Beschusstest an 4mm Stahlplatte

Beschusstest

Die Entstehung des obigen Bildes war eher ungeplant, aber da es nun schonmal da ist, nutze ich es mal als Lückenfüller bis zum nächsten Beitrag. Beschossen wurde eine Stahplatte von 4mm Dicke, die Ausbeulungen zu 1 & 3 betragen auf der Rückseite der Platte ca. 6-8 mm Höhe.

  1. Kaliber 9mm Luger, 25m, unbekanntes Rundkopf-Geschoss, wahrscheinlich 124 gr.
  2. Kaliber .45 ACP, 25m, Semi-Wadcutter-Geschoss aus Bleilegierung, 200 gr.
  3. Kaliber .357 Mag., 25m, H&N Kegelstumpfgeschoss (TC) aus Blei, 158 gr.
  4. Kaliber .223 Rem., 25m, Hornady Vollmantel-Boattail-Geschoss, 55 gr. Ziemlich markant finde ich hier den Wulst am Rand, der der Flugrichtung des Projektils entgegen gerichtet ist.

 

 

 

Revolver S&W 686 Target Champion

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Da ich mit meiner 1911er im Kaliber .45ACP von Les Baer zum Zeitpunkt des zweiten Antrags einer Kurzwaffe immer noch sehr zufrieden war und ich da noch nicht das Verlangen einer Pistole im Kaliber 9mm Luger hatte, sollte meine zweite Kurzwaffe mal etwas völlig anderes werden und etwas mehr „Bumms“ haben. So entschied ich mich für einen Revolver im Kaliber. 357 Magnum. Ja klar, .44 Magnum hätte das noch getoppt aber ich will das Training beenden, weil es zu Ende ist und nicht, weil mir die Hand schmerzt. Das gilt auch für noch größere Kaliber.

Die Wahl fiel schnell auf das beliebte Modell 686 von Smith & Wesson. Da die Stückzahlen dieses Modells relativ hoch sind, kommt dem Käufer damit ein relativ niedriger Preis sehr entgegen. Da ich mich vorher ausgiebig über die verschiedenen Serien informiert habe, sollte es kein Modell jenseits der Serie 686-4 werden. Bis dahin wurden die Rahmen noch geschmiedet, der Auswerfer der Trommel wurde besser geführt und die Waffen haben noch einen Hammersporn, statt einen Schlagbolzen. Der Sporn nutzt sich zwar schneller ab, lässt sich bei Bedarf aber viel leichter und damit günstiger ersetzen.

Aber zur Waffe wollte ich eigentlich gar nicht so viel schreiben, deshalb füge ich hier nur nochmals meine Wiederladedaten ein, die ich zuvor schon im Bereich Downloads zur Verfügung gestellt habe:

 

Achtung, es wird keine Garantie für die Richtigkeit der Ladedaten übernommen!

Wiederlader handeln auf eigenes Risiko!

Ladedaten .357 Mag.

 

 

Wie auf dem Bild ganz oben ersichtlich, wurde es bei mir das Modell 686-4 Target Champion mit 6″ langem Lauf und Nill Griff. Und damit wären wir beim eigentlichen Grund dieses Artikels: Der Schwachstelle dieses Revolvers, denn der Griff wackelt! Da ich dieses Phänomen auch bei Revolvern von Schützenkollegen beobachtet habe und das wiederholte Festziehen der einzigen (!) Schraube auch nicht half, habe ich ihn kürzlich geöffnet – bereit, ihn mit mehreren Löchern anzubohren und mit weiteren Schrauben und Muttern endlich fest zu bekommen.

Während ich mir noch so meine Gedanken gemacht habe, wie die Griffstücke zum Bohren am besten eingespannt werden, habe ich nebenbei herausgefunden, warum der Griff überhaupt wackelt – doch seht selbst:

 

Danach war die Lösung denkbar einfach: Ich habe die Breite des Rahmens vermessen und entsprechend dünne Streifen Edelstahl-Folie abgeschnitten (geht noch mit einer Haushaltsschere). Die Folie hat eine Dicke von 0,5mm, die Streifenbreite beträgt ca. 8mm.

SW 686 Nill Griff 2

SW 686 Nill Griff 1.2

Diese Streifen werden dann an den gekennzeichneten Stellen eingelegt. Die obere Griffschale wird wieder aufgesetzt und verschraubt und das Thema ist erledigt!

Der Ordnung halber folgt hier noch ein Schussbild (25m) mit dem jetzt fixierten Griff.

Schussbild SW 686

Eigenbau-Kopfplatte und -Standfuss für Dillon XL650

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Die Kopfplatte von Dillon ist ein Aluminium-Druckgussteil, das maschinell nachbearbeitet wurde. Für die Massenfertigung konzipiert, sollte man dieses Teil nur nach unten stehender Zeichnung anfertigen, wenn einem wirklich langweilig ist – und wenn eine Fräse in der Nähe rumsteht … Ansonsten lohnt sich der Aufwand zur Anfertigung kaum, das Teil ist beim Händler schon für ca. 35 € oder sogar weniger zu haben.

Ich habe eine originale Kopfplatte vor Zeichnungserstellung auf einer Maschine vermessen, es hat sich aber im Nachhinein auf der Presse herausgestellt, dass die Bohrungen für die zwei dünnen Verriegelungsstifte leicht versetzt waren. Das hatte zur Folge, dass es bei längeren Hülsen wie z.B. .357 Mag. Zuführstörungen in die Matrizen gab. Also wurden die Bohrungen heraus geschnitten, wieder zugeschweißt und anschließend glatt geschliffen – wenn man genau hinschaut, sieht man diese Nacharbeit auch. Die Zeichnung zeigt bereits den neuen Zustand ohne Bohrungen für die Verriegelungsstifte.

Für die beste Ansichtsqualität empfehle ich einen Download des nachfolgenden Bildes.

Kopfplatte

Für die Verwendung ist nun noch etwas Handarbeit gefragt:

Ich habe die Kopfplatte voll mit Matrizen bestückt (sie müssen nicht korrekt justiert sein) und auch in die Hülsenhalteplatte alle fünf Hülsen eingelegt. Anschließend wird die Presse betätigt, bis sie oben im Endanschlag ist. Alle Hülsen befinden sich nun in den Matrizen und die Kopfplatte ist korrekt ausgerichtet, denn das Bohrungsmuster für die Matrizen stimmt 100%ig. Jetzt kann man mit einer Bohrmaschine vorsichtig durch die Stiftlöcher der Presse in die Kopfplatte bohren (nur leicht anbohren!), um die beiden Bohrungsmittelpunkte zu bestimmen. Auch wenn es verlockend ist, gleich durchzubohren – die Kopfplatte sollte nun entnommen und an einer Standbohrmaschine durchgebohrt werden! Wer das mit einer Handbohrmaschine bei eingelegter Kopfplatte versucht, läuft Gefahr, die Stiftlöcher an der Presse durch Schrägstellung des Bohrers aufzuweiten, nachfolgend eingelegte Platten können dann Spiel aufweisen, was wiederum zu beschädigten Hülsen führen kann.

Noch ein Hinweis:

Die Kopfplatte besitzt mittig einen Bohrungsdurchmesser von 19mm, um sie auf dem nachfolgend beschriebenen Ständer ablegen zu können. Wenn sie stattdessen auf einen originalen Ständer von Dillon passen soll, muss diese Bohrung mit einem Durchmesser von 19,8mm ausgeführt werden.

Für die Anfertigung des Ständers benötigt man lediglich die beiden Teile laut nachfolgenden Zeichnungen und eine Senkschraube ISO 10642 M8x20-A2. Der Zusammenbau ist denkbar einfach.

XL 650 Ständer - Basisplatte

XL 650 Ständer - Aufnahme

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Hier noch eine Ansicht meines Quick-Change-Kits für das Kaliber .357 Mag. :

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Wie Ihr seht, war ich zu knauserig, für jedes Kailber auch noch einen Powder-Check von Dillon zu kaufen. Das Umbauen und neue Justieren des Powder-Checks ist generell schnell gemacht, wenn man wenigstens noch eine Einschraubmatrize auf dieser Position hat. Da mich aber mal wieder der Erfindergeist gepackt hat, arbeite ich derzeit noch an einer optischen Variante des Powder-Checks, die werde ich bei Gelegenheit vorstellen. Und hier ist der Artikel auch schon!