Ladedaten Schwedenmauser M/63, Teil 3

Die Schussbilder aus dem ersten Teil der Ladedaten für den Schwedenmauser haben mich noch eine ganze Weile beschäftigt, weil sie alle noch mit dem Zielfernrohr von Tac Vector Optics und den gebrochenen Klemmungen an den Montageringen entstanden sind. Im Hinblick auf einen bevorstehenden Besuch eines Long Range-Events Anfang Dezember habe ich mich aber gefragt, ob die im zweiten Teil getesteten Laborierungen mit dem jetzt neuen ZF Sightron SIII 8-32×56 nicht besser abschneiden würden? Immerhin ist die neue Optik einfach hochwertiger und die Montageringe wurden schließlich auch gegen neue ausgetauscht…

Im zweiten Teil hat sich ja eine Laborierung mit N160 (und neuem ZF Sightron SIII) als sehr geeignet heraus gestellt. Jene Laborierungen mit N150 habe ich aber damals nicht weiter verfolgt. Das wollte ich vor dem Long Range-Schießen noch nachholen, weil man auf lange Distanzen einfach auch eine ordentliche Mündungsgeschwindigkeit benötigt und da hat N150 gegenüber N160 einfach etwas die Nase vorn.

Gesagt, getan – hier ist das Ergebnis. Geschossen wurde auf eine Distanz von 100m sitzend aufgelegt mit Zweibein und Sandsack am Hinterschaft.

N150, 100m:

13mm Streukreis ist schonmal ne Hausnummer! Bei der zweiten Scheibe habe ich dann schon etwas schneller geschossen: Mit 17mm, 16mm und 21mm sind aber immer noch richtig gute Ergebnisse dabei. Zum Vergleich: Bei der Laborierung mit N160 war ich damals mit 14mm ebenfalls sehr zufrieden. Weiter ging es zur 300m-Bahn. Dort habe ich zunächst mal den Haltepunkt beibehalten, ohne die Schussgruppe in die Mitte zu klicken.

N150, 300m:

Schussbild Schwedenmauser N150_01

Hier sind nochmals die Ladedaten in der Übersicht:

Achtung, für die Richtigkeit der Ladedaten wird keine Garantie übernommen! Wiederlader handeln auf eigenes Risiko!

Achtung, erhöhter Gasdruck!!!

siehe auch: Gasdruck beim Wiederladen

  • Hülse: Lapua Match, Kailber 6,5×55 Swedish Mauser
  • Zündhütchen: Federal Ammunition FA 210
  • Pulver: Vihtavuori N150
  • Menge: 38,0 gr.
  • Geschoss: Lapua Scenar HPBT, 139gr.
  • OAL: 76,5mm
  • Crimp: keiner
  • V0 (berechnet): 783 m/s
  • V0 (gemessen): 803 m/s

Zum Vergleich Schussbilder, die ich mit N160 auf 300m geschossen habe:

Die Sache ist auf jeden Fall klar: Der Wechsel zur Labrierung mit N150 ist beschlossene Sache! Eine gleiche Präzision bei höherer V0 ist genau das, was ich mir erhofft hatte.

Zurück vom Long Range-Schießen hat sich dann gezeigt, dass mit der N150-Laborierung Ziele in bis zu 1200m Entfernung erfolgreich getroffen wurden. Anhand des bei dieser Distanz immer noch verfügbaren Verstellbereichs des ZFs von ca. 14 MOA, schätze ich die Reichweite des Gewehrs auf sicherlich 1300m bis maximal 1400m ein. Mal schauen, ob es eines Tages noch soweit kommt.

12 Kommentare zu „Ladedaten Schwedenmauser M/63, Teil 3

  1. deine 38gr n150 hinter dem Lapua 139gr. Geschoss sind doch schon mal 3gr über der max Ladung zumal die Setztiefe auch noch den Druck erhöht !!!

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  2. Hallo Ingo,

    vielen Dank für Deinen Kommentar, Du hast völlig Recht!
    Ich weise zwar immer darauf hin, dass Wiederlader auf eigenes Risiko handeln, werde die Beitragsserie bei nächster Gelegenheit aber überarbeiten und deutlich darauf hinweisen, dass ich die Ladeempfehlung von Vihtavuori überschreite. Meine bisherige Sicherheit nahm ich aus Berechnungen mit Quickload, die einen Ladedruck noch knapp innerhalb eines zulässigen Bereichs auswiesen. Aber die beste Theorie nützt im Schadensfall natürlich auch nichts mehr…
    Ich werde einige meiner kürzlich verschossenen Hülsen mal nur am Hals kalibrieren, um beim Laden ins Gewehr Hinweise darauf zu erhalten, ob eine Ausbauchung am restlichen Hülsenkörper stattgefunden hat. Außerdem werde ich nochmals Serien mit verminderter Ladung auf ihre Präzision hin überprüfen. Ist diese zufrieden stellend, werde ich diese dann übernehmen. Es gibt keinen Grund, sich wissend einer solchen Gefahr auszusetzen.

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  3. ich versuche es immer mal wieder mit 49gr. N560 dazu 130gr. norma golden target ohne beschichtung 54,8 hülsenlänge, col 80mm zünder magtech geht aus meinem M80 super, mit 45gr Reload Swiss bei gleichen Komponenten sah es im M63 schwarz aus gute Treffer aber Gasdusche auf die Hülse da ich kein QL habe (noch nicht) kann ich nicht genau sagen wie das druckmäßig aussieht aber ist dann wohl zu langsam und zu wenig .

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  4. Ich werde die Beitragsserie in der kommenden Woche erweitern und meine bisherigen Erkenntnisse mitteilen. Mithilfe von Marvin sind dann hoffentlich auch Deine Ladedaten berechnet und können zum Vergleich herangezogen werden.

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  5. Hallo Marcus, ich bin heute auf Deine Website gestoßen, die mich sowohl inhaltlich auch stilistisch begeistert – toll!
    Kurze Frage zu Deinem Schwedenmauser-Projekt: Hast Du eine finale Laborieren für LR gefunden und könntest Du die vielleicht hier einmal vorstellen?
    Ich freue mich von Dir zu lesen.

    BG
    Alexander

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    1. Hallo Alexander,
      erstmal vielen Dank für Dein Lob, das freut mich zu hören!

      Die obige Laborierung mit N150 ist schon jene, die ich letztendlich beibehalten habe, insbesondere auch für das Longrange-Schießen. Der Gasdruck ist zwar erhöht und befindet sich außerhalb der Empfehlung des Pulverherstellers, allerdings gehe ich im Beitrag „Wiederladen: Beurteilung von Gasdrücken“ (befindet sich im Archiv) nochmals näher auf dieses Thema ein. Übrigens habe ich auch schon Marvin´s Schwedenmauser M/96 ziemlich erfolgreich mit dieser Laborierung geschossen. Die Beitragsserie „Ladedaten M/63“ beinhaltet zudem auch noch eine Laborierung mit N160, die auch sehr erfolgreich war. Laut Importeur LHS und deren Beschreibung/Abbrandtabelle wird N160 empfohlen, wenn man bei gleichem Druck, mehr V0 (im Vergleich zu N150) erzielen möchte.

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