AG42B Ljungman Magazinbegrenzung entfernen

Wie angekündigt, folgt hier eine kurze Beschreibung, wie die Magazinbegrenzung eines AG42(B) Ljungman entfernt werden kann. Ich sage es gleich: Hier ist sehr viel Geduld gefragt!

Ganz links ist das Magazin eines AG42 Ljungman zu sehen. Mit dem Nachsatz „B“ hat das Modell dann einige Verbesserungen erfahren, so z.B. die federnden Rasthaken am Magazin, um dessen Zuverlässigkeit zu erhöhen. Der gelbe Pfeil weist auf die noch nicht modifizierte Lasche für diese Rasthaken hin, ist auch mehr als deutlich zu erkennen. Ich habe das nur kenntlich gemacht, weil das zweite Magazin von rechts sehr ähnlich aussieht, aber leider nur, weil es einen Defekt aufweist. Später wurde mit dem gleichen Niet jedenfalls auch das erwähnte Blechbiegeteil mit den Rasthaken dort befestigt. An einem Magazin ist mir dieses, wie bereits erwähnt, sogar abgebrochen (roter Pfeil). Die andere mir bekannte Verbesserung am Modell „B“ ist die Verwendung einer Gasrückführung aus Edelstahl – die zuvor für den AG42 gewählte war aus normalem Stahl und begann mit der Zeit zu rosten. Das kann man aber so ebenfalls auch bei Wikipedia nachlesen… Die Bisweilen mehr oder weniger schönen Aussparungen an der linken Magazinseite (blauer Pfeil) dienen dazu, das Magazin auch noch an eine bestimmte Waffe zu binden, indem man dort im Magazinschacht im oberen Bereich einen Schweißpunkt platzierte.

Sollte man das Glück haben, online ein Magazin eines Ljungmans kaufen zu können, so kann man ein in der Kapazität begrenztes Magazin nun zumindest von Außen an seinen innen gesetzten Schweißpunkten erkennen, siehe gelber Pfeil.

Das Magazin ist jedenfalls durch Druck auf die Vertiefung (grüner Pfeil) zu öffnen. Magazinboden mit Feder können dann entnommen werden.

Jetzt beginnt der ätzende Teil der Arbeit, der bei mir zum Glück nur ein einziges Mal notwendig war: Im Inneren befand sich bei einem meiner Magazine ein Stück Flachstahl (ca. 3-4mm hoch), das an der Stelle des gelben Pfeils (links und rechts) an die Magazinwand gepunktet war. Zur Verdeutlichung habe ich mal ein Stück Pappe zur Nachstellung eingelegt. Ich habe wirklich lange überlegt, mit welchem elektrischen Werkzeug ich die Schweißpunkte ohne viel Begleitschaden wegbekomme, bin aber zu keiner Lösung gekommen. Ein Dremel könnte eine Lösung sein, wenn man eine kleine Trennscheibe an den Schweißpunkten ansetzen könnte, den hatte ich aber leider nicht. Vielleicht kann der eine oder andere Leser hierzu noch eines Tages etwas im Kommentarfeld berichten.

So blieb mir nur, die Schweißpunkte mühselig herauszufeilen, bzw. zu sägen und das waren meine beiden Helfer:

Mit der Dreikantfeile habe ich zuerst die beiden Schweißpunkte bis auf das Magazinblech hin heruntergefeilt, mit der Kante der Feile kommt man zudem auch noch sehr gut in die Ecke zum Flachstahl hinein. Anschließend habe ich das Sägeblatt einer PUK-Säge genommen und das restliche Schweißlot ausgesägt. Das Spaltmaß zwischen Flachstahl und Magazinwand war dabei leider nicht groß genug für das Sägeblatt, sodass ich mich quasi von oben noch durch die kompletten 3-4mm Flachstahl hindurchsägen musste. Bei dem kleinen Hub, den man mit dem Sägeblatt machen kann, bevor man von unten an den Magazinzubringer stößt, war das eine Arbeit, die sich bei mir über drei Tage erstreckt hat. Mit der kompletten PUK-Säge hat man übrigens keine Chance, das Sägeblatt zu platzieren und so ergibt sich das Problem, dass das Sägeblatt ohne Griff absolut nicht ergonomisch ist. So habe ich mir an dessen Ende mit einem Stofffetzen beholfen, der macht das Ganze dann wieder einigermaßen griffig. Wer die Begrenzung also ein für alle Mal loswerden möchte, sollte mindestens drei neue Sägeblätter und ca. 5-6 Stunden Zeit mitbringen. Es sei denn, irgendein Aufsatz am Dremel kommt an die gewünschte Stelle.

Noch ein Tipp zum Abschluss: Die Arbeit ist echt eine Geduldsprobe, aber ich habe dem Drang widerstanden, den anderen Schweißpunkt durch Hebeln losbrechen zu wollen, nachdem ich auf der einen Seite erstmal fertig war. Es wäre schade um die Magazinwand.