Long Range Shooting: Vorbereitungen

Long Range Shooting - Vorbereitungen 10

Nächste Woche ist es wieder soweit: Besuch eines Long Range-Events und Schießen auf Distanzen jenseits von 1000m! Bei der Zusage zum Event bin ich wegen der Jahreszeit eigentlich von „Artic Warfare“ ausgegangen, aber bei der derzeitigen Wetterlage sieht es so aus, als ob der Kelch nochmal an mir vorüber geht. Trotzdem will ich vorbereitet sein und nehme ein paar Dinge mit, die ich hier vorstellen möchte.

Ich bin mir sicher, dass jeder seine Ausrüstung in Schuss hält, aber was man wirklich nicht beeinflussen kann, ist das Wetter. Das wird beim anstehenden Besuch Mitte November auch eine wesentliche Rolle spielen, denn ich rechne in dieser Gegend Deutschlands mit Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt, zumindest in den frühen Morgenstunden.

Wer wie ich also dazu bereit ist, eine lange Autofahrt in Kauf zu nehmen, um mal etwas Außergewöhnliches zu erleben, der will nicht, dass der Spass auch noch im Regen untergeht. Deshalb berichte ich hier von meiner „Trockenübung“ zu hause. Dabei will ich insbesondere auf die sekundäre Ausrüstung eingehen, die ich mir dafür zugelegt habe. Ob sich der ganze Aufwand gelohnt und was er letztendlich gebracht hat, darüber werde ich nach dem Event nochmal ausführlich berichten.

Wer lieber etwas über die primäre (schießsportliche) Ausrüstung auf den Bildern erfahren möchte, kann unter den folgenden Links mehr zu den Themen

Savage Arms 10 BA,

Hera Arms The 15th,

Zeiss Spektiv Diascope 85 mit Leica Laser-Entfernungsmesser CRF 1600-B oder

Digiscope-Adapter zum Zeiss-Spektiv

erfahren.

Beginnen wir mit dem Zelt: Der Markt an Zelten ist gross, da kann man schon einige Zeit mit der Suche nach dem geeigneten verbringen. Meine Kriterien waren folgende: Genügend Platz für Schütze und Spotter inklusive deren Ausrüstung, kleines Packmass und günstiger Preis. Vor allem letzteres, denn das Zelt sollte eine Notlösung sein, ich will ja nicht zum Dauercamper auf dem Event werden (obwohl… eigentlich doch!). Dass ich für günstiges Geld damit rechnen muss, Abstriche zu machen, war von Vornherein klar, es sollte ja auch nur Regen abhalten – im schlimmsten Fall Dauerregen von ca. 6 Stunden. Da das klassische Scharfschützenteam nun mal aus zwei Mann besteht, habe ich ein Iglu Dreimann-Zelt bei ASMC gekauft, schließlich soll man sich in dem Zelt auch noch bewegen können. Das Packmass ist mit ca. 60cm x Durchm. 20cm und 2,4 kg Gewicht nicht übertrieben gross und der Preis hält sich mit knapp 35 Euro stark in Grenzen.

Da der Zeltboden nicht unbedingt der stärkste ist, empfehle ich hier unbedingt noch eine PE-Folie aus dem Baumarkt oder BW-Zeltplanen als Unterlage, damit kleine Unebenheiten nicht gleich zu Löchern führen.

Probeliegen im Zelt hat dann ergeben, dass der Schütze durchaus doch noch nass werden kann, weil vor dem Zelt eben kein Regenschutz vorhanden ist – Ihr könnt das beim Kauf Eures Zeltes ja besser machen als ich. Aus einer früheren Bestellung bei ASMC habe ich aber glücklicherweise noch zwei Poncho-Liner, die man aufknöpfen und als Tarp / Zeltplane benutzen kann. Da sie rundherum nicht nur mit Ösen, sondern auch mit Kordeln versehen sind, habe ich einen davon als zusätzlichen Regenschutz kurzerhand über das Zelt geworfen und mit den dortigen Stangenschlaufen verknotet. Vorne ist er noch mit drei Teleskop-Zeltstangen und etwas Schnur abgespannt. Den zweiten Poncho werde ich bei Regen dann seitlich des ersten anknüpfen und bis auf den Boden abspannen, so ist der Schütze dann auch seitlich vor Regen geschützt.

Für den Liegekomfort des Schützen muss eine Kombination aus simpler Isomatte und darüber liegend eine Bundeswehr-Isomatte herhalten, der Spotter hat es da schon besser: Aus einer Lagerräumung habe ich selbstklebende Matten zur Schalldämmung bekommen, die ich ganz einfach zu einem Würfel zusammengeklebt habe. Auf dem Teil lässt es sich prima sitzen und durch die vielen Poren dürfte das Kissen auch ziemlich isolierend wirken.

Elektronischer Windmesser

Kurz vor dem Event habe ich noch eine wichtige Lieferung bekommen: Meinen Windmesser von Kaindl, den „Windmaster2“ oder auch „Windtronic2“, wie es auf dem Gerät selbst steht. Den gab es inklusive Tasche für 56 Euro bei Amazon.

Kaindl Windmaster2 01

Die Bewertungen waren größtenteils positiv, überzeugend war für mich aber eine Rezession, in der jemand die geringe Abweichung zu einem Laborgerät festgestellt hat. Weitere Vorteile sehe ich darin, dass man den Windmesser nicht in den Wind drehen muss und dass er ein Stativgewinde am unteren Ende besitzt. Wie man sehen kann, habe ich das Stativ meines Billig-Spektivs (Marke Auriol, ca. 30 Euro, nur zum Pistolenschießen) verwendet, um den Windmesser im Gelände zu platzieren.

Kaindl Windmaster2 02

Befestigt habe ich ihn mit der übrig gebliebenen kleinen Stativschraube meines Zeiss-Spektivs. Der Windmaster2 hat ein großes, gut sichtbares Display und zeigt neben dem Momentanwert auch den bisherigen Durchschnittswert, sowie den Maximalwert der Windgeschwindigkeit an. Der Anwender kann dabei zwischen den Einheiten Kilometer pro Stunde, Knoten, Meter pro Sekunde und Meilen pro Stunde wählen.Außerdem befindet sich im linken Bereich des Displays eine Balken-Skala, die die Windstärke noch in Beaufort anzeigt. Man merkt schon, dieses Gerät eignet sich für eine ganze Reihe von Sportarten.

Von Nachteil ist es, dass die Windrichtung nicht angezeigt wird. Da kann man sich aber mit einer improvisierten Windfahne selbst helfen (siehe unten). Die teuren Produkte von Kestrel habe ich mir nicht kaufen wollen. Ich halte diese für nicht unbedingt genauer und die vielen Zusatzfunktionen, wie z.B. hinterlegte ballistische Tabellen, interessieren mich wenig, da ich ja eine Drop Chart erstelle.

Eigenbau Windfahne

Wenn man im Zelt liegen sollte, bedeutet das erstens, dass es regnet und zweitens, dass man die Windfahne am Gefechtsstand nicht mehr sehen wird. Also wird etwas benötigt, das der Spotter beim Schießen vor der Nase hat. Da er sowieso den Wind ermittelt, liegt es nahe, dass die improvisierte Windfahne wieder eine Kombination mit dem Windmesser ergibt. Sie wird später ganz einfach oben auf den Windmesser aufgeklebt.

Verwendet habe ich ein Stück Bremsleitungsrohr von ca. 50mm Länge, an dessen einer Seite ich ein Gewinde M4 hineingeschnitten habe. Dort wird dann eine Rändelschraube M4 oder etwas Vergleichbares mit großer Auflagefläche hinein geschraubt.

Eigenbau Windfahne 01

Mit der Lochzange habe ich dann einen passenden Stopfen aus einer 3mm Gummimatte gestanzt, den ich mit einer Nadel und etwas gelbem Faden durchstoßen habe.

Eigenbau Windfahne 02

Jetzt muss nur noch der Gummistopfen in das andere Ende des Bremsleitungsrohres gepresst werden und das Teil ist fertig.

Eigenbau Windfahne 03

Viele Wege führen hier übrigens nach Rom, man verwendet einfach das, was im Haushalt so rumliegt…

Für das unmittelbare Wohlbefinden sollte im November auf ausreichend warme und/oder mehrschichtige Kleidung geachtet werden, denn großartige Bewegungen sind beim Schießen nun mal nicht drin und man läuft Gefahr, schnell auszukühlen. Wer ab und an auch mal im Herbst oder Winter Wandern geht, dürfte in dieser Hinsicht aber sowieso gut ausgerüstet sein.

Es kann losgehen!

 

VLTOR BMC Mod 3 Ladehebel

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Über die VLTOR BMC – Ladehebel kann man sich mehr als ausreichend Beiträge bei Youtube anschauen, deshalb möchte ich hier auch nur einige wenige Details loswerden, die mir wichtig erscheinen.

Kurz zu den Unterschieden: Die Ladehebel gibt es in drei verschiedenen Größen und zwei verschiedenen Ausführungen. Allen gemeinsam ist das Material, aus dem sie gefertigt sind, Aluminium 7075 T6 mit einer Eloxal-Beschichtung. Es gibt die Größe „Small“ (Mod.5), „Medium“ (Mod.4), „Large“ (Mod.3), sowie eine Ausführung „Ambidextrous“ (Mod.44) mit beidseitigen Bedienhebeln – diese letztgenannte Ausführung gibt es ausschließlich in der Größe „Medium“ –deshalb auch die „Doppel-4“.

Dadurch, dass mein neues ZF auf dem AR-15 relativ weit hinten sitzt, wird es unbequem, den originalen Ladehebel zu greifen und zu bedienen. Ich habe mich also im Kollegenkreis nach einem Neuen umgehört und durfte auch prompt mal den „Raptor“ (von Rainier Arms) – ein beidseitiger Hebel – von einem Schützen montieren und ausprobieren. Das Teil sieht klasse aus, ist mit knapp 120-150 Euro aber kein wirklich günstiger Ladehebel. Da es für mich nicht unbedingt ein beidseitiger Ladehebel sein musste, habe ich schließlich den VLTOR BMC Mod.3 in der Größe „Large“ gekauft – mit 55 bis 60 Euro ist er auch nicht allzu teuer.

Die Bezeichnung „Large“ mag vielleicht suggerieren, dass man einen wirklich großen Hebel für sein Geld bekommt, das ist meiner Meinung nach aber nicht der Fall. Der Hebel steht von der Systemhülse gerade mal 23mm ab, die Bilder geben sicherlich eine Vorstellung der Größenverhältnisse.

VLTOR BMC Mod3 Front

VLTOR BMC Mod3 Top

Der VLTOR BMC Mod.3 dürfte auch für Schützen interessant sein, die gerne Handschuhe beim Schießen tragen. Richtig komfortabel finde ich diesen Ladehebel erst in Kombination mit dem Magpul BAD Lever, der es ermöglicht, den seitlichen Verschlussfanghebel auch mit dem (rechten) Zeigefinger zu bedienen.

Wer mehr über das AR-15 lesen möchte, sollte hier klicken.

Hiperfire 24c für das AR-15

Der Hiperfire 24c ist ein Tuning-Abzug, der sowohl für das AR-10 als auch für das AR-15 konzipiert ist und folglich in beide Gewehre gleichermaßen eingebaut werden kann. Beim Abzugstuning habe ich mich bisher auf einen Wechsel-Federnsatz von JP beschränkt, der das Abzugsgewicht auf knapp 1600g herab setzt. Der originale Abzug meines HERA AR-15 kroch dann aber doch ein wenig auf den ersten 1-2mm. Gestört hat mich das zuerst nicht, allerdings habe ich durch Zufall miterlebt, welche Schussfolgen mit einem American Gold Trigger möglich sind: 10 Schuss in 1,96 Sekunden – beindruckend! Das hat mich neugierig gemacht und ich habe im Internet Infos über diesen und andere Abzüge gesammelt. Schnell hat man bei Youtube Videos gefunden, in denen verschiedene Abzüge verglichen wurden, wobei auch die hierzulande weit verbreiteten Versionen von Geissele und Timney dabei waren. Ebenfalls vertreten war der Hiperfire 24c, mit dem annähernd die gleiche Schussfolge wie mit dem American Gold Trigger möglich ist und von dem berichtet wird, dass er fast keinen Vorzugsweg hat und nach dem Schuss nicht durchfällt. Diese beiden Argumente haben bei mir den Ausschlag gegeben, denn Abzüge von Geissele und Timney haben durchaus ähnlich gute Bewertungen erhalten, auch was die Feuergeschwindigkeit angeht. Also habe ich ihn (Ihr ahnt es vielleicht) bei www.spartac.de angefragt und bekam diesen Abzug dort lagernd für 288 Euro (aktuelle Preise sind bitte anzufragen) – der American Gold Trigger hätte locker 100 Euro mehr gekostet, bei einer Wartezeit von 4-5 Wochen. Nein danke.

Für diejenigen, die sich den Abzug selbst einbauen wollen, folgt nun eine ausführliche Beschreibung mit Bildern zu jedem Schritt:

Zuerst werden Upper und Lower getrennt, indem man die Sicherungsbolzen (sie stehen aus dem Lower-Gehäuse heraus) durchschiebt. Ich habe mir dafür ein einfaches Werkzeug aus Kunststoff gedreht, das ich im Laufe der Anleitung noch kaputt mache.

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Der Bolzen, der die Baugruppe Abzug im Lower sichert, muss nun entfernt werden (auf dem Bild steht er noch heraus), ich habe dafür einen Satz Durchschläge aus Metall und einen Schonhammer benutzt.

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Viel sieht man auf dem nächsten Bild nicht. Aber es wird ein Teil freigegeben – keine Ahnung, wie man es nennt – das ebenfalls entnommen wird.

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Jetzt wird der zweite Bolzen entfernt und die Baugruppe Schlaghammer kann entnommen werden.

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An dieser Stelle hätte ich gerne die Baugruppe Abzug entfernt, nur leider war der Bolzen im Weg, der die beidseitigen Sicherungshebel aufnimmt. Zuerst wird also der Sicherungshebel auf der rechten Seite mit einem Inbus-Schlüssel demontiert.

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Und anschließend der linke Sicherungshebel, die Schraube ist auf dem Bild bereits lose.

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Jetzt wird´s knifflig: Der Bolzen, der beide Sicherungshebel aufnimmt, sieht aus, als ob er hinein gezaubert wurde. Die Lösung ist, auf der rechten Gehäuseseite einen Durchschlag anzusetzen und den Bolzen nach links durch zu treiben. Metall-Durchschläge und Metall-Hämmer sind hier eine ganz schlechte Idee – außer, Ihr wollt Eurer Knarre den originalen 69er Nam Gedächtnis-Look verpassen… Ich hab hier jedenfalls meinen eingangs beschriebene Durchschlag aus Kunststoff geopfert, aber geplant war das ehrlich gesagt auch nicht. Die Schläge müssen kräftig ausgeführt werden, dann löst sich der Bolzen und gibt den Blick auf einen Federstift frei, der beim Zusammenbau in eine Nut des Bolzens rastet (Bildmitte) und ansonsten nicht mehr sichtbar ist. Merkt Euch besser, in welcher Richtung der Bolzen wieder eingesetzt wird.

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Nachdem die Abzugsgruppe nun entnommen wird, wäre jetzt mal die Gelegenheit, zu putzen.

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Das nachfolgende Bild zeigt von links nach rechts sämtliche Teile und Baugruppen, die bisher ausgebaut wurden, mehr werden es aber auch nicht.

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Die vormontierte Abzugsgruppe wird nun eingebaut.

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Dazu wird die Baugruppe so eingelegt, dass die Federbeine nach links in den Schacht ragen und sich dann am Boden der gefrästen Tasche im Lower abstützen.

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Jetzt könnte man den Abzugsschuh aufziehen…

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… wenn der nicht wie ein Billig-Spielzeug aus Fernost daher käme. Ich war echt enttäuscht, als ich den Kunststoffgrat auf dem Teil gesehen habe. Klar, dass fertigungstechnisch irgendwo ein Grat zu finden sein wird, aber direkt auf der Abzugsfläche? Für einen Tuningabzug ist das echt armselig! Also wurde der Feilensatz ausgepackt und vorsichtig nachgeschliffen. Nachpolieren mit Schleifvlies in zwei Körnungen und etwas WD40 ist ratsam. Sobald das Scheißteil glatt war, konnte es dann auch montiert werden.

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Jetzt erst wird die Abzugsgruppe mit einem der beiden Bolzen gesichert. Wer dies zu früh macht, bekommt ggf. Probleme, den Abzugsschuh auf den Züngel aufzuziehen, weil der Trigger-Guard im Weg sein dürfte.

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Nun werden die Teile rund um die Abzugssicherung wieder eingebaut. Zuerst der Bolzen und dann die beiden Sicherungshebel. Komischerweise ging der Rückeinbau des Bolzens ausgesprochen leicht: Bolzen bis zum Federbolzen im Lower-Gehäuse vorschieben und dann mit einem Durchschlag größeren Durchmessers den Federbolzen herunter drücken. Den Bolzen so gut es geht nachschieben und dann den Federbolzen mit einem dünneren Durchschlag weiter herunter drücken. Der Bolzen geht dann ziemlich leicht zurück in das Gehäuse und wird verriegelt.

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Ein kurzer Zwischenstand:

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Anschließend muss die neue Baugruppe Schlaghammer aus den folgenden Teilen vormontiert werden:

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Die Feder muss in der gezeigten Lage montiert werden und der kurze Bolzen mit beidseitiger Ringnut wird durch die Bohrung rechts gesteckt. Achtung, der kurze Bolzen ist imstande wieder herauszufallen, bis die komplette Baugruppe im Lower sitzt.

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Die Baugruppe wird nun wie gezeigt auf das Lower aufgesetzt. Wichtig ist hierbei, dass die Federbeine nach rechts zeigen und beidseitig der Abzugsgruppe liegen. Die Baugruppe Schlaghammer wird nun von rechts oben nach links unten in das Lower-Gehäuse hinein gedrückt, bis man den zweiten Sicherungsbolzen teilweise hindurch stecken kann. Es ist unwahrscheinlich, dass es beim ersten Versuch gelingt, den Bolzen komplett durchzustecken, weil das System bereits durch Federkraft vorgespannt ist und verkanten wird. Wichtig ist, dass Euch die Teile nicht wieder raus fliegen. Das Lower wird nun mit einer Hand von oben gepackt und mit dem Daumen derselben Hand spannt Ihr den Schlaghammer bis fast nach ganz hinten. Jetzt lässt sich das gesamte System etwas besser kontrollieren und so ausrichten, dass die Durchgangsbohrung mit der verbleibenden Bohrung im Lower in Deckung gebracht werden kann – das lässt sich nun von der anderen Seite, an der der Bolzen herauskommen soll, gut beobachten. Der Bolzen lässt sich jetzt sehr leicht mit der freien Hand ganz durchschlagen – ich habe dafür einen Schonhammer benutzt.

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Weiter geht´s mit der Installation der Federn. Weil nicht alle Teile für den letzten Schritt für ein brauchbares Foto liegen bleiben, muss hier auch mal die Anleitung herhalten. Die Federführungsbolzen müssen nämlich richtig herum eingesetzt werden, das Detailbild zeigt das nochmal sehr deutlich.

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Jetzt muss man sich langsam für ein Abzugsgewicht entscheiden. Die Federn sind entweder blank oder gelb bzw. blau eingefärbt. Die blanken Federn haben zwar den höchsten Federkennwert, da aber das Federpaar die Abzugsbewegung / Schlagenergie des Hammers unterstützt und ihr nicht entgegen wirkt, hat das den Effekt des geringsten Abzugsgewichts bei höchster Energie des Hammers. Die gelben Federn bewirken etwas mehr Abzugsgewicht und die blauen Federn das höchste (das bei Verwendung der blauen Federn immer noch knapp unter 1600g liegen dürfte). Die Abzugsgewichte der einzelnen Federn hätte ich gerne recherchiert, diese hängen aber auch noch von der Position des Abzugsschuhs auf dem Züngel ab. Für diesen gibt es 5 Rastpunkte, die in Kombination mit den drei Federpaaren zu 15 verschiedenen Abzugsgewichten führen.

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Auf jeden Fall werden die Federn auf die Führungsbolzen aufgefädelt und mit dem letzten verbleibenden Teil aus der Packung komprimiert, bis dieses dann unter dem gegenüber liegenden Rasthaken der Abzugsgruppe einrastet.

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Jetzt sollte noch eine Funktionsprüfung – auch in Verbindung mit der Abzugssicherung – durchgeführt werden. Dazu kann man den Hammer gegen ein Stück Kunststoff oder Gummi prallen lassen, wenn es zur Hand ist.

Upper und Lower werden wieder zusammen gesetzt und der Spass kann losgehen !

Mein Fazit nach dem ersten Einsatz:

Sehr lohnenswert investiertes Geld! Der breite Abzugsschuh ist sehr bequem und es gibt einen kaum spürbaren Vorzugsweg. Wenn ich diesen abschätzen sollte, dann wären es vielleicht 0,2mm bis höchstens 0,3mm, gemessen habe ich ihn nicht. Der Schuss bricht sofort, sowas hab´ ich noch nicht erlebt. Direkt nach dem Schuss gibt es für den Abzug nur noch eine Richtung: Vorwärts, denn durchfallen tut er fast gar nicht! Gemessen an der möglichen Schussfrequenz braucht sich der Hiperfire 24c nicht hinter dem American Gold Trigger zu verstecken, aber das war sowieso nicht mein Kaufkriterium. Mir kam es darauf , dass der Abzug so gut wie keinen Weg vor und nach dem Schuss macht, und dieses Merkmal ist voll erfüllt!

Nachtrag vom 13.12.2015:

Ich bin endlich mal dazu gekommen, ein kurzes Video vom Abzug zu machen. Es zeigt bis 0:11 den Vorzugsweg mit offenem Verschluss und ab diesem Zeitpunkt den Vorzugsweg mit geschlossenem Verschluss und anschließendem „Durchfallen“ des Abzugs, sofern man davon reden kann.

 

Nur ein Emblem

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Manchmal muss man eben auch mal Flagge zeigen !

Bei dem Aufkleber am Auto handelt es sich um eine Variante, die von innen auf die Scheibe geklebt ist, der Durchmesser beträgt 250mm.

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Die T-Shirts habe ich in einer Baumwollqualität von 205g/m2 bestellt, der Rückenprint entstand im Digitaldruck-Verfahren. Er beträgt ebenfalls 250mm im Durchmesser. Einen Frontprint gibt es (bisher) nicht.

 

Was mir an der Idee besonders gefällt, ist, dass es das eigene Hobby bzw. den favorisierten Waffentyp nur für „Insider“ preisgibt, ohne der breiten Öffentlichkeit allzu viel zu offenbaren. Deshalb habe ich auch bewusst auf Schriftzüge verzichtet, die weitere Hinweise geben könnten.

Für diejenigen, die mit dem Emblem nichts anfangen können: Es zeigt den Verschlusskopf eines AR-15 mit Schlagbolzen, Austosserstift und Auszieherkralle.

Kamerahalterung für Picatinny-Schiene

 

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Angeregt von den vielen Videos, die man sich auf Youtube anschauen kann, wollte ich mich selbst auch mal beim Schießen filmen oder eben die Treffer auf der Scheibe aufnehmen. Meine Suche begann mal wieder beim großen Online-Versandhändler: Dort gibt es eine Halterung für eine sog. Go-Pro-Kamera, die schon für die Montage auf eine Picatinny-Schiene vorbereitet ist. Nettes Teil und auch nicht zu teuer. Da die Halterung mit Sicherheit nicht an meine Digitalkamera passen würde, habe ich in Sachen Go-Pro noch ein wenig nachgeforscht, um sie ggf. gleich mit zu kaufen. Dabei habe ich herausgefunden, dass eine solche Kamera für meine Bedürfnisse eher ungeeignet ist. Ich bin jetzt kein Fachmann in Sachen Kameras, aber ich glaube gelesen zu haben, dass die Go-Pro keine Verstellung des Zooms hat und stets weitwinklige Aufnahmen macht. Ob das mit meiner derzeitigen Kamera besser ist, wird sich aber auch noch zeigen.

Mit dem einen oder anderen Zubehörteil, dass ich noch zuhause herum fliegen hatte, habe ich also ein paar Überlegungen angestellt – heraus gekommen ist diese Variante:

Ich hatte noch einen kleinen Picatinny-Adapter übrig, solch einen bekommt man schon für wenige Euro im Online-Versandhandel. Wichtig ist nur, dass er zwei ordentliche Stege aufweist, die zwischen der Klemmbasis und dem Picatinny-Profil liegen. In diese senkrechten Stege werden später Gewinde geschnitten – sind sie zu dünn, kann die Konstruktion später nicht halten, bzw. der Picatinny-Adapter wird beim Anbohren zerstört.

Zu Beginn wird an diesem Adapter erst mal das Picatinny-Profil bis auf den Nutgrund abgefräst oder an einem Bandschleifer abgeschliffen. Danach reißt man ein Bohrungsmuster von 12x21mm für vier Kernlochbohrungen M3 an. Dieses Bohrungsmuster muss so symmetrisch liegen, dass alle Kernbohrungen in den oben beschriebenen Stegen liegen. Danach werden die vier Gewinde M3 hinein geschnitten.

Kamerahalterung Picatinny 1

Kamerahalterung Picatinny 2

Als nächstes werden die beiden Bauteile laut nachfolgenden Zeichnungen angefertigt. Ich hatte Glück und habe dazu einen Aluwinkel 40x80x4 gefunden. Wahrscheinlich findet man eher einen Winkel 80x80x8, aber mit 8mm Materialstärke wäre mir dieser zu schwer gewesen. Mit einer Fräse könnte man natürlich nachhelfen, aber die hat jetzt auch nicht jeder herum stehen …

Kamerahalterung Winkel

Es kann vorkommen, dass zwei Maße an die vorhandene Kamera angepasst werden müssen: Konzipiert habe ich den Winkel für eine einfache Digitalkamera Casio Exilim (EX-ZS100). Deshalb habe ich von der Auflagefläche des Winkels in 58mm Entfernung die Bohrung für die Klemmschraube festgelegt. Die Kamera lässt sich an dieser Position dann kollisionsfrei um 360° drehen. Dieses Mass ist natürlich zu verändern, wenn die Halterung für eine breitere und/oder tiefere Kamera angefertigt werden soll (Eckenabstand zur Drehachse beachten!) – ich gehe dabei davon aus, dass sich das Stativgewinde idealerweise in der Mitte der Kamera befindet, ihr solltet das bei einem Nachbau erst mal prüfen. Ebenso verhält es sich mit der Gesamtlänge von 70mm, auch diese Mass ist an die Breite meiner Kamera angepasst. Für mich war es ausreichend, die Kamera bis etwas über den Schwerpunkt hinaus abzustützen.

 

So sieht das Teil im fertigen Zustand aus:

Kamerahalterung Picatinny 3

Kamerahalterung Picatinny 4

Danach fehlt nur noch der Distanzring, er darf dabei aus beliebigem Material sein, auch der Außendurchmesser kann variieren. Die Höhe sollte der Schaftlänge der Stativschraube angepasst sein, damit diese noch eine Klemmwirkung erreichen kann.

Kamerahalterung Distanzscheibe

Für die Klemmung der Kamera habe ich von meinem alten Stativ meines Spektivs einfach die Schraube geklaut.

 

Hier noch ein Bild vom Distanzring mit der Stativschraube:

Kamerahalterung Picatinny 5

Zuletzt montiert man den Winkel mit vier Senkschrauben ISO 10642 M3x10 – A2 an die modifizierte Picatinny-Basis und lackiert die Baugruppe dann in schwarz oder RAL 7006 – alles andere wäre Frevel… Ich habe zusätzlich noch mit doppelseitigem Klebeband eine 0,5mm dicke Gummimatte auf den Winkel geklebt, es dürfte wohl nicht so einfach sein, solch dünnes Gummi aufzutreiben – unbedingt notwendig ist es aber auch nicht.

Kamerahalterung Picatinny 6

Kamerahalterung Picatinny 7

Kamerahalterung Picatinny 8

So sieht die Konstruktion dann am Gewehr aus, die dünne Gummimatte hilft, die Stativschraube ein wenig zu halten:

Kamerahalterung Picatinny 10

Kamerahalterung Picatinny 11

Die nächsten beiden Bilder zeigen schon die Perspektive aus Sicht der Kamera, beide Male ist der Blickwinkel nur minimal von der Laufachse abweichend:

Kamerahalterung Picatinny 12

Kamerahalterung Picatinny 13

Hier noch ein kurzes Video dazu:

 

 

Wer mehr über das gezeigte AR-15 wissen möchte, kann hier weiterlesen.