, ist aber auch immer noch im gesetzten preislichen Rahmen. Die 7 MOA-Variante ist für das Gewehr auf >100m ungeeignet.
Holosun 510C: Die Daten dieses Rot- (bzw. Grün-) Punktvisiers klingen sehr vielversprechend, insbesondere mit grün beleuchtetem Absehen. Leider hat es den gesetzten preislichen Rahmen überschritten, es bleibt aber als geeigneter Kandidat – dann ausschließlich für das AR – im Sinn. Es wird sich dann mit dem Falke 2 NV messen müssen…
Vortex Viper: Die Lebenslange Garantie ist einfach ein riesiger Pluspunkt! Ich habe allerdings nicht ermitteln können, wie viele manuelle (und ob überhaupt) Helligkeitsstufen es hat. Fällt ebenfalls teurer aus, ist aber auch immer noch im gesetzten preislichen Rahmen.
Vortex Venom: Mit einem Punkt von 6 MOA ist es für ein Gewehr auf >100m für mich leider ebenfalls ungeeignet.
Das folgende Bild zeigt fast das gesamte Zubehör des Meosight 3. Außerdem enthalten sind noch zwei längere Schrauben M3, die ich dazu verwendet habe, das Visier direkt auf die Picatinny-Montage zu schrauben.
Meosight 3 im Schuss
Am unteres Fensterrand hat das Meosight 3 eine Art Kimme, die es enorm erleichtern kann, den roten Punkt im Sichtfenster zu finden. Das Meosight 3 hat zudem eine stufenlose Verstellung von Höhe und Seite, die ich keineswegs als störend empfinde, im Gegenteil: Ich halte sie für fein genug, sodass sie gegenüber einer Klickverstellung meiner Meinung nach sogar einen Vorteil bietet, denn zwischen den Klicks kann bei Rotpunktvisieren anderer Hersteller ansonsten nichts passieren.
Diese Schussbilder sind beim zweiten Schießtermin entstanden, dank der nachgefeilten Schlüsselweite an der Picatinny-Montage hat sich auch nichts mehr gelockert. Eins vorweg: Sie sind alle mit dem zuletzt entwickelten Anschlagschaft entstanden! Während der ersten drei Schussbilder wurde 2x nachjustiert, beim vierten Schussbild war ich dann zufrieden und beim fünften habe ich den Anschlagschaft demontiert – man sieht deutlich, wie die Waffe wieder hochschlägt.
Zubehör-Montageplatten
Wer zum Rotpunktvisier noch eine geeignete Picatinny-Montage sucht, mag wie ich auch erstmal bei Egun suchen. Ich habe dort eine günstige Variante für ca. 26 Euro gefunden und den Kauf auch schon bereut: Die Picatinny-Montage war zur Aufnahme der Adapterplatte des Meosights vorbereitet und sollte mit dessen Schrauben M3 drauf befestigt werden. Die Bohrungsabstände haben gestimmt, allerdings waren die Gewinde M3 derart grob hineingeschnitten, dass es schon fast Gewinde M4 waren! Die Schraube M3 hat leider keinen Halt gehabt… Ich habe schließlich auf die Adapterplatte im Lieferumfang des Meosights verzichtet und mir durch die Durchgangsbohrungen des Visiers direkt meine Bohrungspositionen für Gewinde M3 auf der Picatinny-Montageplatte angerissen. Danach war die Sache erledigt. Zusätzlich ärgere ich mich über mich selbst, dass ich wider besseren Wissens doch zu einer Montage mit Rändelmutter als Klemmung gegriffen habe. So ein Scheißdreck taugt einfach überhaupt nichts! Obwohl fest angezogen und obwohl keine Montage auf dem hochbeschleunigten Schlitten erfolgt ist, hat sich das Rotpunktvisier beim Schießen gelöst. Zweite Abhilfe war, der Rändelmutter mit der Feile eine Schlüsselweite zu verpassen, damit man sie ordentlich festziehen kann (siehe Einzelbild oben). Wer Zubehör gekauft hat, will nur noch montieren und dann endlich loslegen und nicht erst großartig nacharbeiten. Wer nicht den gleichen Fehler wie ich machen möchte, der sollte sich also gleich etwas Vernünftiges kaufen. Die nachfolgenden Links zu den Montagen sind häufig waffenspezifisch, aber auch für eine generelle Picatinny-Montage. Sie machen jedenfalls einen besseren Eindruck als das, was ich mir gekauft habe.
In meinem ersten Artikel auf diesem Blog, habe ich eine günstige, chinesische Hommage an ein hierzulande exorbitant teures, amerikanisches Produkt auf meine CZ75 montiert. Dazu habe ich die mitgelieferte Montage modifiziert und einen Schwalbenschwanz-Adapter für die Schwalbenschwanzfräsung der Kimme angefertigt. Wie zu erwarten, war die Kopie nicht für die Erschütterungen der direkten Schlittenmontage geeignet. Der Rotpunkt hat sich nach 2 Schuss ins Nirvana verabschiedet. Da die Pistole danach die meiste Zeit im Schrank lag, gab es keinen Grund das Rotpunkt gegen ein funktionales zu Tauschen. Wenn geschossen wurde, dann mit dem 6″ Wechselsystem mit Kimme & Korn.
Auf meinem MR223 schieße ich von Beginn an ein Tac-Vector 1-6×24, welches in Ordnung aber nicht weltbewegend ist. Seit längerer Zeit denke ich darüber nach, dieses durch ein 1x vergrößerndes Rotpunktvisier zu ersetzen.
Für den bevorstehenden Besuch auf der IWA 2019 hatte ich mir vorgenommen, Rotpunktvisiere in Augenschein zu nehmen und eine fundierte Kaufentscheidung zu treffen. Angesehen habe ich mir:
Ampoint: Comp M5, M4, M3
Holosun: diverse Modelle
docter / noblex: docter sight 2+, 3
Burris: FASTFIRE 2, 3
Meopta: Meosight 3
Alle diese Rotpunktvisiere waren, von zuvor Durchschauenden, nach meiner Meinung viel zu hell eingestellt. Der Punkt franste auch bei den teuersten Modellen (Aimpoint Comp M5/ M4) immer extrem aus. Nach einer Nachjustierung, war dies meist in Ordnung. Dennoch fand ich die meisten Punkte immer noch zu „fransig“ und waren mir persönlich die 800-900€ für bspw. ein Aimpoint Comp M5 nicht wert.
Das Rotpunktvisier, dass mir persönlich aus der Auswahl am besten gefallen hat, war das Burris FASTFIRE 3. Der Punkt war sehr klar, bei passend vorausgewählter Leuchtstufe, und die nachgeschaltete, automatische Helligkeitsanpassung hat hervorragend nachgeregelt. Für ca. 300€ ist es auch etwas erträglicher in der Anschaffung.
Natürlich ist ein Burris FASTFIRE 3, als primär für den sportlichen Einsatz auf Faustfeuerwaffen gedachtes Rotpunktvisier, nur bedingt mit den für militärischen Einsatz auf Langwaffen konzipierten Aimpoints etc. zu vergleichen. Da meine Anwendung aber die sportliche ist und das Rotpunktvisier auf Pistole und Gewehr zum Einsatz kommen soll, denke ich hier eine passende Wahl getroffen zu haben. Mehr zum Burris FASTFIRE 3 an sich, der Montage auf dem MR223 und schließlich auch auf der CZ75 in den kommenden Beiträgen.
Dies ist mein erster Beitrag im Blog und wird hoffentlich nicht mein letzter sein. Von mir wird es im wesentlichen Artikel zu Bastel-Projekten rund um den Schießsport gehen.
Mit einem solchen beginnen wir heute auch gleich. Ich bin Besitzer einer CZ75 mit Standard-Wechselsystem und einem 6“-Wechselsystem mit 3-Stellungsvisier etc. pp. für PPC 1500 von Waffen Oschatz. Da ich nicht der beste Pistolenschütze bin, hat mich die Idee eines Rotpunkt auf dem 5“-Wechselsystem schon länger gereizt. Ohne die Möglichkeit, bei einem anderen Schützen mal eine Pistole mit Rotpunkt zu schießen und nicht bereit, ins Blaue hinein 300 bis 700€ für ein solches aus deutscher oder amerikanischer Fertigung auszugeben, wurde kurzerhand ein chinesisches geordert.
Zur Vorbereitung wurde die Kimme aus dem 5“-Schlitten bzw. dessen Schwalbenschwanz-Fräsung mit sanften Hammerschlägen entfernt und die Abmessungen der Kimme grob aufgenommen.
Im Gegensatz zu den hervorragenden Zeichnungen des Autorenkollegen hier im Blog, dürft ihr diese Art Vorbereitung von mir nicht immer bzw. nicht in dieser Güte erwarten. Da wird auch mal improvisiert, es ist ja auch immer eine Prototypenfertigung ;).
Aus der Restekiste wurde ein Stück Stahl mit passenden Maßen gesucht, in den Schraubstock auf der Fräsmaschine gespannt (es soll Leute geben, die das als Bohrmaschine mit Kreuztisch bezeichnen) und die Außenmaße bzw. Maximalmaße des Schwalbenschwanzes gefräst.
Zu dem besagten Rotpunkt wurden 2 Aufnahmen geliefert. Eine für M1913-Schienen, die andere für die Glock Schlittenfräsung der Kimme. Letztere ist schön flach und wurde derart modifiziert, dass sie in den gefrästen Schlitz auf der Oberseite des zu fertigenden Adapters für den Schwalbenschwanz passt. Die vorhandene Gewindebohrung in der Aufnahme wurde aufgebohrt um eine Schraube M3 durchzulassen und gleichzeitig gesenkt, um den Schraubenkopf verschwinden zu lassen. Die Schraube kam ebenfalls aus der Restekiste.
Das Stück Stahl mit dem gefrästen Schlitz bekam jeweils mittig (in X- und Y-Richtung) ausgerichtet ein Loch mit 2,5mm für das Gewinde M3. Danach konnte der Adapter in der korrekten Höhe mittels Sägeblatt abgetrennt werden.
Die Winkel des Schwalbenschwanzes wurden dann per Hand und Feile am Adapter gefeilt.
Wie immer bei solchen Arbeiten, wurde natürlich gleich zu viel abgefeilt und eine Presspassung musste mit Abschnitten einer passenden Passscheibe wieder hergestellt werden. Gleichzeitig wurde der Adapter nach Augenmaß mittig ausgerichtet. Eine Brünierung des Adapters steht noch aus.
Die Aufnahme wurde mit der M3 Schraube montiert.
Sie sitzt so niedrig wie möglich auf dem Schlitten.
Fertig montiert mit dem Rotpunkt.
Zum Praxistest ging es auf den 25m Mehrdistanz-Stand im Verein und auf 10m wurde, mit grob ausgerichtetem Leuchtpunkt, der Einschießvorgang gestartet. Die ersten beiden Schüsse lagen schon mal nicht schlecht in der 6 zwischen drei und vier Uhr. Nur dann kam die Katastrophe. Es zeigte sich, warum normalerweise 300-700€ fällig sind für so ein Gerät: der Leuchtpunkt war bei der Zielaufnahme für den dritten Schuss verschwunden! Ein Leuchten war aber noch zu erkennen, die Energieversorgung war also nicht das Problem.
Gefrustet wurde das Schießen eingestellt und zuhause vor dem ordnungsgemäßen Verstauen der Waffe noch einmal geschaut, ob ordnungsgemäß die Helligkeit bis zum Ausschalten reduziert worden war. Dabei zeigte sich der Leuchtpunkt wieder, als wäre nichts passiert.
Das Phänomen wird weiter beobachtet um festzustellen, ob die dreistellige Investition tatsächlich sein muss oder auch das günstige Produkt den Belastungen der Schlittenmontage gewachsen ist.