Abschließbare US-Munitionskiste

Hier ist eine kurze Anleitung zur Herstellung von abschließbaren Munitionskisten. Es geht mal wieder nicht ohne schweres Gerät: Eine Drehbank und eine Standbohrmaschine sind leider Voraussetzung. Dafür ist die Sache denkbar einfach: Für die Variante 1 wird eine kleine US Munitionskiste (BHT ca. 270x170x80mm), sowie ein Stück Rundmaterial aus Edelstahl und eine Flachkopfschraube ISO 7380 M6x8 – A2 benötigt. Die kleine Munitionskiste hat den Vorteil, dass die Verriegelungslasche einen größeren kreisrunden Ausschnitt besitzt, als z.B. die größeren Muni-Kisten. Zunächst wird das Fertigungsteil laut nachfolgender Zeichnung hergestellt.

Verriegelungsbolzen groß

Durch den erwähnten Ausschnitt in der Verriegelungslasche wird nun die Stelle am Blechkörper angepeilt und markiert, an der die Bohrung für den Verriegelungsbolzen sitzen soll – mit Rücksicht auf die Schwenkbewegung der Verriegelungslasche sollte die Markierung unterhalb der Mitte des Ausschnitts liegen. Anschließend wird die Kiste an dieser Stelle (liegt wahrscheinlich auf der Blechfalz) gekörnt und mit einem Bohrer vom Durchmesser 5,5mm angebohrt. Der Verriegelungsbolzen wird dann an der Außenseite angesetzt und von innen mit der Flachkopfschraube fixiert. Das nachfolgende Bild zeigt noch meinen Prototypen, an dem der Verriegelungsbolzen angeschweißt wurde. Da dort natürlich die Farbe weggebrannt ist, musste auch noch neu lackiert werden. Das kann man heute aber einfacher haben…

 

 

Munitionskiste 1 abschließbar_1

Munitionskiste 1 abschließbar_2

Die Variante 2 habe ich entworfen, weil nach dem Kauf einer Langwaffe einfach mehr Munition und Zubehör transportiert werden musste. Gekauft habe ich dafür eine größere Munitionskiste (BHT ca. 280x335x140mm). Die Arbeitsschritte sind wie oben beschrieben, hier wird diesmal aber eine Schraube ISO 7380 M5x8 – A2 verwendet. Der Unterschied ist hier der Verriegelungsbolzen, der wegen des recht kleinen Lochs in der Verriegelungslasche auch kleiner ausfallen muss. Auch das zu verwendende Schloss muss angepasst sein und einen dünnen Bügel besitzen.

Verriegelungsbolzen klein

 

Und hier das Resultat:

Munitionskiste 2 abschließbar_1

Munitionskiste 2 abschließbar_2

Trageclip Höppner und Schumann

Für den Gehörschutz möchte ich ein sehr nützliches Zubehörteil für den Transport vorstellen: Den Trageclip von Höppner und Schumann. Wer seinen Gehörschutz unproblematisch ablegen und trotzdem griffbereit haben will, kommt um dieses Teil kaum herum. Der Trageclip ist komplett aus Kunststoff und kann an jeder Schlaufe (Rucksack, Gürtel etc.) bis zu einer maximalen Breite von ca. 60mm befestigt werden, ohne die Schlaufe komplett durch den Clip fädeln zu müssen. Die Basisplatte besitzt auf der Innenseite ein schmales Führungselement, mit dem der Clip an die Schlaufenbreite optimal angepasst werden kann. Dazu wird das Element einfach in das nächstgelegene rechteckige Loch geclipst (siehe Rechteckraster im rechten Teil) um eine Taumelbewegung durch zu großes Spiel an der Schlaufe zu verhindern. Die Basisplatte des Clips kann – wie am rechten Clip ersichtlich – an einem Scharnier geöffnet werden und schließt zuverlässig durch zwei seitlich angebrachte Rasthaken. Durch das Umlegen eines kleinen Bügels am unteren Ende wird dieser Mechanismus zusätzlich noch verriegelt. Der eigentliche Haken, an dem der Gehörschutz schließlich aufgehängt wird, ermöglicht durch seine Breite von 30mm, dass der Gehörschutz auch beim Laufen in Position bleibt und nicht etwa in alle Richtungen baumelt. Durch das Bohrungsmuster in der Basisplatte des Clips, kann der Haken in einer Vielzahl von Positionen relativ zur Basis befestigt werden, der Clip kann dadurch vielseitig an Ausrüstung oder Kleidung genutzt werden – sowohl an senkrechten, als auch an waagrechten Schlaufen. Die Ausladung des Hakens beträgt innen ca. 40mm – absolut ausreichend für einen Gehörschutz MSA Sordin Supreme Pro oder seine Varianten. Für ca. 15 € ist der Trageclip z.B. bei www.sportshooter.de zu haben.

Trageclip Hoeppner Schumann 1

Trageclip Hoeppner Schumann 2

Eigenbau Hülsenfangsack für Picatinny-Schiene

Für den Fall, dass auf dem Schießstand die Pflicht besteht, seinen Halbautomaten mit einem Hülsenfänger auszurüsten, habe ich nachfolgend beschriebene Variante zur Montage auf einer 3-Uhr Picatinny-Schiene entwickelt. Für den Umbau werden ein UTG Hülsenfangsack, ein Stück Edelstahl 25x6x35, ein 45° Picatinny-Adapter, etwas dicker Schweißdraht (oder etwas Vergleichbares) und vier Zylinderkopfschrauben mit Innensechskant ISO 4762 M3x10 – A2 benötigt. An Werkzeugen benötigt man eine Schere, einen Seitenschneider, Nadel und Faden, einen Gewindeschneidsatz M3 und am besten jemanden, der Fräsen und Schweißen kann.

Los geht´s mit dem UTG-Hülsenfangsack, den gibt´s beim großen Online-Versandhändler für ca. 13 € inklusive Versand. Für den 45° Picatinny-Adapter wird man dort auch fündig, die Preise sind allerdings stark unterschiedlich und haben verschiedene Lieferzeiten.

UTG Hülsenfangsack 1

 

Am Fangsack wird zunächst der Klettriemen abgeschnitten. Den zweiten Rahmen aus Schweißdraht muss man nicht unbedingt anfertigen, er hält den Hülsenfangsack während des Schießens aber auch im Inneren aufrecht, sodass die Hülsen sehr gut abgeführt werden können. Der Schweißdraht, den ich verwendet habe, hat einen Drahtdurchmesser von 3mm. Der fertige Rahmen sollte die Außenabmessungen von 130×55 mm nicht überschreiten (129×52 mm sind es bei mir, um genau zu sein). Denkt an etwas Reservematerial, damit Ihr einige Probestücke biegen könnt. Ich habe den Draht in einen Schraubstock gespannt und mit einem Überwurfrohr umgebogen. Ein Winkel ist zur Überprüfung hilfreich.

UTG Hülsenfangsack 2

Mit dem Seitenschneider werden nun beide Streben nahe des ersten Biegeradius´ abgeschnitten.

UTG Hülsenfangsack 3

Jetzt muss die Adapterplatte laut nachfolgender Zeichnung angefertigt werden.

Adapterplatte Hülsenfänger

Ist die Adapterplatte fertig, sollten mit Ihrer Hilfe am 45°-Picatinny-Adapter die vier Kernlöcher für die Gewinde M3 angerissen und gebohrt werden. Anschließend werden die erwähnten Gewinde M3 in den Adapter hinein geschnitten. Von der Anfertigung der Gewindeborhungen habe ich jetzt keine Bilder mehr gemacht. Wichtig ist, dass die Adapterplatte mit der Fase 1×45° nach oben in den Picatinny-Adapter eingelegt wird, das nächste Bild gibt Aufschluss über die korrekte Position.

 

UTG Hülsenfangsack 8

 

Die am Hülsenfangsack stehen gebliebenen Streben werden nun in die Nut 6x3mm der Adapterplatte eingelegt und bündig mit den Außenkanten verschweißt.

UTG Hülsenfangsack 4

Mit Hilfe einer Plastiktüte und Klebeband kann man nun den Fangsack etwas verpacken, um das Ende mit der Metallplatte zu lackieren. Nach der Montage an den Picatinny-Adapter mittels Schrauben M3 kann man dann abermals lackieren, falls der Anblick der blanken Schraubenköpfe stören sollte.

UTG Hülsenfangsack 5

Zuletzt wird der Rahmen aus Schweißdraht in den Hülsenfänger eingelegt und nahe dem Übergang vom gewebten zum maschenartigen Nylon mit Nadel und Faden eingenäht.

UTG Hülsenfangsack 6

Konzipiert wurde die Modifikation des Hülsenfangsacks für ein AR-15 der Firma HERA Arms, er passt aber auch auf andere Fabrikate mit Tri- oder Quadrail.

UTG Hülsenfangsack 7

Wer mehr über das obige AR-15 erfahren möchte, gelangt hier zum entsprechenden Artikel.

Wer sich eher für das obige Zielfernrohr interessiert, kann hier mehr darüber erfahren.