Holster Ghost Thunder 3G Elite & Adaption an Blackhawk TiefziehHolster

Genau wie meine 1911er Les Baer Premier II wollte ich nun auch meine CZ 75 Shadow 2 aus dem Holster schießen. Für die 1911er hatte ich ja bereits ein CQC Holster von Blackhawk, das ich auch am Tiefziehholster der gleichen Marke befestigt hatte. Leider hat Blackhawk für die Shadow 2 kein passendes Holster im Angebot und so habe ich mich bei Sportshooter.de nach einer Alternative umgeschaut.

Das hat erstmal länger gedauert, weil die Auswahl bei Sportshooter relativ groß ist. Von den Speedholstern, bei denen die Waffe mit der Mündung nur noch auf einen Dorn gesetzt und nahe dem Abzugsbügel einrastet, war ich anfangs sehr begeistert und bin es auch immer noch. Letztendlich habe ich mich dann aber doch für ein klassisches Holster entschieden. Die Vor-Auswahl fiel erstmal auf jene Holster, bei denen ich noch die Möglichkeit sah, es auch auf der Plattform des Blackhawk-Tiefziehholsters zu montieren – solche aus Leder fielen also von Vornherein raus. Dank der vielen Bilder auf der Homepage kamen dann zwei Holster in die engere Auswahl: Das „Thunder 3G Elite“ und das „Thunder Stinger“ – beide von Ghost.

Beide Holster sind größtenteils identisch und unterscheiden sich auf den ersten Blick lediglich in Ihrer Befestigung am Gürtel: Das „Thunder 3G Elite“ wird mittels Klemmvorrichtung aus Kunststoff am Gürtel befestigt (gelber Pfeil: Einstellung der Gürtelbreite), währen das Thunder Stinger mit zwei Gegenhaltern aus Stahl oder Alu durch Schrauben am Gürtel verklemmt wird.

Letztere Methode halte ich durch das Anziehen der Schrauben zwar für die effektivere, allerdings ist es am Ende doch die Variante „Thunder 3G Elite“ geworden: Es hat gegenüber dem Thunder Stinger ein Inlay aus sehr dünnem Leder, um die Brünierung der Waffe zu schützen. Diese Lederschicht ist übrigens nicht dicker als ca. 0,5mm und findet sich so bei keiner anderen Artikelbeschreibung. Für mich war das ein sehr wertvolles Artikelmerkmal und letztendlich kaufentscheidend.

Außerdem ist mir aufgefallen, dass die Alu-Grundplatte bei beiden Holstern identisch ist und die Gürtel-Klemmvorrichtung am Thunder 3G Elite schnell demontiert werden kann (blauer Pfeil; die Schrauben greifen in Gewindebohrungen in besagter Alu-Grundplatte). Die in der Grundplatte ebenfalls vorhandenen und dann nicht mehr verdeckten Durchgangsbohrungen (gelber Pfeil) können dann wiederum verwendet werden, um mittels einer eigens hergestellten Aluplatte später doch wieder eine feste Klemmung mittels Schrauben am Gürtel zu erreichen. Das Holster würde in diesem Fall wieder hoch am Gürtel sitzen und diese Option lasse ich mir einfach offen. Je nach Disziplin, die man später einmal schießen möchte, ist der Sitz des Holsters dafür ggf. sogar vorgegeben und Tiefziehholster möglicherweise gar nicht zugelassen.

Um bezüglich der beiden Holster für 1911 & Shadow 2 maximal flexibel zu sein, habe ich mir zusätzlich ein Quick Disconnect Kit sowie einen Quick Disconnect Male Adapter von Blackhawk bei ASMC gekauft. Das Aufnahmeteil wird dabei an die Plattform des Beinholsters geschraubt, die „Male Adapter“ jeweils an die verschiedenen Holster.

die Montage

Die Quick-Disconnect Aufnahmeplatte am Tiefziehholster ausrichten und in die entsprechenden Bohrungen der Aufnahmeplatte die mitgelieferten Gewindehülsen eindrücken.

Von der Gegenseite her die mitgelieferten Schrauben festziehen, die Hülsen auf der Gegenseite ziehen sich dann automatisch bei, sollten sie noch nicht ganz anliegen.

Weitere Gewindehülsen in die Bohrungen am Holster – nachfolgend jenes für die 1911er – drücken und mit dem Quick Disconnect Male Adapter verschrauben.

Beide Adapterhälften ineinander mit leichtem Druck einsetzen und dann bis zum Einrasten/Verriegeln eindrehen.

Für das Holster der Shadow 2 galt es nun ebenfalls, daran irgendwie einen Quick Disconnect Male Adapter anzubringen. So wurde die Alu-Grundplatte mitsamt Gürtel-Klemmvorrichtung und Abstandshalter demontiert, um am Holster Maß zu nehmen. Wie auf dem dritten Bild der Galerie zu sehen, deckt sich das Bohrungsmuster des Ghost-Holsters leider nicht mit der Adapterplatte von Blackhawk.

Anstelle der Adapterplatte aus Kunststoff (mittleres Bild der Galerie) habe ich dann folgende aus Aluminium konstruiert:

Diese lasse ich noch auf einer Maschine anfertigen, für´s Erste habe ich sie aber bereits auf die Schnelle handgefertigt und lackiert. Zur Info: Die Gewindehülsen stehen nach außen durch das Material des Holster etwas über. Dadurch, dass ich die Durchgangsbohrungen für die Senkschrauben in der Aluplatte aber „fein“ ausgeführt habe, mussten die Gewindehülsen auch eine Unterlegscheibe für die Schraubengröße „M5“ erhalten. Die Adapterplatte von Blackhawk habe ich mit Inbusschrauben mit niedrigem Kopf (DIN 6912-M6x10) befestigt.

Ein Bild des fertig adaptierten Holsters:

Verbesserungen

Wenn man die neue Adapterplatte aus einer Materialstärke von 8mm statt 6mm anfertigt, dann kommt man sehr wahrscheinlich um das Kürzen sämtlicher Schrauben herum. Speziell eine Senkschraube (gelber Pfeil) stand bei mir in der ersten Erprobung im Verdacht, die Waffe verkratzen zu können. Alle anderen Schrauben sollten beim Holstern der Waffe aber nicht mehr erreichbar sein. Ich hatte noch ausreichend Ersatzschrauben auf Lager und habe also fleißig gekürzt und sogar nachbrüniert, bis alle bündig mit den Gewindehülsen abgeschlossen haben.

Blackhawk Holster & Taktische Plattform

Blackhawk CQC Tactical Platform 09
Spiegelbild

Ein Holster für meine 1911er wollte ich mir schon seit längerer Zeit kaufen, es galt aber zunächst mal, sich einen Überblick zu verschaffen. Bei Sportshooter bin ich zuerst fündig geworden, dort findet sich neben „normalen“ Holstern auch eine Vielzahl von Holstern, die so gar nichts mehr mit meiner Vorstellung eines klassischen Holsters gemein haben aber trotzdem ziemlich geil aussehen. Sie sind teilweise auf das notwendigste Material reduziert, besitzen häufig vielfache Verstellmöglichkeiten und sind größtenteils für den Bereich IPSC vorgesehen. Zum Kauf eines solchen Holsters konnte ich mich nicht durchringen und so ging die Suche im eher taktischen Segment weiter – die Tiefziehholster haben es mir da besonders angetan, zunächst noch ohne genau zu wissen, für welche Disziplin sie überhaupt einsetzbar sind.

Auf der IWA 2016 hatte ich dann die Gelegenheit, mich ausgiebig umzuschauen. Am Stand von Safariland habe ich mich auch mal zu deren Produkten beraten lassen: Es gab eine ordentliche Auswahl an Holstern, die meisten davon auch noch in verschiedenen Farben. Lediglich mit einem Detail bin ich nicht klargekommen: Die mit dem Daumen zu betätigende Bügelsicherung am Holster trifft einfach nicht meinen Geschmack. Für mich sollte es ein Holster sein, das ein möglichst glattes Erscheinungsbild hat. Auf das System von Blackhawk angesprochen, teilte mir Safariland mit, dass sich nach deren Ansicht beim Ziehen der Waffe kein Zeigefinger in der Nähe des Abzugs befinden soll. Rückwirkend betrachtet ist das Argument für mich aber nicht haltbar, weil bei beiden Holstern der Abzug erst frei wird, nachdem die Waffe aus dem Holster gezogen wurde. Die Waffe mit dem Zeigefinger aus dem Holster freizugeben – wie das bei Blackhawk der Fall ist – bedeutet ja noch lange nicht, dass man den Abzug auch sogleich erreichen kann.

Schließlich habe ich mich für das CQC-Holster von Blackhawk entschieden, es erschien mir am vielseitigsten in den Anwendungen, den Trageweisen und den Kombinationsmöglichkeiten mit weiteren Zubehörteilen. In seiner Basisversion als Gürtelholster wird es mit zwei verschiedenen Halterungen (für Gürtel und Hosenbund) geliefert und lässt sich in der Neigung noch ein wenig an die Vorliebe des Schützen anpassen. Ich habe es bei meinem Besuch in den USA gekauft und dort ca. 46 Dollar bezahlt, hierzulande ist mit 50-60 Euro zu rechnen.

Die Waffe selbst passt hervorragend in das Holster und wird auch bei hohen Auszugskräften sicher darin gehalten. Meine 5“ 1911er von Les Baer verschwindet noch komplett mit der Laufmündung  darin. Vom Hersteller weiss ich, dass die Pistole nicht nach Mil-Spec. gefertigt wurde. Ich hatte deswegen zunächst auch Bedenken wegen der etwas größeren Sicherungshebel, diese befinden sich nach dem Holstern aber außerhalb und stören somit nicht.

Mit der kleinen Kreuzschraube auf der Außenseite , lässt sich zudem der Widerstand der Arretierung im Holster regulieren.

 

Bei der Montage des Holsters auf die Gürtelplattform kann der Anwender zudem zwischen fünf vorgefertigten Lochmustern wählen und so die Neigung seiner Waffe im Holster beeinflussen. Bei moderneren Varianten habe ich bereits Langlöcher entdeckt, die eine stufenlose Verstellung ermöglichen.

Die Plattform für den Hosenbund ist ähnlich. Sie wird wie gezeigt eingesteckt und verhindert durch einen kleinen Widerhaken am unteren Ende das Herausziehen der gesamten Plattform, wenn die Waffe gezogen wird.

 

Effektiver ist es allerdings, die beiden im Lieferumfang enthaltenen zusätzlichen Widerhaken zu installieren (Schraubendreher notwendig) und die Trageweise mit einem Gürtel zu ergänzen. Dann hat man den maximalen Schutz gegen unbeabsichtigtes Herausziehen der gesamten Plattform.

 

Um das Holster als sog. Tiefzieh- oder Oberschenkelholster zu verwenden, habe ich mir dazu dann die „CQC Tactical Platform“ gekauft. Sie ist leicht und robust mit vielen Verstellmöglichkeiten für Armlänge und Oberschenkelumfang. Gekauft habe ich sie für 85 Euro bei ASMC. Die Lochreihen links und rechts der Waffe können weiteres Zubehör, wie z.B. Magazintaschen aufnehmen. Durch die teilweise gummierte Oberfläche auf der Rückseite der Beinschnallen wird zusätzlicher Halt gewährleistet.

Die Befestigung am Gürtel erfolgt über zwei doppelte Klettschnallen, deren Funktionsweise die nächsten Bilder erläutern. Dadurch dürfte auch im Laufen oder Rennen alles gut Befestigt sein, ausprobiert habe ich es aber noch nicht.

Wer den Aufwand scheut, das Holster nach jedem Tragen wieder umständlich aus dem Gürtel zu fädeln oder die Klettverschlüsse schonen will, kann die vorhandenen Schnellverschlüsse der Plattform nutzen, um mit zwei Handgriffen alles auf einmal abzunehmen (offen Beinschnallen vorausgesetzt).

Das Blackhawk CQC-Holster (ohne Oberschenkelplattform) ist z.B. zugelassen für die BDMP-Disziplin PPC 1500. Entweder als Gürtel- oder als Oberschenkelholster ist es außerdem für die DSU-Disziplin K17 zugelassen. Sicherlich gibt es da noch einige Disziplinen mehr, insbesondere beim BDS. Forscht also mal selbst nach, die Liste der Disziplinen ist hier mit Sicherheit nicht vollständig.

Blackhawk CQC Tactical Platform 10
Spiegelbild